Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
weil sie nicht in die Begriffe von Zeit, Raum,
und Materiellen fällt.

Von den vorstellenden Dingen
und Erscheinungen im Himmel.

170. Derjenige Mensch, welcher nur allein
aus dem natürlichen Lichte denkt, kann nicht
begreiffen, daß im Himmel etwas sey, welches
den Dingen in der Welt gleich ist, und dieses
aus der Ursache, weil er aus diesem Lichte ge-
dacht, und sich darinnen bestärkt hat, daß nem-
lich die Engel nur denkende Seelen, und die
Seelen gleichsam nur Himmelluft wären, und
daß dahero dieselben nicht die Sinne, so der
Mensch hat, also keine Augen hätten, und
weil sie keine hätten, auch keine Gegenstände
bey ihnen vorhanden wären; da doch die En-
gel alle Sinnen, die der Mensch hat, ja, viel
vortrefflichere und subtilere haben; auch das
Licht, woraus sie sehen, ist viel heller, als das
Licht, woraus der Mensch siehet. Daß die
Engel Menschen in der vollkommensten Gestalt
sind, und alle Sinnen besitzen, lese man oben
Num. 73. bis 77.; und daß das Licht im Him-
mel weit heller ist, als das Licht in der Welt,
sehe man Num. 126. bis 132.

171. Wie die Dinge, so den Engeln in
den Himmeln erscheinen, aussehen, kann nicht
mit wenigen beschrieben werden, sie sind dem

größten

Vom Himmel.
weil ſie nicht in die Begriffe von Zeit, Raum,
und Materiellen faͤllt.

Von den vorſtellenden Dingen
und Erſcheinungen im Himmel.

170. Derjenige Menſch, welcher nur allein
aus dem natuͤrlichen Lichte denkt, kann nicht
begreiffen, daß im Himmel etwas ſey, welches
den Dingen in der Welt gleich iſt, und dieſes
aus der Urſache, weil er aus dieſem Lichte ge-
dacht, und ſich darinnen beſtaͤrkt hat, daß nem-
lich die Engel nur denkende Seelen, und die
Seelen gleichſam nur Himmelluft waͤren, und
daß dahero dieſelben nicht die Sinne, ſo der
Menſch hat, alſo keine Augen haͤtten, und
weil ſie keine haͤtten, auch keine Gegenſtaͤnde
bey ihnen vorhanden waͤren; da doch die En-
gel alle Sinnen, die der Menſch hat, ja, viel
vortrefflichere und ſubtilere haben; auch das
Licht, woraus ſie ſehen, iſt viel heller, als das
Licht, woraus der Menſch ſiehet. Daß die
Engel Menſchen in der vollkommenſten Geſtalt
ſind, und alle Sinnen beſitzen, leſe man oben
Num. 73. bis 77.; und daß das Licht im Him-
mel weit heller iſt, als das Licht in der Welt,
ſehe man Num. 126. bis 132.

171. Wie die Dinge, ſo den Engeln in
den Himmeln erſcheinen, ausſehen, kann nicht
mit wenigen beſchrieben werden, ſie ſind dem

groͤßten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0231" n="184"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
weil &#x017F;ie nicht in die Begriffe von Zeit, Raum,<lb/>
und Materiellen fa&#x0364;llt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Von den vor&#x017F;tellenden Dingen<lb/>
und Er&#x017F;cheinungen im Himmel.</hi> </head><lb/>
            <p>170. <hi rendition="#in">D</hi>erjenige Men&#x017F;ch, welcher nur allein<lb/>
aus dem natu&#x0364;rlichen Lichte denkt, kann nicht<lb/>
begreiffen, daß im Himmel etwas &#x017F;ey, welches<lb/>
den Dingen in der Welt gleich i&#x017F;t, und die&#x017F;es<lb/>
aus der Ur&#x017F;ache, weil er aus die&#x017F;em Lichte ge-<lb/>
dacht, und &#x017F;ich darinnen be&#x017F;ta&#x0364;rkt hat, daß nem-<lb/>
lich die Engel nur denkende Seelen, und die<lb/>
Seelen gleich&#x017F;am nur Himmelluft wa&#x0364;ren, und<lb/>
daß dahero die&#x017F;elben nicht die Sinne, &#x017F;o der<lb/>
Men&#x017F;ch hat, al&#x017F;o keine Augen ha&#x0364;tten, und<lb/>
weil &#x017F;ie keine ha&#x0364;tten, auch keine Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde<lb/>
bey ihnen vorhanden wa&#x0364;ren; da doch die En-<lb/>
gel alle Sinnen, die der Men&#x017F;ch hat, ja, viel<lb/>
vortrefflichere und &#x017F;ubtilere haben; auch das<lb/>
Licht, woraus &#x017F;ie &#x017F;ehen, i&#x017F;t viel heller, als das<lb/>
Licht, woraus der Men&#x017F;ch &#x017F;iehet. Daß die<lb/>
Engel Men&#x017F;chen in der vollkommen&#x017F;ten Ge&#x017F;talt<lb/>
&#x017F;ind, und alle Sinnen be&#x017F;itzen, le&#x017F;e man oben<lb/>
Num. 73. bis 77.; und daß das Licht im Him-<lb/>
mel weit heller i&#x017F;t, als das Licht in der Welt,<lb/>
&#x017F;ehe man Num. 126. bis 132.</p><lb/>
            <p>171. Wie die Dinge, &#x017F;o den Engeln in<lb/>
den Himmeln er&#x017F;cheinen, aus&#x017F;ehen, kann nicht<lb/>
mit wenigen be&#x017F;chrieben werden, &#x017F;ie &#x017F;ind dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gro&#x0364;ßten</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184/0231] Vom Himmel. weil ſie nicht in die Begriffe von Zeit, Raum, und Materiellen faͤllt. Von den vorſtellenden Dingen und Erſcheinungen im Himmel. 170. Derjenige Menſch, welcher nur allein aus dem natuͤrlichen Lichte denkt, kann nicht begreiffen, daß im Himmel etwas ſey, welches den Dingen in der Welt gleich iſt, und dieſes aus der Urſache, weil er aus dieſem Lichte ge- dacht, und ſich darinnen beſtaͤrkt hat, daß nem- lich die Engel nur denkende Seelen, und die Seelen gleichſam nur Himmelluft waͤren, und daß dahero dieſelben nicht die Sinne, ſo der Menſch hat, alſo keine Augen haͤtten, und weil ſie keine haͤtten, auch keine Gegenſtaͤnde bey ihnen vorhanden waͤren; da doch die En- gel alle Sinnen, die der Menſch hat, ja, viel vortrefflichere und ſubtilere haben; auch das Licht, woraus ſie ſehen, iſt viel heller, als das Licht, woraus der Menſch ſiehet. Daß die Engel Menſchen in der vollkommenſten Geſtalt ſind, und alle Sinnen beſitzen, leſe man oben Num. 73. bis 77.; und daß das Licht im Him- mel weit heller iſt, als das Licht in der Welt, ſehe man Num. 126. bis 132. 171. Wie die Dinge, ſo den Engeln in den Himmeln erſcheinen, ausſehen, kann nicht mit wenigen beſchrieben werden, ſie ſind dem groͤßten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/231
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/231>, abgerufen am 25.11.2024.