Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Oden und Lieder. Jüngst ziehn wir Dich nach jener Gegend, Die nur zu Zeiten so belebt, Wenn sie der Landesvater segent, Der sich, ach! weit dahin erhebt, Du bist uns sonsten zwar tagtäglich Die allerangenehmste Last, Doch dießmahl war es uns ohnmöglich, Für Wohllust kollerten wir fast. O was für Leute! welche Menge Zog nicht des Landes Herrgott her! Vor allem murmelnden Gedränge War uns sogar der Durchzug schwer, Jetzt schreckt sie unser Schnauben wenig, Denn sie erfüllt nur eine Lust, Kaum siehet sie den grossen König, So ist ihr Preis Georg August. Zwar wiehern wir: Weicht aus, ihr Leute! Jhr Herrn, zurück! doch ist kein Platz; Wir schielen trotzig von der Seite, Versuchen manchen kühnen Satz; Damit muß es denn noch gelingen, Daß man uns eine Bahne macht, Bis an den Vorhof durchzudringen, Wohin wir Dich schon oft gebracht. Auf beyden Seiten stehn wie Wände Die Menschen ganz bis an das Thor, Theils heben segnend ihre Hände, Theils strecken sie den Hals empor, Das
Oden und Lieder. Juͤngſt ziehn wir Dich nach jener Gegend, Die nur zu Zeiten ſo belebt, Wenn ſie der Landesvater ſegent, Der ſich, ach! weit dahin erhebt, Du biſt uns ſonſten zwar tagtaͤglich Die allerangenehmſte Laſt, Doch dießmahl war es uns ohnmoͤglich, Fuͤr Wohlluſt kollerten wir faſt. O was fuͤr Leute! welche Menge Zog nicht des Landes Herrgott her! Vor allem murmelnden Gedraͤnge War uns ſogar der Durchzug ſchwer, Jetzt ſchreckt ſie unſer Schnauben wenig, Denn ſie erfuͤllt nur eine Luſt, Kaum ſiehet ſie den groſſen Koͤnig, So iſt ihr Preis Georg Auguſt. Zwar wiehern wir: Weicht aus, ihr Leute! Jhr Herrn, zuruͤck! doch iſt kein Platz; Wir ſchielen trotzig von der Seite, Verſuchen manchen kuͤhnen Satz; Damit muß es denn noch gelingen, Daß man uns eine Bahne macht, Bis an den Vorhof durchzudringen, Wohin wir Dich ſchon oft gebracht. Auf beyden Seiten ſtehn wie Waͤnde Die Menſchen ganz bis an das Thor, Theils heben ſegnend ihre Haͤnde, Theils ſtrecken ſie den Hals empor, Das
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Oden und Lieder.
Juͤngſt ziehn wir Dich nach jener Gegend,
Die nur zu Zeiten ſo belebt,
Wenn ſie der Landesvater ſegent,
Der ſich, ach! weit dahin erhebt,
Du biſt uns ſonſten zwar tagtaͤglich
Die allerangenehmſte Laſt,
Doch dießmahl war es uns ohnmoͤglich,
Fuͤr Wohlluſt kollerten wir faſt.
O was fuͤr Leute! welche Menge
Zog nicht des Landes Herrgott her!
Vor allem murmelnden Gedraͤnge
War uns ſogar der Durchzug ſchwer,
Jetzt ſchreckt ſie unſer Schnauben wenig,
Denn ſie erfuͤllt nur eine Luſt,
Kaum ſiehet ſie den groſſen Koͤnig,
So iſt ihr Preis Georg Auguſt.
Zwar wiehern wir: Weicht aus, ihr Leute!
Jhr Herrn, zuruͤck! doch iſt kein Platz;
Wir ſchielen trotzig von der Seite,
Verſuchen manchen kuͤhnen Satz;
Damit muß es denn noch gelingen,
Daß man uns eine Bahne macht,
Bis an den Vorhof durchzudringen,
Wohin wir Dich ſchon oft gebracht.
Auf beyden Seiten ſtehn wie Waͤnde
Die Menſchen ganz bis an das Thor,
Theils heben ſegnend ihre Haͤnde,
Theils ſtrecken ſie den Hals empor,
Das
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Zitationshilfe: | Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/81>, abgerufen am 16.07.2024. |