zu uns hernieder wagen, an unsern Schick- salen Theil zu nehmen, so werden wir mit Bewunderung befallen, und das Ver- gnügen, welches die Poesie geben soll, ist viel geläuterter und reiner, je entfernter alle Menschlichkeit dabey ist.
Jch lebe der Hoffnung, der geneigte Leser wird mit den wenigen Anmerkun- gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge- dichte aus der Möglichen Welt voraus- geschicket, zufrieden seyn, und mich von einer weiteren Ausführung dießmahl los- zählen, weil diese Vorrede sonsten ihr Maaß übersteigen möchte, wobey mich ein vor allemahl erkläre, daß Erinnerun- gen wider diese Oden überhaupt, wenn sie mit einer gründlichen Bescheidenheit vorgetragen werden, jederzeit mit gezie- mender Hochachtung aufgenommen wer- den sollen, bey welchen allen ich denn auch noch gar gern zufrieden seyn will, wenn sogar nur denen mit diesen Gedan- ken einigermassen gedienet worden ist,
wel-
Vorrede.
zu uns hernieder wagen, an unſern Schick- ſalen Theil zu nehmen, ſo werden wir mit Bewunderung befallen, und das Ver- gnuͤgen, welches die Poeſie geben ſoll, iſt viel gelaͤuterter und reiner, je entfernter alle Menſchlichkeit dabey iſt.
Jch lebe der Hoffnung, der geneigte Leſer wird mit den wenigen Anmerkun- gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge- dichte aus der Moͤglichen Welt voraus- geſchicket, zufrieden ſeyn, und mich von einer weiteren Ausfuͤhrung dießmahl los- zaͤhlen, weil dieſe Vorrede ſonſten ihr Maaß uͤberſteigen moͤchte, wobey mich ein vor allemahl erklaͤre, daß Erinnerun- gen wider dieſe Oden uͤberhaupt, wenn ſie mit einer gruͤndlichen Beſcheidenheit vorgetragen werden, jederzeit mit gezie- mender Hochachtung aufgenommen wer- den ſollen, bey welchen allen ich denn auch noch gar gern zufrieden ſeyn will, wenn ſogar nur denen mit dieſen Gedan- ken einigermaſſen gedienet worden iſt,
wel-
<TEI><text><front><divtype="preface"><p><pbfacs="#f0017"/><fwplace="top"type="header">Vorrede.</fw><lb/>
zu uns hernieder wagen, an unſern Schick-<lb/>ſalen Theil zu nehmen, ſo werden wir mit<lb/>
Bewunderung befallen, und das Ver-<lb/>
gnuͤgen, welches die Poeſie geben ſoll, iſt<lb/>
viel gelaͤuterter und reiner, je entfernter<lb/>
alle Menſchlichkeit dabey iſt.</p><lb/><p>Jch lebe der Hoffnung, der geneigte<lb/>
Leſer wird mit den wenigen Anmerkun-<lb/>
gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge-<lb/>
dichte aus der Moͤglichen Welt voraus-<lb/>
geſchicket, zufrieden ſeyn, und mich von<lb/>
einer weiteren Ausfuͤhrung dießmahl los-<lb/>
zaͤhlen, weil dieſe Vorrede ſonſten ihr<lb/>
Maaß uͤberſteigen moͤchte, wobey mich<lb/>
ein vor allemahl erklaͤre, daß Erinnerun-<lb/>
gen wider dieſe Oden uͤberhaupt, wenn<lb/>ſie mit einer gruͤndlichen Beſcheidenheit<lb/>
vorgetragen werden, jederzeit mit gezie-<lb/>
mender Hochachtung aufgenommen wer-<lb/>
den ſollen, bey welchen allen ich denn<lb/>
auch noch gar gern zufrieden ſeyn will,<lb/>
wenn ſogar nur denen mit dieſen Gedan-<lb/>
ken einigermaſſen gedienet worden iſt,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">wel-</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0017]
Vorrede.
zu uns hernieder wagen, an unſern Schick-
ſalen Theil zu nehmen, ſo werden wir mit
Bewunderung befallen, und das Ver-
gnuͤgen, welches die Poeſie geben ſoll, iſt
viel gelaͤuterter und reiner, je entfernter
alle Menſchlichkeit dabey iſt.
Jch lebe der Hoffnung, der geneigte
Leſer wird mit den wenigen Anmerkun-
gen, die ich bey Gelegenheit meiner Ge-
dichte aus der Moͤglichen Welt voraus-
geſchicket, zufrieden ſeyn, und mich von
einer weiteren Ausfuͤhrung dießmahl los-
zaͤhlen, weil dieſe Vorrede ſonſten ihr
Maaß uͤberſteigen moͤchte, wobey mich
ein vor allemahl erklaͤre, daß Erinnerun-
gen wider dieſe Oden uͤberhaupt, wenn
ſie mit einer gruͤndlichen Beſcheidenheit
vorgetragen werden, jederzeit mit gezie-
mender Hochachtung aufgenommen wer-
den ſollen, bey welchen allen ich denn
auch noch gar gern zufrieden ſeyn will,
wenn ſogar nur denen mit dieſen Gedan-
ken einigermaſſen gedienet worden iſt,
wel-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/17>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.