Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
mittlern Höhe *): Er erscheinet an zwey
Orten, einmal vor dem rechten Aug, das ander-
mal vor dem linken Aug, von einem weiten Ab-
stand: vor dem rechten Aug erscheinet Er gänz-
lich wie eine Sonne, fast vom gleichem Feuer,
und von gleicher Größe, wie die Sonne der Welt;
aber vor dem linken Aug erscheinet Er nicht als
eine Sonne, sondern als ein Mond, von glei-
chem, aber mehr schimmernden Glanz, und von
gleicher Größe, als wie der Mond unserer Erde,
allein er erscheinet mit mehrern gleichsam kleinern
Monden umringt, deren jeder gleichfalls glänzet
und schimmert. Daß der Herr an zwey Orten
mit einem solchen Unterschied erscheinet, ist dar-
um, weil Er einem jeden so erscheinet, je nach-
dem Er von ihm aufgenommen wird, und daher

erschei-
*) Anmerkung des Uebersetzers.
Jn seinem Tractat von der Verbindung
der Seele mit dem Körper etc.
heißt es:
Daß in der geistlichen Welt eine andere Sonne
sey, als in der natürlichen, kann ich bezeugen,
weil ich sie gesehen habe, sie erscheinet feurig,
wie unsere Sonne, fast in gleicher Größe, sie
stehet so weit von den Engeln ab, als unsere
Sonne von den Menschen; sie gehet aber nicht
auf und nicht unter, sondern steht unbeweglich
in der mittlern Höhe zwischen den Zenith
oder Scheitelpunkt und dem Horizont oder
Gesichtskreis, daher haben die Engel ein be-
ständiges Licht etc.

Vom Himmel.
mittlern Hoͤhe *): Er erſcheinet an zwey
Orten, einmal vor dem rechten Aug, das ander-
mal vor dem linken Aug, von einem weiten Ab-
ſtand: vor dem rechten Aug erſcheinet Er gaͤnz-
lich wie eine Sonne, faſt vom gleichem Feuer,
und von gleicher Groͤße, wie die Sonne der Welt;
aber vor dem linken Aug erſcheinet Er nicht als
eine Sonne, ſondern als ein Mond, von glei-
chem, aber mehr ſchimmernden Glanz, und von
gleicher Groͤße, als wie der Mond unſerer Erde,
allein er erſcheinet mit mehrern gleichſam kleinern
Monden umringt, deren jeder gleichfalls glaͤnzet
und ſchimmert. Daß der Herr an zwey Orten
mit einem ſolchen Unterſchied erſcheinet, iſt dar-
um, weil Er einem jeden ſo erſcheinet, je nach-
dem Er von ihm aufgenommen wird, und daher

erſchei-
*) Anmerkung des Ueberſetzers.
Jn ſeinem Tractat von der Verbindung
der Seele mit dem Koͤrper ꝛc.
heißt es:
Daß in der geiſtlichen Welt eine andere Sonne
ſey, als in der natuͤrlichen, kann ich bezeugen,
weil ich ſie geſehen habe, ſie erſcheinet feurig,
wie unſere Sonne, faſt in gleicher Groͤße, ſie
ſtehet ſo weit von den Engeln ab, als unſere
Sonne von den Menſchen; ſie gehet aber nicht
auf und nicht unter, ſondern ſteht unbeweglich
in der mittlern Hoͤhe zwiſchen den Zenith
oder Scheitelpunkt und dem Horizont oder
Geſichtskreis, daher haben die Engel ein be-
ſtaͤndiges Licht ꝛc.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0175" n="128"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">mittlern Ho&#x0364;he</hi><note place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Ueber&#x017F;etzers.</hi></hi><lb/>
Jn &#x017F;einem Tractat <hi rendition="#fr">von der Verbindung<lb/>
der Seele mit dem Ko&#x0364;rper &#xA75B;c.</hi> heißt es:<lb/>
Daß in der gei&#x017F;tlichen Welt eine andere Sonne<lb/>
&#x017F;ey, als in der natu&#x0364;rlichen, kann ich bezeugen,<lb/>
weil ich &#x017F;ie ge&#x017F;ehen habe, &#x017F;ie er&#x017F;cheinet feurig,<lb/>
wie un&#x017F;ere Sonne, fa&#x017F;t in gleicher Gro&#x0364;ße, &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;tehet &#x017F;o weit von den Engeln ab, als un&#x017F;ere<lb/>
Sonne von den Men&#x017F;chen; &#x017F;ie gehet aber nicht<lb/>
auf und nicht unter, &#x017F;ondern &#x017F;teht unbeweglich<lb/><hi rendition="#fr">in der mittlern Ho&#x0364;he</hi> zwi&#x017F;chen den Zenith<lb/>
oder Scheitelpunkt und dem Horizont oder<lb/>
Ge&#x017F;ichtskreis, daher haben die Engel ein be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndiges Licht &#xA75B;c.</note>: <hi rendition="#fr">Er</hi> er&#x017F;cheinet an zwey<lb/>
Orten, einmal vor dem rechten Aug, das ander-<lb/>
mal vor dem linken Aug, von einem weiten Ab-<lb/>
&#x017F;tand: vor dem rechten Aug er&#x017F;cheinet <hi rendition="#fr">Er</hi> ga&#x0364;nz-<lb/>
lich wie eine Sonne, fa&#x017F;t vom gleichem Feuer,<lb/>
und von gleicher Gro&#x0364;ße, wie die Sonne der Welt;<lb/>
aber vor dem linken Aug er&#x017F;cheinet <hi rendition="#fr">Er</hi> nicht als<lb/>
eine <hi rendition="#fr">Sonne,</hi> &#x017F;ondern als ein <hi rendition="#fr">Mond,</hi> von glei-<lb/>
chem, aber mehr &#x017F;chimmernden Glanz, und von<lb/>
gleicher Gro&#x0364;ße, als wie der Mond un&#x017F;erer Erde,<lb/>
allein er er&#x017F;cheinet mit mehrern gleich&#x017F;am kleinern<lb/>
Monden umringt, deren jeder gleichfalls gla&#x0364;nzet<lb/>
und &#x017F;chimmert. Daß der <hi rendition="#fr">Herr</hi> an zwey Orten<lb/>
mit einem &#x017F;olchen Unter&#x017F;chied er&#x017F;cheinet, i&#x017F;t dar-<lb/>
um, weil <hi rendition="#fr">Er</hi> einem jeden &#x017F;o er&#x017F;cheinet, je nach-<lb/>
dem <hi rendition="#fr">Er</hi> von ihm aufgenommen wird, und daher<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er&#x017F;chei-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0175] Vom Himmel. mittlern Hoͤhe *): Er erſcheinet an zwey Orten, einmal vor dem rechten Aug, das ander- mal vor dem linken Aug, von einem weiten Ab- ſtand: vor dem rechten Aug erſcheinet Er gaͤnz- lich wie eine Sonne, faſt vom gleichem Feuer, und von gleicher Groͤße, wie die Sonne der Welt; aber vor dem linken Aug erſcheinet Er nicht als eine Sonne, ſondern als ein Mond, von glei- chem, aber mehr ſchimmernden Glanz, und von gleicher Groͤße, als wie der Mond unſerer Erde, allein er erſcheinet mit mehrern gleichſam kleinern Monden umringt, deren jeder gleichfalls glaͤnzet und ſchimmert. Daß der Herr an zwey Orten mit einem ſolchen Unterſchied erſcheinet, iſt dar- um, weil Er einem jeden ſo erſcheinet, je nach- dem Er von ihm aufgenommen wird, und daher erſchei- *) Anmerkung des Ueberſetzers. Jn ſeinem Tractat von der Verbindung der Seele mit dem Koͤrper ꝛc. heißt es: Daß in der geiſtlichen Welt eine andere Sonne ſey, als in der natuͤrlichen, kann ich bezeugen, weil ich ſie geſehen habe, ſie erſcheinet feurig, wie unſere Sonne, faſt in gleicher Groͤße, ſie ſtehet ſo weit von den Engeln ab, als unſere Sonne von den Menſchen; ſie gehet aber nicht auf und nicht unter, ſondern ſteht unbeweglich in der mittlern Hoͤhe zwiſchen den Zenith oder Scheitelpunkt und dem Horizont oder Geſichtskreis, daher haben die Engel ein be- ſtaͤndiges Licht ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/175
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/175>, abgerufen am 24.11.2024.