Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
das Licht in den Himmeln ist, so erschien da-
her sein Angesicht,
da Er vor Petro, Ja-
cobo und Johanne verkläret wurde, als wie
die Sonne, und Seine Kleider wie das
Licht, und waren glänzend und weiß
wie der Schnee, daß sie kein Bleicher
*)
auf Erden so weiß machen kann, Marc. 9,
3. Matth. 17, 2; daß die Kleider des Herrn
so erschienen, war darum weil sie das Gött-
liche Wahre, welches von Jhm in den Himmeln
ist, vostellten; die Kleider in dem Wort be-
deuten das Wahre; dahero spricht David: Je-
hovah, Licht ist dein Kleid, daß du an
hast,
" Psalm 104, 2.

130. Daß
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Jm grichischen Grundter stehet: Gnapheus, das
hat D. Luther übersetzt durch Färber; allein,
die Färber machen nicht weiß; sondern Gnapheus
heißt im Latein, Fullo, und man könnte es
geben: Walker, oder auch Bleicher. Denn
Fullones waren bey den Alten solche Leute,
welche die Kleider wuschen, den Schmuz her-
aus, und alsdenn weiß machten; und sie ha-
ben sie durch rechte weiße Kreide, so sie hin-
ein thaten, so weiß und glatt machen können,
daß man sie, wenn sie in die Sonne kamen,
kaum hat ansehen können.

Vom Himmel.
das Licht in den Himmeln iſt, ſo erſchien da-
her ſein Angeſicht,
da Er vor Petro, Ja-
cobo und Johanne verklaͤret wurde, als wie
die Sonne, und Seine Kleider wie das
Licht, und waren glaͤnzend und weiß
wie der Schnee, daß ſie kein Bleicher
*)
auf Erden ſo weiß machen kann, Marc. 9,
3. Matth. 17, 2; daß die Kleider des Herrn
ſo erſchienen, war darum weil ſie das Goͤtt-
liche Wahre, welches von Jhm in den Himmeln
iſt, voſtellten; die Kleider in dem Wort be-
deuten das Wahre; dahero ſpricht David: Je-
hovah, Licht iſt dein Kleid, daß du an
haſt,
“ Pſalm 104, 2.

130. Daß
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Jm grichiſchen Grundter ſtehet: Γναφεὺς, das
hat D. Luther uͤberſetzt durch Faͤrber; allein,
die Faͤrber machen nicht weiß; ſondern Γναφεὺς
heißt im Latein, Fullo, und man koͤnnte es
geben: Walker, oder auch Bleicher. Denn
Fullones waren bey den Alten ſolche Leute,
welche die Kleider wuſchen, den Schmuz her-
aus, und alsdenn weiß machten; und ſie ha-
ben ſie durch rechte weiße Kreide, ſo ſie hin-
ein thaten, ſo weiß und glatt machen koͤnnen,
daß man ſie, wenn ſie in die Sonne kamen,
kaum hat anſehen koͤnnen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0190" n="143"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
das Licht in den Himmeln i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">&#x017F;o er&#x017F;chien da-<lb/>
her &#x017F;ein Ange&#x017F;icht,</hi> da <hi rendition="#fr">Er</hi> vor Petro, Ja-<lb/>
cobo und Johanne verkla&#x0364;ret wurde, <hi rendition="#fr">als wie<lb/>
die Sonne, und Seine Kleider wie das<lb/>
Licht, und waren gla&#x0364;nzend und weiß<lb/>
wie der Schnee, daß &#x017F;ie kein Bleicher</hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueber&#x017F;etzers.</hi></hi><lb/>
Jm grichi&#x017F;chen Grundter &#x017F;tehet: &#x0393;&#x03BD;&#x03B1;&#x03C6;&#x03B5;&#x1F7A;&#x03C2;, das<lb/>
hat <hi rendition="#aq">D.</hi> Luther u&#x0364;ber&#x017F;etzt durch <hi rendition="#fr">Fa&#x0364;rber;</hi> allein,<lb/>
die Fa&#x0364;rber machen nicht weiß; &#x017F;ondern &#x0393;&#x03BD;&#x03B1;&#x03C6;&#x03B5;&#x1F7A;&#x03C2;<lb/>
heißt im Latein, <hi rendition="#aq">Fullo,</hi> und man ko&#x0364;nnte es<lb/>
geben: Walker, oder auch Bleicher. Denn<lb/><hi rendition="#aq">Fullones</hi> waren bey den Alten &#x017F;olche Leute,<lb/>
welche die Kleider wu&#x017F;chen, den Schmuz her-<lb/>
aus, und alsdenn weiß machten; und &#x017F;ie ha-<lb/>
ben &#x017F;ie durch rechte weiße Kreide, &#x017F;o &#x017F;ie hin-<lb/>
ein thaten, &#x017F;o weiß und glatt machen ko&#x0364;nnen,<lb/>
daß man &#x017F;ie, wenn &#x017F;ie in die Sonne kamen,<lb/>
kaum hat an&#x017F;ehen ko&#x0364;nnen.</note><lb/><hi rendition="#fr">auf Erden &#x017F;o weiß machen kann,</hi> Marc. 9,<lb/>
3. Matth. 17, 2; daß die <hi rendition="#fr">Kleider des Herrn</hi><lb/>
&#x017F;o er&#x017F;chienen, war darum weil &#x017F;ie das Go&#x0364;tt-<lb/>
liche Wahre, welches von <hi rendition="#fr">Jhm</hi> in den Himmeln<lb/>
i&#x017F;t, vo&#x017F;tellten; die <hi rendition="#fr">Kleider</hi> in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> be-<lb/>
deuten das <hi rendition="#fr">Wahre;</hi> dahero &#x017F;pricht David: <hi rendition="#fr">Je-<lb/>
hovah, Licht i&#x017F;t dein Kleid, daß du an<lb/>
ha&#x017F;t,</hi>&#x201C; P&#x017F;alm 104, 2.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">130. Daß</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0190] Vom Himmel. das Licht in den Himmeln iſt, ſo erſchien da- her ſein Angeſicht, da Er vor Petro, Ja- cobo und Johanne verklaͤret wurde, als wie die Sonne, und Seine Kleider wie das Licht, und waren glaͤnzend und weiß wie der Schnee, daß ſie kein Bleicher *) auf Erden ſo weiß machen kann, Marc. 9, 3. Matth. 17, 2; daß die Kleider des Herrn ſo erſchienen, war darum weil ſie das Goͤtt- liche Wahre, welches von Jhm in den Himmeln iſt, voſtellten; die Kleider in dem Wort be- deuten das Wahre; dahero ſpricht David: Je- hovah, Licht iſt dein Kleid, daß du an haſt,“ Pſalm 104, 2. 130. Daß *) Anmerkung des Ueberſetzers. Jm grichiſchen Grundter ſtehet: Γναφεὺς, das hat D. Luther uͤberſetzt durch Faͤrber; allein, die Faͤrber machen nicht weiß; ſondern Γναφεὺς heißt im Latein, Fullo, und man koͤnnte es geben: Walker, oder auch Bleicher. Denn Fullones waren bey den Alten ſolche Leute, welche die Kleider wuſchen, den Schmuz her- aus, und alsdenn weiß machten; und ſie ha- ben ſie durch rechte weiße Kreide, ſo ſie hin- ein thaten, ſo weiß und glatt machen koͤnnen, daß man ſie, wenn ſie in die Sonne kamen, kaum hat anſehen koͤnnen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/190
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/190>, abgerufen am 03.05.2024.