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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Drittes Buch.
Drücket euch, ihr theuren Schönen!
Manchmahl ein erzürnter Alp,
Thee kann seine Wuth versöhnen,
Schon der Rauch verjagt ihn halb.
Werdet ihr geplagt von Dünsten,
Eilet zu den Wasserkünsten!
Hurtig, Thee! der hilft gewiß
Jn dergleichen Kümmerniß.
Damahls hätt ich leben sollen,
Als die Sappho vor Verdruß
Von dem Fels sich stürzen wollen;
Jtzt erfolgt kein solcher Schluß!
Phaon ist nicht klug gewesen!
Hätt er doch mein Lied gelesen!
Kinder! trinkt nur Thee vorher,
Denn springt ihr gewiß nicht mehr.
Thee hilft feurigen Poeten,
Wenn sie übel aufgeräumt,
Fast aus allen Geistes-Nöthen,
Und ihr Witz wirkt ungesäumt;
Es bekommen ihre Werke
Durch ihn neue Kraft und Stärke,
Beym Entwurf der Jlias
Trunk vielleicht Homer dieß Naß.
Glaubt! Achillens Zorn zu dämpfen,
Hätt Ulysses nicht bedurft,
Mit Beredtsamkeit zu kämpfen;
Wenn der Held doch Thee geschlurft,
Dem
Drittes Buch.
Druͤcket euch, ihr theuren Schoͤnen!
Manchmahl ein erzuͤrnter Alp,
Thee kann ſeine Wuth verſoͤhnen,
Schon der Rauch verjagt ihn halb.
Werdet ihr geplagt von Duͤnſten,
Eilet zu den Waſſerkuͤnſten!
Hurtig, Thee! der hilft gewiß
Jn dergleichen Kuͤmmerniß.
Damahls haͤtt ich leben ſollen,
Als die Sappho vor Verdruß
Von dem Fels ſich ſtuͤrzen wollen;
Jtzt erfolgt kein ſolcher Schluß!
Phaon iſt nicht klug geweſen!
Haͤtt er doch mein Lied geleſen!
Kinder! trinkt nur Thee vorher,
Denn ſpringt ihr gewiß nicht mehr.
Thee hilft feurigen Poeten,
Wenn ſie uͤbel aufgeraͤumt,
Faſt aus allen Geiſtes-Noͤthen,
Und ihr Witz wirkt ungeſaͤumt;
Es bekommen ihre Werke
Durch ihn neue Kraft und Staͤrke,
Beym Entwurf der Jlias
Trunk vielleicht Homer dieß Naß.
Glaubt! Achillens Zorn zu daͤmpfen,
Haͤtt Ulyſſes nicht bedurft,
Mit Beredtſamkeit zu kaͤmpfen;
Wenn der Held doch Thee geſchlurft,
Dem
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[220/0240] Drittes Buch. Druͤcket euch, ihr theuren Schoͤnen! Manchmahl ein erzuͤrnter Alp, Thee kann ſeine Wuth verſoͤhnen, Schon der Rauch verjagt ihn halb. Werdet ihr geplagt von Duͤnſten, Eilet zu den Waſſerkuͤnſten! Hurtig, Thee! der hilft gewiß Jn dergleichen Kuͤmmerniß. Damahls haͤtt ich leben ſollen, Als die Sappho vor Verdruß Von dem Fels ſich ſtuͤrzen wollen; Jtzt erfolgt kein ſolcher Schluß! Phaon iſt nicht klug geweſen! Haͤtt er doch mein Lied geleſen! Kinder! trinkt nur Thee vorher, Denn ſpringt ihr gewiß nicht mehr. Thee hilft feurigen Poeten, Wenn ſie uͤbel aufgeraͤumt, Faſt aus allen Geiſtes-Noͤthen, Und ihr Witz wirkt ungeſaͤumt; Es bekommen ihre Werke Durch ihn neue Kraft und Staͤrke, Beym Entwurf der Jlias Trunk vielleicht Homer dieß Naß. Glaubt! Achillens Zorn zu daͤmpfen, Haͤtt Ulyſſes nicht bedurft, Mit Beredtſamkeit zu kaͤmpfen; Wenn der Held doch Thee geſchlurft, Dem

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/240>, abgerufen am 24.11.2024.