den, und dieses dem Geiste nach, und der Leib blieb immer auf seiner Stelle: so schrei- ten alle Engel fort, daher haben sie keine Ent- fernungen, und wenn keine Entfernungen sind, so sind auch keine Räume, sondern Statt der- selben Zustände und deren Veränderungen.
193. Weil auf diese Art die Fortschrei- tungen geschehen, so ist offenbar, daß die An- nährungen die Gleichheiten nach dem Zu- stand des Jnnern, und die Zurückgänge die Ungleichheiten in Ansehung desselben sind: daher kommt es, daß diejenigen, welche in ei- nem gleichen Zustand sich befinden, in der Nä- he, und die, so in einem ungleichen Zustand stehen, in der Weite sind, und daß die Räume im Himmel nichts anders sind, als die Zu- stände des Aeußern, welche mit dem Jn- nern übereinstimmen. Nicht anders woher kommt es, daß die Himmel von einander un- terschieden sind; imgleichen die Gesellschaften eines jeden Himmels, und ein jeder in der Ge- sellschaft: daher kommt es auch, daß die Höl- len von den Himmeln gänzlich abgesondert sind, denn sie sind in einem widrigen Zustand.
194. Aus der Grundursache kommt es nun, daß sich in der geistlichen Welt einer dem an- dern gegenwärtig darstellet, wenn nur einer des andern Gegenwart sehnlich verlanget, denn also siehet er ihn in den Gedanken, und setzet sich in seinen Zustand: und daß sich hinwiede-
rum
Vom Himmel.
den, und dieſes dem Geiſte nach, und der Leib blieb immer auf ſeiner Stelle: ſo ſchrei- ten alle Engel fort, daher haben ſie keine Ent- fernungen, und wenn keine Entfernungen ſind, ſo ſind auch keine Raͤume, ſondern Statt der- ſelben Zuſtaͤnde und deren Veraͤnderungen.
193. Weil auf dieſe Art die Fortſchrei- tungen geſchehen, ſo iſt offenbar, daß die An- naͤhrungen die Gleichheiten nach dem Zu- ſtand des Jnnern, und die Zuruͤckgaͤnge die Ungleichheiten in Anſehung deſſelben ſind: daher kommt es, daß diejenigen, welche in ei- nem gleichen Zuſtand ſich befinden, in der Naͤ- he, und die, ſo in einem ungleichen Zuſtand ſtehen, in der Weite ſind, und daß die Raͤume im Himmel nichts anders ſind, als die Zu- ſtaͤnde des Aeußern, welche mit dem Jn- nern uͤbereinſtimmen. Nicht anders woher kommt es, daß die Himmel von einander un- terſchieden ſind; imgleichen die Geſellſchaften eines jeden Himmels, und ein jeder in der Ge- ſellſchaft: daher kommt es auch, daß die Hoͤl- len von den Himmeln gaͤnzlich abgeſondert ſind, denn ſie ſind in einem widrigen Zuſtand.
194. Aus der Grundurſache kommt es nun, daß ſich in der geiſtlichen Welt einer dem an- dern gegenwaͤrtig darſtellet, wenn nur einer des andern Gegenwart ſehnlich verlanget, denn alſo ſiehet er ihn in den Gedanken, und ſetzet ſich in ſeinen Zuſtand: und daß ſich hinwiede-
rum
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[204/0251]
Vom Himmel.
den, und dieſes dem Geiſte nach, und der
Leib blieb immer auf ſeiner Stelle: ſo ſchrei-
ten alle Engel fort, daher haben ſie keine Ent-
fernungen, und wenn keine Entfernungen ſind,
ſo ſind auch keine Raͤume, ſondern Statt der-
ſelben Zuſtaͤnde und deren Veraͤnderungen.
193. Weil auf dieſe Art die Fortſchrei-
tungen geſchehen, ſo iſt offenbar, daß die An-
naͤhrungen die Gleichheiten nach dem Zu-
ſtand des Jnnern, und die Zuruͤckgaͤnge die
Ungleichheiten in Anſehung deſſelben ſind:
daher kommt es, daß diejenigen, welche in ei-
nem gleichen Zuſtand ſich befinden, in der Naͤ-
he, und die, ſo in einem ungleichen Zuſtand
ſtehen, in der Weite ſind, und daß die Raͤume
im Himmel nichts anders ſind, als die Zu-
ſtaͤnde des Aeußern, welche mit dem Jn-
nern uͤbereinſtimmen. Nicht anders woher
kommt es, daß die Himmel von einander un-
terſchieden ſind; imgleichen die Geſellſchaften
eines jeden Himmels, und ein jeder in der Ge-
ſellſchaft: daher kommt es auch, daß die Hoͤl-
len von den Himmeln gaͤnzlich abgeſondert ſind,
denn ſie ſind in einem widrigen Zuſtand.
194. Aus der Grundurſache kommt es nun,
daß ſich in der geiſtlichen Welt einer dem an-
dern gegenwaͤrtig darſtellet, wenn nur einer
des andern Gegenwart ſehnlich verlanget, denn
alſo ſiehet er ihn in den Gedanken, und ſetzet
ſich in ſeinen Zuſtand: und daß ſich hinwiede-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/251>, abgerufen am 16.07.2024.
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