Ach! wäre nicht die Tugend so erhaben, Welch ein Verzeichniß ungerühmter Gaben Erblickte sie auf manchen Brand-Altären, Mit Preis und Ehren!
Die Dankbarkeit würd' ihr Gelübde zahlen, Jhn würde sie der Nachwelt kenntlich malen, Den allbereits der Erdkreis nicht verkennet, Wenn man ihn nennet.
O Göttin! laß ihn mich in dir besingen, Und will vor Regung mir kein Lied gelingen, Daß seiner würdig ist, erhitzt kein Feuer Den Klang der Leyer,
Die nicht so rein gestimmt, wie seine Saiten, So laß der Zukunft ihm ein Lob bereiten, Und ihn mit dir zugleich, o Preis der Erden! Unsterblich werden.
Auf
Y
Sapphiſche Oden.
Ach! waͤre nicht die Tugend ſo erhaben, Welch ein Verzeichniß ungeruͤhmter Gaben Erblickte ſie auf manchen Brand-Altaͤren, Mit Preis und Ehren!
Die Dankbarkeit wuͤrd’ ihr Geluͤbde zahlen, Jhn wuͤrde ſie der Nachwelt kenntlich malen, Den allbereits der Erdkreis nicht verkennet, Wenn man ihn nennet.
O Goͤttin! laß ihn mich in dir beſingen, Und will vor Regung mir kein Lied gelingen, Daß ſeiner wuͤrdig iſt, erhitzt kein Feuer Den Klang der Leyer,
Die nicht ſo rein geſtimmt, wie ſeine Saiten, So laß der Zukunft ihm ein Lob bereiten, Und ihn mit dir zugleich, o Preis der Erden! Unſterblich werden.
Auf
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Sapphiſche Oden.
Ach! waͤre nicht die Tugend ſo erhaben,
Welch ein Verzeichniß ungeruͤhmter Gaben
Erblickte ſie auf manchen Brand-Altaͤren,
Mit Preis und Ehren!
Die Dankbarkeit wuͤrd’ ihr Geluͤbde zahlen,
Jhn wuͤrde ſie der Nachwelt kenntlich malen,
Den allbereits der Erdkreis nicht verkennet,
Wenn man ihn nennet.
O Goͤttin! laß ihn mich in dir beſingen,
Und will vor Regung mir kein Lied gelingen,
Daß ſeiner wuͤrdig iſt, erhitzt kein Feuer
Den Klang der Leyer,
Die nicht ſo rein geſtimmt, wie ſeine Saiten,
So laß der Zukunft ihm ein Lob bereiten,
Und ihn mit dir zugleich, o Preis der Erden!
Unſterblich werden.
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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/357>, abgerufen am 16.02.2025.
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