auch würklich vorwärts gerichtet; und weil sich das Jnnere in dem Gesichte darstellet, so ist es demnach das Gesicht, welches die Gegen- den bestimmet.
143. Daß aber die Engel vor dem Ge- sichte Aufgang haben, und zwar bey je- der Wendung ihres Gesichtes und Leibes, kann in der Welt noch weniger begriffen wer- den, aus der Ursache, weil der Mensch jede Gegend nur so, wie er sich wendet, vor dem Gesicht hat, dahero soll dieses auch ausgelegt werden. Die Engel wenden und drehen eben so wohl, als die Menschen, ihre Gesichter und ihre Leiber allenthalben hin, dennoch aber ist den Engeln allemal der Aufgang vor den Augen; allein, die Wendungen der Engel sind nicht so, wie die Wendungen der Men- schen, denn sie sind eines andern Ursprungs; sie scheinen zwar diesen ähnlich zu seyn, aber dennoch kommen sie ihnen nicht bey: ihr Ur- sprung ist die herrschende Liebe, aus dieser sind alle Bestimmungen der Gegenden, so wohl bey den Engeln, als bey den Geistern; denn ihr Jnneres, wie ich kurz vorher gesagt habe, ist würklich auf seinen allgemeinen Mittel- punkt gerichtet, also im Himmel auf den Herrn als die Sonne; derohalben, weil die Liebe beständig vor ihrem Jnwendigen ist, und ihr Angesicht aus dem Jnwendigen hervorkommt, denn es ist ihre äußerliche Gestalt, so ist da-
hero
Vom Himmel.
auch wuͤrklich vorwaͤrts gerichtet; und weil ſich das Jnnere in dem Geſichte darſtellet, ſo iſt es demnach das Geſicht, welches die Gegen- den beſtimmet.
143. Daß aber die Engel vor dem Ge- ſichte Aufgang haben, und zwar bey je- der Wendung ihres Geſichtes und Leibes, kann in der Welt noch weniger begriffen wer- den, aus der Urſache, weil der Menſch jede Gegend nur ſo, wie er ſich wendet, vor dem Geſicht hat, dahero ſoll dieſes auch ausgelegt werden. Die Engel wenden und drehen eben ſo wohl, als die Menſchen, ihre Geſichter und ihre Leiber allenthalben hin, dennoch aber iſt den Engeln allemal der Aufgang vor den Augen; allein, die Wendungen der Engel ſind nicht ſo, wie die Wendungen der Men- ſchen, denn ſie ſind eines andern Urſprungs; ſie ſcheinen zwar dieſen aͤhnlich zu ſeyn, aber dennoch kommen ſie ihnen nicht bey: ihr Ur- ſprung iſt die herrſchende Liebe, aus dieſer ſind alle Beſtimmungen der Gegenden, ſo wohl bey den Engeln, als bey den Geiſtern; denn ihr Jnneres, wie ich kurz vorher geſagt habe, iſt wuͤrklich auf ſeinen allgemeinen Mittel- punkt gerichtet, alſo im Himmel auf den Herrn als die Sonne; derohalben, weil die Liebe beſtaͤndig vor ihrem Jnwendigen iſt, und ihr Angeſicht aus dem Jnwendigen hervorkommt, denn es iſt ihre aͤußerliche Geſtalt, ſo iſt da-
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Vom Himmel.
auch wuͤrklich vorwaͤrts gerichtet; und weil ſich
das Jnnere in dem Geſichte darſtellet, ſo iſt
es demnach das Geſicht, welches die Gegen-
den beſtimmet.
143. Daß aber die Engel vor dem Ge-
ſichte Aufgang haben, und zwar bey je-
der Wendung ihres Geſichtes und Leibes,
kann in der Welt noch weniger begriffen wer-
den, aus der Urſache, weil der Menſch jede
Gegend nur ſo, wie er ſich wendet, vor dem
Geſicht hat, dahero ſoll dieſes auch ausgelegt
werden. Die Engel wenden und drehen eben
ſo wohl, als die Menſchen, ihre Geſichter und
ihre Leiber allenthalben hin, dennoch aber iſt
den Engeln allemal der Aufgang vor den
Augen; allein, die Wendungen der Engel
ſind nicht ſo, wie die Wendungen der Men-
ſchen, denn ſie ſind eines andern Urſprungs;
ſie ſcheinen zwar dieſen aͤhnlich zu ſeyn, aber
dennoch kommen ſie ihnen nicht bey: ihr Ur-
ſprung iſt die herrſchende Liebe, aus dieſer ſind
alle Beſtimmungen der Gegenden, ſo wohl
bey den Engeln, als bey den Geiſtern; denn
ihr Jnneres, wie ich kurz vorher geſagt habe,
iſt wuͤrklich auf ſeinen allgemeinen Mittel-
punkt gerichtet, alſo im Himmel auf den Herrn
als die Sonne; derohalben, weil die Liebe
beſtaͤndig vor ihrem Jnwendigen iſt, und ihr
Angeſicht aus dem Jnwendigen hervorkommt,
denn es iſt ihre aͤußerliche Geſtalt, ſo iſt da-
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/206>, abgerufen am 24.11.2024.
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