Da war bey uns so grosser Jammer, Wir wurden vor Verdruß so toll, Als wenn ein ungeschliffner Hammer Die Schuh uns neu besohlen soll.
Und neulich, als in vielen Tagen Kein Streich, kein Hieb uns aufgebracht, War auch ein allgemeines Sagen, Du hättest Feyertag gemacht; Wir waren schon in vollem Ueben, Ein Wunsch gerieth zur Gegenwart, Doch macht ein allgemein Betrüben, Daß wir es bis hieher gespahrt.
So nimm ihn denn von einem Volke, Das seine Sprache möglich macht; Es bringe keine trübe Wolke Dir noch sobald die Mitternacht! Der Tag erscheine künftig weiter, Weil dieses unsern Muth belebt, Wenn Dich, den theuresten Bereuter, Sobald nichts aus dem Sattel hebt.
Jndessen soll dein Unterrichten Uns sonderlich zum Ruhm gedeyn, Weil wir den künftigen Geschichten Mit Dir zugleich verbunden seyn; Dein Alter bey verjüngten Kräften, Und der ohnunterbrochne Ritt
Jn
Oden und Lieder.
Da war bey uns ſo groſſer Jammer, Wir wurden vor Verdruß ſo toll, Als wenn ein ungeſchliffner Hammer Die Schuh uns neu beſohlen ſoll.
Und neulich, als in vielen Tagen Kein Streich, kein Hieb uns aufgebracht, War auch ein allgemeines Sagen, Du haͤtteſt Feyertag gemacht; Wir waren ſchon in vollem Ueben, Ein Wunſch gerieth zur Gegenwart, Doch macht ein allgemein Betruͤben, Daß wir es bis hieher geſpahrt.
So nimm ihn denn von einem Volke, Das ſeine Sprache moͤglich macht; Es bringe keine truͤbe Wolke Dir noch ſobald die Mitternacht! Der Tag erſcheine kuͤnftig weiter, Weil dieſes unſern Muth belebt, Wenn Dich, den theureſten Bereuter, Sobald nichts aus dem Sattel hebt.
Jndeſſen ſoll dein Unterrichten Uns ſonderlich zum Ruhm gedeyn, Weil wir den kuͤnftigen Geſchichten Mit Dir zugleich verbunden ſeyn; Dein Alter bey verjuͤngten Kraͤften, Und der ohnunterbrochne Ritt
Jn
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Oden und Lieder.
Da war bey uns ſo groſſer Jammer,
Wir wurden vor Verdruß ſo toll,
Als wenn ein ungeſchliffner Hammer
Die Schuh uns neu beſohlen ſoll.
Und neulich, als in vielen Tagen
Kein Streich, kein Hieb uns aufgebracht,
War auch ein allgemeines Sagen,
Du haͤtteſt Feyertag gemacht;
Wir waren ſchon in vollem Ueben,
Ein Wunſch gerieth zur Gegenwart,
Doch macht ein allgemein Betruͤben,
Daß wir es bis hieher geſpahrt.
So nimm ihn denn von einem Volke,
Das ſeine Sprache moͤglich macht;
Es bringe keine truͤbe Wolke
Dir noch ſobald die Mitternacht!
Der Tag erſcheine kuͤnftig weiter,
Weil dieſes unſern Muth belebt,
Wenn Dich, den theureſten Bereuter,
Sobald nichts aus dem Sattel hebt.
Jndeſſen ſoll dein Unterrichten
Uns ſonderlich zum Ruhm gedeyn,
Weil wir den kuͤnftigen Geſchichten
Mit Dir zugleich verbunden ſeyn;
Dein Alter bey verjuͤngten Kraͤften,
Und der ohnunterbrochne Ritt
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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/99>, abgerufen am 16.07.2024.
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