Daß folglich ein jeder Engel in vollkommener menschlicher Ge- stalt sey.
73. Jn den zwey vorhergehenden Artikeln ist gezeigt worden, daß der Himmel im ganzen Jnbegriff, imgleichen auch eine jede Gesoll- schaft im Himmel, einen einzigen Men- schen vorstelle; nunmehro folget aus dem Zu- sammenhang der Ursachen, die daselbst angefüh- ret worden, daß ein jeder Engel eben auch ei- nen einzigen Menschen vorstelle: so wie nun der Himmel ein Mensch in der größten, und eine Gesellschaft des Himmels ein Mensch in einer kleinern Gestalt ist, also ist auch der Engel ein Mensch in der kleinsten Gestalt; denn in der allervollkommensten Gestalt, in wel- cher eben der Himmel ist, ist eine Gleichheit des Ganzen mit den Theilen und der Theile mit dem Ganzen: die Ursache, daß es also ist, ist diese, weil der Himmel eine Gemeinschaft ist, denn er theilet alles, was sein ist, einem jeden gemein- schaftlich mit, und jeder nimmt aus dieser gemein- schaftlichen Mittheilung alles, als wie das Sei- nige, auf; der Engel ist ein Empfänger und ein Behältnis, und daher der Himmel in der klein- sten Gestalt, wie ich auch oben in einem Artikel gezeigt habe. Jmgleichen auch der Mensch; in so viel er den Himmel aufnimmt, in so viel ist er auch ein Empsänger und Behältnis, in so
viel
Vom Himmel.
Daß folglich ein jeder Engel in vollkommener menſchlicher Ge- ſtalt ſey.
73. Jn den zwey vorhergehenden Artikeln iſt gezeigt worden, daß der Himmel im ganzen Jnbegriff, imgleichen auch eine jede Geſoll- ſchaft im Himmel, einen einzigen Men- ſchen vorſtelle; nunmehro folget aus dem Zu- ſammenhang der Urſachen, die daſelbſt angefuͤh- ret worden, daß ein jeder Engel eben auch ei- nen einzigen Menſchen vorſtelle: ſo wie nun der Himmel ein Menſch in der groͤßten, und eine Geſellſchaft des Himmels ein Menſch in einer kleinern Geſtalt iſt, alſo iſt auch der Engel ein Menſch in der kleinſten Geſtalt; denn in der allervollkommenſten Geſtalt, in wel- cher eben der Himmel iſt, iſt eine Gleichheit des Ganzen mit den Theilen und der Theile mit dem Ganzen: die Urſache, daß es alſo iſt, iſt dieſe, weil der Himmel eine Gemeinſchaft iſt, denn er theilet alles, was ſein iſt, einem jeden gemein- ſchaftlich mit, und jeder nimmt aus dieſer gemein- ſchaftlichen Mittheilung alles, als wie das Sei- nige, auf; der Engel iſt ein Empfaͤnger und ein Behaͤltnis, und daher der Himmel in der klein- ſten Geſtalt, wie ich auch oben in einem Artikel gezeigt habe. Jmgleichen auch der Menſch; in ſo viel er den Himmel aufnimmt, in ſo viel iſt er auch ein Empſaͤnger und Behaͤltnis, in ſo
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Vom Himmel.
Daß folglich ein jeder Engel in
vollkommener menſchlicher Ge-
ſtalt ſey.
73. Jn den zwey vorhergehenden Artikeln iſt
gezeigt worden, daß der Himmel im ganzen
Jnbegriff, imgleichen auch eine jede Geſoll-
ſchaft im Himmel, einen einzigen Men-
ſchen vorſtelle; nunmehro folget aus dem Zu-
ſammenhang der Urſachen, die daſelbſt angefuͤh-
ret worden, daß ein jeder Engel eben auch ei-
nen einzigen Menſchen vorſtelle: ſo wie nun
der Himmel ein Menſch in der groͤßten, und
eine Geſellſchaft des Himmels ein Menſch in
einer kleinern Geſtalt iſt, alſo iſt auch der
Engel ein Menſch in der kleinſten Geſtalt;
denn in der allervollkommenſten Geſtalt, in wel-
cher eben der Himmel iſt, iſt eine Gleichheit des
Ganzen mit den Theilen und der Theile mit dem
Ganzen: die Urſache, daß es alſo iſt, iſt dieſe,
weil der Himmel eine Gemeinſchaft iſt, denn er
theilet alles, was ſein iſt, einem jeden gemein-
ſchaftlich mit, und jeder nimmt aus dieſer gemein-
ſchaftlichen Mittheilung alles, als wie das Sei-
nige, auf; der Engel iſt ein Empfaͤnger und ein
Behaͤltnis, und daher der Himmel in der klein-
ſten Geſtalt, wie ich auch oben in einem Artikel
gezeigt habe. Jmgleichen auch der Menſch; in
ſo viel er den Himmel aufnimmt, in ſo viel iſt
er auch ein Empſaͤnger und Behaͤltnis, in ſo
viel
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/111>, abgerufen am 22.11.2024.
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