Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. dem Engel und zu dem Menschen, und SeineWohnung selbsten bey ihnen, genennet werden: durch dieses Jnnerste oder Höch- ste ist der Mensch ein Mensch, und wird von den unvernünftigen Thieren unterschieden, denn diese haben es nicht: daher kommt es, daß der Mensch anders, als die Thiere, in Ansehung alles Jnwendigen, welches seinem Gemüth und Seele zukommt, von dem Herrn zu Jhm er- hoben werden, an Jhn glauben, zur Liebe ge- gen Jhn bewogen werden, und also Jhn sehen, und folglich auch Erkänntniß und Weisheit von Jhm empfangen, und aus der Vernunft reden daher kommt es auch, daß er in Ewigkeit lebet. Was aber von dem Herrn in diesem Jnnersten veranstaltet oder verordnet und vorgesehen wird, das fließet nicht offenbar in die Erkänntniß eines Engels, weil es über seine Gedanken ist, und seine Weisheit übertrift. 40. Dieses ist nun überhaupt von den dreyen Daß die Himmel aus unzähligen Gesellschaften bestehen. 41. Die Engel eines jeden Himmels sind nicht schieden,
Vom Himmel. dem Engel und zu dem Menſchen, und SeineWohnung ſelbſten bey ihnen, genennet werden: durch dieſes Jnnerſte oder Hoͤch- ſte iſt der Menſch ein Menſch, und wird von den unvernuͤnftigen Thieren unterſchieden, denn dieſe haben es nicht: daher kommt es, daß der Menſch anders, als die Thiere, in Anſehung alles Jnwendigen, welches ſeinem Gemuͤth und Seele zukommt, von dem Herrn zu Jhm er- hoben werden, an Jhn glauben, zur Liebe ge- gen Jhn bewogen werden, und alſo Jhn ſehen, und folglich auch Erkaͤnntniß und Weisheit von Jhm empfangen, und aus der Vernunft reden daher kommt es auch, daß er in Ewigkeit lebet. Was aber von dem Herrn in dieſem Jnnerſten veranſtaltet oder verordnet und vorgeſehen wird, das fließet nicht offenbar in die Erkaͤnntniß eines Engels, weil es uͤber ſeine Gedanken iſt, und ſeine Weisheit uͤbertrift. 40. Dieſes iſt nun uͤberhaupt von den dreyen Daß die Himmel aus unzaͤhligen Geſellſchaften beſtehen. 41. Die Engel eines jeden Himmels ſind nicht ſchieden,
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Vom Himmel.
dem Engel und zu dem Menſchen, und Seine
Wohnung ſelbſten bey ihnen, genennet
werden: durch dieſes Jnnerſte oder Hoͤch-
ſte iſt der Menſch ein Menſch, und wird
von den unvernuͤnftigen Thieren unterſchieden,
denn dieſe haben es nicht: daher kommt es, daß
der Menſch anders, als die Thiere, in Anſehung
alles Jnwendigen, welches ſeinem Gemuͤth und
Seele zukommt, von dem Herrn zu Jhm er-
hoben werden, an Jhn glauben, zur Liebe ge-
gen Jhn bewogen werden, und alſo Jhn ſehen,
und folglich auch Erkaͤnntniß und Weisheit von
Jhm empfangen, und aus der Vernunft reden
daher kommt es auch, daß er in Ewigkeit lebet.
Was aber von dem Herrn in dieſem Jnnerſten
veranſtaltet oder verordnet und vorgeſehen wird,
das fließet nicht offenbar in die Erkaͤnntniß eines
Engels, weil es uͤber ſeine Gedanken iſt, und
ſeine Weisheit uͤbertrift.
40. Dieſes iſt nun uͤberhaupt von den dreyen
Himmeln geſagt worden; in folgenden aber ſoll
von einem jeden Himmel insbeſondere geredet
werden.
Daß die Himmel aus unzaͤhligen
Geſellſchaften beſtehen.
41. Die Engel eines jeden Himmels ſind nicht
in einem einzigen Ort beyſammen, ſondern in
groͤßere und kleinere Geſellſchaften unter-
ſchieden,
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