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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Geistliche Oden.
Allein Geduld! nur Muth! getrost!
GOTT wird aus Zion Hülfe senden,
Des Todes Heer ist zwar erbost,
Und meynt, es hat den Sieg in Händen,
Jedoch, was wird die Allmacht thun?
Laßt die erblaßten Glieder ruhn,
Sie werden diesen Feind bezwingen,
Jch traue ihrem Prophezeyn,
Der Krieg wird bald zu Ende seyn,
Denn wird der Sieg den Tod verschlingen.
Der Abend kömmt, die Frömmigkeit
Wird zum Barmherzigseyn beweget,
Drum hat sie auch mit Herzeleid
Den Leichnam in ein Grab geleget,
Man wälzet einen Stein davor,
Jedoch dieß feste Felsen-Thor
Jst Simsons Stärke leicht zu tragen,
Er wirds auch thun, der grosse Mann,
Der Tod und Hölle zwingen kann,
Was sagt die Schrift? nach dreyen Tagen!
Die Todtenknochen regen sich,
Ein Wirbelwind bewegt sie wieder;
Welch Schauer überfället mich!
Der Patriarchen faule Glieder
Versammlen sich in Höhl und Gruft,
Hesekiels beschriebne Luft
Befördert sie aus Asch und Staube.
O! welche lange Todes-Nacht
Hat ihre Augen zugemacht,
Jetzt aber triumphirt ihr Glaube!
Sie
Geiſtliche Oden.
Allein Geduld! nur Muth! getroſt!
GOTT wird aus Zion Huͤlfe ſenden,
Des Todes Heer iſt zwar erboſt,
Und meynt, es hat den Sieg in Haͤnden,
Jedoch, was wird die Allmacht thun?
Laßt die erblaßten Glieder ruhn,
Sie werden dieſen Feind bezwingen,
Jch traue ihrem Prophezeyn,
Der Krieg wird bald zu Ende ſeyn,
Denn wird der Sieg den Tod verſchlingen.
Der Abend koͤmmt, die Froͤmmigkeit
Wird zum Barmherzigſeyn beweget,
Drum hat ſie auch mit Herzeleid
Den Leichnam in ein Grab geleget,
Man waͤlzet einen Stein davor,
Jedoch dieß feſte Felſen-Thor
Jſt Simſons Staͤrke leicht zu tragen,
Er wirds auch thun, der groſſe Mann,
Der Tod und Hoͤlle zwingen kann,
Was ſagt die Schrift? nach dreyen Tagen!
Die Todtenknochen regen ſich,
Ein Wirbelwind bewegt ſie wieder;
Welch Schauer uͤberfaͤllet mich!
Der Patriarchen faule Glieder
Verſammlen ſich in Hoͤhl und Gruft,
Heſekiels beſchriebne Luft
Befoͤrdert ſie aus Aſch und Staube.
O! welche lange Todes-Nacht
Hat ihre Augen zugemacht,
Jetzt aber triumphirt ihr Glaube!
Sie
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[95/0115] Geiſtliche Oden. Allein Geduld! nur Muth! getroſt! GOTT wird aus Zion Huͤlfe ſenden, Des Todes Heer iſt zwar erboſt, Und meynt, es hat den Sieg in Haͤnden, Jedoch, was wird die Allmacht thun? Laßt die erblaßten Glieder ruhn, Sie werden dieſen Feind bezwingen, Jch traue ihrem Prophezeyn, Der Krieg wird bald zu Ende ſeyn, Denn wird der Sieg den Tod verſchlingen. Der Abend koͤmmt, die Froͤmmigkeit Wird zum Barmherzigſeyn beweget, Drum hat ſie auch mit Herzeleid Den Leichnam in ein Grab geleget, Man waͤlzet einen Stein davor, Jedoch dieß feſte Felſen-Thor Jſt Simſons Staͤrke leicht zu tragen, Er wirds auch thun, der groſſe Mann, Der Tod und Hoͤlle zwingen kann, Was ſagt die Schrift? nach dreyen Tagen! Die Todtenknochen regen ſich, Ein Wirbelwind bewegt ſie wieder; Welch Schauer uͤberfaͤllet mich! Der Patriarchen faule Glieder Verſammlen ſich in Hoͤhl und Gruft, Heſekiels beſchriebne Luft Befoͤrdert ſie aus Aſch und Staube. O! welche lange Todes-Nacht Hat ihre Augen zugemacht, Jetzt aber triumphirt ihr Glaube! Sie

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/115>, abgerufen am 23.11.2024.