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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774.

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Tra
gegeben, dem noch verschiedene Kunstrichter, wir
können nicht entscheiden, ob mit Recht oder Unrecht,
den Rang der Tragödie streitig machen. Daß auch
Privatpersonen durch die Größe des Gemüthscha-
rakters in bloßen Privatangelegenheiten, in einem
ganz merkwürdigen Licht erscheinen, oder von aus-
serordentlichen Unglüksfällen betroffen werden kön-
nen, wird Niemand läugnen. Aber wenn ein
großer Charakter sich gehörig entwikeln soll, so muß
doch das Jnteresse, wodurch er in Würksamkeit ge-
sezt wird, von Wichtigkeit seyn; und Begebenheiten
die recht tragisch seyn sollen, müssen entweder viel
Menschen zugleich, oder Personen von hohem Range
betreffen.

Soll die tragische Bühne zu etwas wichtigerm,
als zum bloßen Zeitvertreib dienen, so scheinet we-
nigstens so viel gewiß zu seyn, daß der Stoff dazu
vorzüglich von öffentlichen und Nationalangelegen-
heiten zu nehmen sey. Es ist ohne Zweifel eine für
jeden Staat wichtige Sache, daß der Bürger dessel-
ben jede Privatangelegenheit in Vergleichung des
allgemeinen Jnteresse für etwas geringes halte: ohne
diesen Geist kann keine Nation groß, vielleicht nicht
einmal stark, und in ihrer Verfassung fest seyn.
Durch öftere Vorstellung sogenannter bürgerlicher
Trauerspiehle aber, würden die Zuschauer sich ge-
wöhnen, an Privatangelegenheiten eben so starken
und warmen Antheil zu nehmen, als an öffentlichen.

Wenn wir dem tragischen Schauspiehl sein eige-
nes Ziehl zu sezen hätten, so würden wir es so sezen,
daß die Gemüther der Zuschauer dadurch gestärkt,
zu großen und männlichen Gesinnungen geführet,
und für die wichtigsten öffentlichen Angelegenheiten
zu außerordentlicher Anstrengung der Kräfte gereizt
würden. Wir würden vorschlagen die Tragödie zu
einem völlig männlichen großen Schauspiehl zu ma-
chen, und die Leidenschaften der zärtlichern Art auf
die comische Bühne einschränken. Wir würden die
Liebe zur Freyheit, die Begierde nach edlem Ruhme,
den Eyfer für das allgemeine Beste, Abscheu und
Wiedersezung gegen Gewaltthätigkeit; Verachtung
des Privatinteresse, selbst des Lebens, wenn es auf
den Dienst des Staates ankommt, und andre große
heroische Gesinnungen zur Grundlage der tragischen
Schaubühne vorschlagen. Freylich gewinnen die
Trauerspiehle von zärtlicherm Jnhalt fast durchge-
hends, besonders in Deutschland, den allgemeinesten
Beyfall. Denn jeder Mensch ist zärtlich trauriger
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Empfindungen fähig, und geneigt, die Wollust eines
unthätigen Mitleidens zu genießen. Vielleicht kommt
es eben daher, daß fast durchgehends im Trauerspiehl
die Tugend leidend und durch eine traurige Cata-
strophe besiegt vorgestellt wird. Sollte man es aber
für die tragische Bühne weniger schiklich halten, daß
die Tugend nach einem schweeren und wichtigen
Kampf den Sieg davon trüge, und die ganze Hand-
lung einen glüklichen, aber doch großen und bewun-
drungswürdigen Ausgang bekäme?

Es giebt Charaktere, Leidenschaften, Begeben-
heiten, Lagen, und Unternehmungen, die man vor-
züglich tragisch nennen kann; weil sie sich sehr gut
zur Tragödie schiken. Die finstere Grausamkeit ei-
nes Tyrannen; die Standhaftigkeit in höchsten Un-
glüksfällen, und überhaupt jede vorzügliche Größe
der Seele, die sich bey wichtigen Gelegenheiten zei-
get, sind tragische Charaktere. Zu tragischen Lei-
denschaften rechnen wir Haß, Zorn, Rachgierde,
Eyfersucht, an Personen von großer Macht, oder
wenn sie überhaupt sich unter großen und merkwür-
digen Umständen zeigen. Die heftigste Liebe kann nur
unter seltenen Umständen wahrhaftig tragischseyn. (*)
Aber väterliche, oder eheliche Zärtlichkeit kann große
tragische Situationen hervorbringen. Tragisch sind
die Begebenheiten und Unternehmungen vorzüglich zu
nennen, wobey es auf die Rettung oder den Unter-
gang ganzer Gesellschaften, ganzer Staaten an-
kommt. Dergleichen Gegenstände haben die wahre
tragische Größe, wodurch die Zuschauer unwieder-
stehlich hingerissen oder erschüttert werden.

Tragödie; Trauerspiehl.

Um den Begriff des Trauerspiehls nicht allzusehr
einzuschränken, wollen wir jede theatralische Vor-
stellung einer wichtigen und pathetischen Handlung
hieher rechnen. Nach diesem Begriff wäre die Tra-
gödie von der Comödie blos durch die größere Wich-
tigkeit und den hohen Ernst ihres Jnhalts ausgezeich-
net. Wir halten es wenigstens nicht für gut, daß
man ihren Charakter blos auf die Erwekung des
Mitleidens und Schrekens einschränke. Aber bey
dem allgemeinen Charakter einer ganz ernsthaften
und pathetischen Handlung, kann das Trauerspiehl
noch von verschiedener Art seyn. Wir glauben we-
nigstens, daß es nicht ganz ohne Nuzen seyn werde,
wenn wir folgende vier Arten von einander unter-
scheiden. Zu der ersten Art rechnen wir solche, da-

rin
(*) S.
Liebe.

[Spaltenumbruch]

Tra
gegeben, dem noch verſchiedene Kunſtrichter, wir
koͤnnen nicht entſcheiden, ob mit Recht oder Unrecht,
den Rang der Tragoͤdie ſtreitig machen. Daß auch
Privatperſonen durch die Groͤße des Gemuͤthscha-
rakters in bloßen Privatangelegenheiten, in einem
ganz merkwuͤrdigen Licht erſcheinen, oder von auſ-
ſerordentlichen Ungluͤksfaͤllen betroffen werden koͤn-
nen, wird Niemand laͤugnen. Aber wenn ein
großer Charakter ſich gehoͤrig entwikeln ſoll, ſo muß
doch das Jntereſſe, wodurch er in Wuͤrkſamkeit ge-
ſezt wird, von Wichtigkeit ſeyn; und Begebenheiten
die recht tragiſch ſeyn ſollen, muͤſſen entweder viel
Menſchen zugleich, oder Perſonen von hohem Range
betreffen.

Soll die tragiſche Buͤhne zu etwas wichtigerm,
als zum bloßen Zeitvertreib dienen, ſo ſcheinet we-
nigſtens ſo viel gewiß zu ſeyn, daß der Stoff dazu
vorzuͤglich von oͤffentlichen und Nationalangelegen-
heiten zu nehmen ſey. Es iſt ohne Zweifel eine fuͤr
jeden Staat wichtige Sache, daß der Buͤrger deſſel-
ben jede Privatangelegenheit in Vergleichung des
allgemeinen Jntereſſe fuͤr etwas geringes halte: ohne
dieſen Geiſt kann keine Nation groß, vielleicht nicht
einmal ſtark, und in ihrer Verfaſſung feſt ſeyn.
Durch oͤftere Vorſtellung ſogenannter buͤrgerlicher
Trauerſpiehle aber, wuͤrden die Zuſchauer ſich ge-
woͤhnen, an Privatangelegenheiten eben ſo ſtarken
und warmen Antheil zu nehmen, als an oͤffentlichen.

Wenn wir dem tragiſchen Schauſpiehl ſein eige-
nes Ziehl zu ſezen haͤtten, ſo wuͤrden wir es ſo ſezen,
daß die Gemuͤther der Zuſchauer dadurch geſtaͤrkt,
zu großen und maͤnnlichen Geſinnungen gefuͤhret,
und fuͤr die wichtigſten oͤffentlichen Angelegenheiten
zu außerordentlicher Anſtrengung der Kraͤfte gereizt
wuͤrden. Wir wuͤrden vorſchlagen die Tragoͤdie zu
einem voͤllig maͤnnlichen großen Schauſpiehl zu ma-
chen, und die Leidenſchaften der zaͤrtlichern Art auf
die comiſche Buͤhne einſchraͤnken. Wir wuͤrden die
Liebe zur Freyheit, die Begierde nach edlem Ruhme,
den Eyfer fuͤr das allgemeine Beſte, Abſcheu und
Wiederſezung gegen Gewaltthaͤtigkeit; Verachtung
des Privatintereſſe, ſelbſt des Lebens, wenn es auf
den Dienſt des Staates ankommt, und andre große
heroiſche Geſinnungen zur Grundlage der tragiſchen
Schaubuͤhne vorſchlagen. Freylich gewinnen die
Trauerſpiehle von zaͤrtlicherm Jnhalt faſt durchge-
hends, beſonders in Deutſchland, den allgemeineſten
Beyfall. Denn jeder Menſch iſt zaͤrtlich trauriger
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Tra
Empfindungen faͤhig, und geneigt, die Wolluſt eines
unthaͤtigen Mitleidens zu genießen. Vielleicht kommt
es eben daher, daß faſt durchgehends im Trauerſpiehl
die Tugend leidend und durch eine traurige Cata-
ſtrophe beſiegt vorgeſtellt wird. Sollte man es aber
fuͤr die tragiſche Buͤhne weniger ſchiklich halten, daß
die Tugend nach einem ſchweeren und wichtigen
Kampf den Sieg davon truͤge, und die ganze Hand-
lung einen gluͤklichen, aber doch großen und bewun-
drungswuͤrdigen Ausgang bekaͤme?

Es giebt Charaktere, Leidenſchaften, Begeben-
heiten, Lagen, und Unternehmungen, die man vor-
zuͤglich tragiſch nennen kann; weil ſie ſich ſehr gut
zur Tragoͤdie ſchiken. Die finſtere Grauſamkeit ei-
nes Tyrannen; die Standhaftigkeit in hoͤchſten Un-
gluͤksfaͤllen, und uͤberhaupt jede vorzuͤgliche Groͤße
der Seele, die ſich bey wichtigen Gelegenheiten zei-
get, ſind tragiſche Charaktere. Zu tragiſchen Lei-
denſchaften rechnen wir Haß, Zorn, Rachgierde,
Eyferſucht, an Perſonen von großer Macht, oder
wenn ſie uͤberhaupt ſich unter großen und merkwuͤr-
digen Umſtaͤnden zeigen. Die heftigſte Liebe kann nur
unter ſeltenen Umſtaͤnden wahrhaftig tragiſchſeyn. (*)
Aber vaͤterliche, oder eheliche Zaͤrtlichkeit kann große
tragiſche Situationen hervorbringen. Tragiſch ſind
die Begebenheiten und Unternehmungen vorzuͤglich zu
nennen, wobey es auf die Rettung oder den Unter-
gang ganzer Geſellſchaften, ganzer Staaten an-
kommt. Dergleichen Gegenſtaͤnde haben die wahre
tragiſche Groͤße, wodurch die Zuſchauer unwieder-
ſtehlich hingeriſſen oder erſchuͤttert werden.

Tragoͤdie; Trauerſpiehl.

Um den Begriff des Trauerſpiehls nicht allzuſehr
einzuſchraͤnken, wollen wir jede theatraliſche Vor-
ſtellung einer wichtigen und pathetiſchen Handlung
hieher rechnen. Nach dieſem Begriff waͤre die Tra-
goͤdie von der Comoͤdie blos durch die groͤßere Wich-
tigkeit und den hohen Ernſt ihres Jnhalts ausgezeich-
net. Wir halten es wenigſtens nicht fuͤr gut, daß
man ihren Charakter blos auf die Erwekung des
Mitleidens und Schrekens einſchraͤnke. Aber bey
dem allgemeinen Charakter einer ganz ernſthaften
und pathetiſchen Handlung, kann das Trauerſpiehl
noch von verſchiedener Art ſeyn. Wir glauben we-
nigſtens, daß es nicht ganz ohne Nuzen ſeyn werde,
wenn wir folgende vier Arten von einander unter-
ſcheiden. Zu der erſten Art rechnen wir ſolche, da-

rin
(*) S.
Liebe.
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[1168[1150]/0597] Tra Tra gegeben, dem noch verſchiedene Kunſtrichter, wir koͤnnen nicht entſcheiden, ob mit Recht oder Unrecht, den Rang der Tragoͤdie ſtreitig machen. Daß auch Privatperſonen durch die Groͤße des Gemuͤthscha- rakters in bloßen Privatangelegenheiten, in einem ganz merkwuͤrdigen Licht erſcheinen, oder von auſ- ſerordentlichen Ungluͤksfaͤllen betroffen werden koͤn- nen, wird Niemand laͤugnen. Aber wenn ein großer Charakter ſich gehoͤrig entwikeln ſoll, ſo muß doch das Jntereſſe, wodurch er in Wuͤrkſamkeit ge- ſezt wird, von Wichtigkeit ſeyn; und Begebenheiten die recht tragiſch ſeyn ſollen, muͤſſen entweder viel Menſchen zugleich, oder Perſonen von hohem Range betreffen. Soll die tragiſche Buͤhne zu etwas wichtigerm, als zum bloßen Zeitvertreib dienen, ſo ſcheinet we- nigſtens ſo viel gewiß zu ſeyn, daß der Stoff dazu vorzuͤglich von oͤffentlichen und Nationalangelegen- heiten zu nehmen ſey. Es iſt ohne Zweifel eine fuͤr jeden Staat wichtige Sache, daß der Buͤrger deſſel- ben jede Privatangelegenheit in Vergleichung des allgemeinen Jntereſſe fuͤr etwas geringes halte: ohne dieſen Geiſt kann keine Nation groß, vielleicht nicht einmal ſtark, und in ihrer Verfaſſung feſt ſeyn. Durch oͤftere Vorſtellung ſogenannter buͤrgerlicher Trauerſpiehle aber, wuͤrden die Zuſchauer ſich ge- woͤhnen, an Privatangelegenheiten eben ſo ſtarken und warmen Antheil zu nehmen, als an oͤffentlichen. Wenn wir dem tragiſchen Schauſpiehl ſein eige- nes Ziehl zu ſezen haͤtten, ſo wuͤrden wir es ſo ſezen, daß die Gemuͤther der Zuſchauer dadurch geſtaͤrkt, zu großen und maͤnnlichen Geſinnungen gefuͤhret, und fuͤr die wichtigſten oͤffentlichen Angelegenheiten zu außerordentlicher Anſtrengung der Kraͤfte gereizt wuͤrden. Wir wuͤrden vorſchlagen die Tragoͤdie zu einem voͤllig maͤnnlichen großen Schauſpiehl zu ma- chen, und die Leidenſchaften der zaͤrtlichern Art auf die comiſche Buͤhne einſchraͤnken. Wir wuͤrden die Liebe zur Freyheit, die Begierde nach edlem Ruhme, den Eyfer fuͤr das allgemeine Beſte, Abſcheu und Wiederſezung gegen Gewaltthaͤtigkeit; Verachtung des Privatintereſſe, ſelbſt des Lebens, wenn es auf den Dienſt des Staates ankommt, und andre große heroiſche Geſinnungen zur Grundlage der tragiſchen Schaubuͤhne vorſchlagen. Freylich gewinnen die Trauerſpiehle von zaͤrtlicherm Jnhalt faſt durchge- hends, beſonders in Deutſchland, den allgemeineſten Beyfall. Denn jeder Menſch iſt zaͤrtlich trauriger Empfindungen faͤhig, und geneigt, die Wolluſt eines unthaͤtigen Mitleidens zu genießen. Vielleicht kommt es eben daher, daß faſt durchgehends im Trauerſpiehl die Tugend leidend und durch eine traurige Cata- ſtrophe beſiegt vorgeſtellt wird. Sollte man es aber fuͤr die tragiſche Buͤhne weniger ſchiklich halten, daß die Tugend nach einem ſchweeren und wichtigen Kampf den Sieg davon truͤge, und die ganze Hand- lung einen gluͤklichen, aber doch großen und bewun- drungswuͤrdigen Ausgang bekaͤme? Es giebt Charaktere, Leidenſchaften, Begeben- heiten, Lagen, und Unternehmungen, die man vor- zuͤglich tragiſch nennen kann; weil ſie ſich ſehr gut zur Tragoͤdie ſchiken. Die finſtere Grauſamkeit ei- nes Tyrannen; die Standhaftigkeit in hoͤchſten Un- gluͤksfaͤllen, und uͤberhaupt jede vorzuͤgliche Groͤße der Seele, die ſich bey wichtigen Gelegenheiten zei- get, ſind tragiſche Charaktere. Zu tragiſchen Lei- denſchaften rechnen wir Haß, Zorn, Rachgierde, Eyferſucht, an Perſonen von großer Macht, oder wenn ſie uͤberhaupt ſich unter großen und merkwuͤr- digen Umſtaͤnden zeigen. Die heftigſte Liebe kann nur unter ſeltenen Umſtaͤnden wahrhaftig tragiſchſeyn. (*) Aber vaͤterliche, oder eheliche Zaͤrtlichkeit kann große tragiſche Situationen hervorbringen. Tragiſch ſind die Begebenheiten und Unternehmungen vorzuͤglich zu nennen, wobey es auf die Rettung oder den Unter- gang ganzer Geſellſchaften, ganzer Staaten an- kommt. Dergleichen Gegenſtaͤnde haben die wahre tragiſche Groͤße, wodurch die Zuſchauer unwieder- ſtehlich hingeriſſen oder erſchuͤttert werden. Tragoͤdie; Trauerſpiehl. Um den Begriff des Trauerſpiehls nicht allzuſehr einzuſchraͤnken, wollen wir jede theatraliſche Vor- ſtellung einer wichtigen und pathetiſchen Handlung hieher rechnen. Nach dieſem Begriff waͤre die Tra- goͤdie von der Comoͤdie blos durch die groͤßere Wich- tigkeit und den hohen Ernſt ihres Jnhalts ausgezeich- net. Wir halten es wenigſtens nicht fuͤr gut, daß man ihren Charakter blos auf die Erwekung des Mitleidens und Schrekens einſchraͤnke. Aber bey dem allgemeinen Charakter einer ganz ernſthaften und pathetiſchen Handlung, kann das Trauerſpiehl noch von verſchiedener Art ſeyn. Wir glauben we- nigſtens, daß es nicht ganz ohne Nuzen ſeyn werde, wenn wir folgende vier Arten von einander unter- ſcheiden. Zu der erſten Art rechnen wir ſolche, da- rin (*) S. Liebe.

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774, S. 1168[1150]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie02_1774/597>, abgerufen am 24.11.2024.