Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
Reich, denn das Königliche bedeutet das Wahre
aus dem Guten, worinnen die sind, so sich in die-
sem Reich befinden, man lese oben Num. 24.

227. Die Lehren, nach welchen gepredigt wird,
betreffen alle das Leben als den Endzweck, und
keine den Glauben ohne das Leben: die Lehre des
innersten Himmels enthält mehrere Weisheit
als die Lehre des mittlern Himmels, und diese
enthält mehrere Erkänntnis als die Lehre des lez-
ten oder äussersten Himmels;
denn die Lehren
sind nach der Faßlichkeit der Engel in einem jeden
Himmel eingerichtet. Das Wesentliche aller
Lehren ist, das Göttlich Menschliche des
Herrn erkennen.

Von der Macht der Engel
des Himmels.

228. Daß die Engel mächtig sind, das können
diejenigen, welche von der geistlichen Welt, und
von ihrem Einfluß in die natürliche nichts wissen,
nicht begreifen; sie stehen in den Gedanken, die
Engel könnten keine Macht haben, weil sie geist-
lich, und so fein und subtil wären, daß sie nicht
einmal mit den Augen könnten gesehen werden:
diejenigen aber, welche die Sachen im Grunde
besehen, denken ganz anders; denn diese wissen,
daß alle Macht, die der Mensch hat, von seinem
Verstand und Willen herkommt, denn ohne die-

selben
Q 2

Vom Himmel.
Reich, denn das Koͤnigliche bedeutet das Wahre
aus dem Guten, worinnen die ſind, ſo ſich in die-
ſem Reich befinden, man leſe oben Num. 24.

227. Die Lehren, nach welchen gepredigt wird,
betreffen alle das Leben als den Endzweck, und
keine den Glauben ohne das Leben: die Lehre des
innerſten Himmels enthaͤlt mehrere Weisheit
als die Lehre des mittlern Himmels, und dieſe
enthaͤlt mehrere Erkaͤnntnis als die Lehre des lez-
ten oder aͤuſſerſten Himmels;
denn die Lehren
ſind nach der Faßlichkeit der Engel in einem jeden
Himmel eingerichtet. Das Weſentliche aller
Lehren iſt, das Goͤttlich Menſchliche des
Herrn erkennen.

Von der Macht der Engel
des Himmels.

228. Daß die Engel maͤchtig ſind, das koͤnnen
diejenigen, welche von der geiſtlichen Welt, und
von ihrem Einfluß in die natuͤrliche nichts wiſſen,
nicht begreifen; ſie ſtehen in den Gedanken, die
Engel koͤnnten keine Macht haben, weil ſie geiſt-
lich, und ſo fein und ſubtil waͤren, daß ſie nicht
einmal mit den Augen koͤnnten geſehen werden:
diejenigen aber, welche die Sachen im Grunde
beſehen, denken ganz anders; denn dieſe wiſſen,
daß alle Macht, die der Menſch hat, von ſeinem
Verſtand und Willen herkommt, denn ohne die-

ſelben
Q 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0290" n="243"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
Reich, denn das Ko&#x0364;nigliche bedeutet das Wahre<lb/>
aus dem Guten, worinnen die &#x017F;ind, &#x017F;o &#x017F;ich in die-<lb/>
&#x017F;em Reich befinden, man le&#x017F;e oben Num. 24.</p><lb/>
            <p>227. Die Lehren, nach welchen gepredigt wird,<lb/>
betreffen alle das Leben als den Endzweck, und<lb/>
keine den Glauben ohne das Leben: die Lehre des<lb/><hi rendition="#fr">inner&#x017F;ten Himmels</hi> entha&#x0364;lt mehrere Weisheit<lb/>
als die Lehre des <hi rendition="#fr">mittlern Himmels,</hi> und die&#x017F;e<lb/>
entha&#x0364;lt mehrere Erka&#x0364;nntnis als die Lehre des <hi rendition="#fr">lez-<lb/>
ten oder a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Himmels;</hi> denn die Lehren<lb/>
&#x017F;ind nach der Faßlichkeit der Engel in einem jeden<lb/>
Himmel eingerichtet. Das <hi rendition="#fr">We&#x017F;entliche</hi> aller<lb/>
Lehren i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">das Go&#x0364;ttlich Men&#x017F;chliche des<lb/>
Herrn erkennen.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Von der Macht der Engel<lb/>
des Himmels.</hi> </head><lb/>
            <p>228. <hi rendition="#in">D</hi>aß die Engel ma&#x0364;chtig &#x017F;ind, das ko&#x0364;nnen<lb/>
diejenigen, welche von der gei&#x017F;tlichen Welt, und<lb/>
von ihrem Einfluß in die natu&#x0364;rliche nichts wi&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
nicht begreifen; &#x017F;ie &#x017F;tehen in den Gedanken, die<lb/>
Engel ko&#x0364;nnten keine Macht haben, weil &#x017F;ie gei&#x017F;t-<lb/>
lich, und &#x017F;o fein und &#x017F;ubtil wa&#x0364;ren, daß &#x017F;ie nicht<lb/>
einmal mit den Augen ko&#x0364;nnten ge&#x017F;ehen werden:<lb/>
diejenigen aber, welche die Sachen im Grunde<lb/>
be&#x017F;ehen, denken ganz anders; denn die&#x017F;e wi&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
daß alle Macht, die der Men&#x017F;ch hat, von &#x017F;einem<lb/>
Ver&#x017F;tand und Willen herkommt, denn ohne die-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Q 2</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;elben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[243/0290] Vom Himmel. Reich, denn das Koͤnigliche bedeutet das Wahre aus dem Guten, worinnen die ſind, ſo ſich in die- ſem Reich befinden, man leſe oben Num. 24. 227. Die Lehren, nach welchen gepredigt wird, betreffen alle das Leben als den Endzweck, und keine den Glauben ohne das Leben: die Lehre des innerſten Himmels enthaͤlt mehrere Weisheit als die Lehre des mittlern Himmels, und dieſe enthaͤlt mehrere Erkaͤnntnis als die Lehre des lez- ten oder aͤuſſerſten Himmels; denn die Lehren ſind nach der Faßlichkeit der Engel in einem jeden Himmel eingerichtet. Das Weſentliche aller Lehren iſt, das Goͤttlich Menſchliche des Herrn erkennen. Von der Macht der Engel des Himmels. 228. Daß die Engel maͤchtig ſind, das koͤnnen diejenigen, welche von der geiſtlichen Welt, und von ihrem Einfluß in die natuͤrliche nichts wiſſen, nicht begreifen; ſie ſtehen in den Gedanken, die Engel koͤnnten keine Macht haben, weil ſie geiſt- lich, und ſo fein und ſubtil waͤren, daß ſie nicht einmal mit den Augen koͤnnten geſehen werden: diejenigen aber, welche die Sachen im Grunde beſehen, denken ganz anders; denn dieſe wiſſen, daß alle Macht, die der Menſch hat, von ſeinem Verſtand und Willen herkommt, denn ohne die- ſelben Q 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/290
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/290>, abgerufen am 22.11.2024.