Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774.[Spaltenumbruch] Scha abziehlet. Seiner Natur nach ist also diese Gat-tung des Schauspiehles schon seltener, als die vor- hergehende. Es wär aber auch nicht rathsam, daß dergleichen Schauspiehle täglich aufgeführet würden. Ein wichtiges Drama von dieser Gattung muß den, der es gesehen hat, lange beschäftigen und mancher- ley Vorstellungen in ihm erweken, zu deren völliger Entwiklung und Festsezung in dem Gemüthe, Zeit erfodert wird. Darum ist es besser, daß es nur selten, als daß alle Tage ein neues vorgestellt werde. Da sie indessen nur auf allgemeinen Unterricht Von der dritten Gattung haben wir wenige Bey- Hiezu ist nun schlechterdings ein Nationalstoff Scha den Jnhalt zu wählen. Man stelle, sagt Rousseau (*),in Bern, Zürich, oder im Haag die ehemalige Tyranney des österreichischen Hauses vor. -- Aber des Corneilles Trauerspiehle schiken sich zu Rational- festen nicht, und Pompejus oder Sertorius, gehen einen parisischen oder berlinischen Bürger nichts an. Selbst der Nationalstoff müßte für jede Feyerlichkeit besonders gewählt werden, und eine genaue Bezie- hung auf den besondern Zwek derselben haben. Als- denn würde diese Gattung des Schauspiehles das vornehmste und sicherste Mittel seyn, auf öffentliche Tugend abziehlende Gesinnungen und Empfindun- gen einzupflanzen und auf das lebhafteste fühlbar zu machen. Dieser höchst schäzbare Vortheil, den man aus dem Schauspiehl ziehen könnte, wird durchge- hends versäumet. Selbst an den Orten, wo würk- lich bey gewissen großen Feyerlichkeiten Schauspiehle aufgeführt werden, läßt man sich selten einfallen, sie mit dem Fest übereinstimmend zu machen. Man hat bisweilen gesehen, daß ein öffentliches Fest, das bey Gelegenheit der Vermählung des Erben eines großen Reiches gegeben wird, durch die Vorstellung des Tartüffe von Moliere, oder eines Schauspieh- les dieser Art beschlossen worden. Wie abgeschmakt eine solche Verbindung von unbedeutenden Lustbar- keiten sey, därf nicht erinnert werden. Es scheinet überhaupt daß die Gesezgeber der äl- Schauspiehle dieser Gattung würden allerdings So (*) S.
Neue He- loise II Th. 17 Br. [Spaltenumbruch] Scha abziehlet. Seiner Natur nach iſt alſo dieſe Gat-tung des Schauſpiehles ſchon ſeltener, als die vor- hergehende. Es waͤr aber auch nicht rathſam, daß dergleichen Schauſpiehle taͤglich aufgefuͤhret wuͤrden. Ein wichtiges Drama von dieſer Gattung muß den, der es geſehen hat, lange beſchaͤftigen und mancher- ley Vorſtellungen in ihm erweken, zu deren voͤlliger Entwiklung und Feſtſezung in dem Gemuͤthe, Zeit erfodert wird. Darum iſt es beſſer, daß es nur ſelten, als daß alle Tage ein neues vorgeſtellt werde. Da ſie indeſſen nur auf allgemeinen Unterricht Von der dritten Gattung haben wir wenige Bey- Hiezu iſt nun ſchlechterdings ein Nationalſtoff Scha den Jnhalt zu waͤhlen. Man ſtelle, ſagt Rouſſeau (*),in Bern, Zuͤrich, oder im Haag die ehemalige Tyranney des oͤſterreichiſchen Hauſes vor. — Aber des Corneilles Trauerſpiehle ſchiken ſich zu Rational- feſten nicht, und Pompejus oder Sertorius, gehen einen pariſiſchen oder berliniſchen Buͤrger nichts an. Selbſt der Nationalſtoff muͤßte fuͤr jede Feyerlichkeit beſonders gewaͤhlt werden, und eine genaue Bezie- hung auf den beſondern Zwek derſelben haben. Als- denn wuͤrde dieſe Gattung des Schauſpiehles das vornehmſte und ſicherſte Mittel ſeyn, auf oͤffentliche Tugend abziehlende Geſinnungen und Empfindun- gen einzupflanzen und auf das lebhafteſte fuͤhlbar zu machen. Dieſer hoͤchſt ſchaͤzbare Vortheil, den man aus dem Schauſpiehl ziehen koͤnnte, wird durchge- hends verſaͤumet. Selbſt an den Orten, wo wuͤrk- lich bey gewiſſen großen Feyerlichkeiten Schauſpiehle aufgefuͤhrt werden, laͤßt man ſich ſelten einfallen, ſie mit dem Feſt uͤbereinſtimmend zu machen. Man hat bisweilen geſehen, daß ein oͤffentliches Feſt, das bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Erben eines großen Reiches gegeben wird, durch die Vorſtellung des Tartuͤffe von Moliere, oder eines Schauſpieh- les dieſer Art beſchloſſen worden. Wie abgeſchmakt eine ſolche Verbindung von unbedeutenden Luſtbar- keiten ſey, daͤrf nicht erinnert werden. Es ſcheinet uͤberhaupt daß die Geſezgeber der aͤl- Schauſpiehle dieſer Gattung wuͤrden allerdings So (*) S.
Neue He- loiſe II Th. 17 Br. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0455" n="1026[1008]"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Scha</hi></fw><lb/> abziehlet. Seiner Natur nach iſt alſo dieſe Gat-<lb/> tung des Schauſpiehles ſchon ſeltener, als die vor-<lb/> hergehende. Es waͤr aber auch nicht rathſam, daß<lb/> dergleichen Schauſpiehle taͤglich aufgefuͤhret wuͤrden.<lb/> Ein wichtiges Drama von dieſer Gattung muß den,<lb/> der es geſehen hat, lange beſchaͤftigen und mancher-<lb/> ley Vorſtellungen in ihm erweken, zu deren voͤlliger<lb/> Entwiklung und Feſtſezung in dem Gemuͤthe, Zeit<lb/> erfodert wird. Darum iſt es beſſer, daß es nur<lb/> ſelten, als daß alle Tage ein neues vorgeſtellt werde.</p><lb/> <p>Da ſie indeſſen nur auf allgemeinen Unterricht<lb/> und auf Erwekung allgemein menſchlicher Empfin-<lb/> dungen abziehlen, ſo iſt nicht nothwendig daß der<lb/> Jnhalt blos national ſey. Es giebt Stuͤke die in<lb/> England und Frankreich eben ſo gute Wuͤrkung thun,<lb/> als in Deutſchland, und wo es uͤberhaupt gleichguͤl-<lb/> tig iſt, aus welchem Land und aus welcher Zeit der<lb/> Stoff genommen ſey, wenn er nur die Menſchlich-<lb/> keit uͤberhaupt intereßirt. Hingegen koͤnnen auch<lb/> ganz beſtimmte nationale Stuͤke aus fremden Laͤn-<lb/> dern hier nichts helfen. Ganz franzoͤſiſche, oder<lb/> ganz engliſche Sitten wuͤrden unter uns fuͤr dieſe<lb/> Gattung nichts taugen. Ein Stuͤk von dieſer Art<lb/> koͤnnte in Deutſchland nur unter die Schauſpiehle<lb/> der erſten Gattung gerechnet werden.</p><lb/> <p>Von der dritten Gattung haben wir wenige Bey-<lb/> ſpiehle. Jnhalt und Ausfuͤhrung muͤßten die Ab-<lb/> ſicht der Feyerlichkeit des Tages unterſtuͤzen und be-<lb/> foͤrdern helfen. Jeder Staat hat ſeine oͤffentliche<lb/> politiſche Feſte, zu deren Feyer die Gemuͤther ſich<lb/> von ſelbſt etwas erwaͤrmen, und wobey die Men-<lb/> ſchen insgemein in mehr, als gewoͤhnliche Empfind-<lb/> ſamkeit gerathen. Wann nun bey ſolchen Gelegen-<lb/> heiten noch ein oͤffentliches Schauſpiehl hinzu kaͤme,<lb/> das beſonders eingerichtet waͤre den beſondern Ein-<lb/> druk, den die Feyerlichkeit auf die Gemuͤther zu<lb/> machen hat, zu unterſtuͤzen; ſo koͤnnte man ohne<lb/> Zweifel ungemein viel damit ausrichten. Man ſtelle<lb/> ſich z. B. nur vor, daß in einem freyen Staat<lb/> jaͤhrlich ein Feſt zur Feyer der Epoche ſeiner Frey-<lb/> heit gefeyert, und mit einem Schauſpiehl beſchloſ-<lb/> ſen wuͤrde, das beſonders dazu eingerichtet waͤre,<lb/> die Empfindungen der Freyheit lebhaft zu verſtaͤrken;<lb/> ſo wird man leichte begreifen, was fuͤr große Wuͤr-<lb/> kung ein ſolches Schauſpiehl auf die Gemuͤther ha-<lb/> ben muͤßte.</p><lb/> <p>Hiezu iſt nun ſchlechterdings ein Nationalſtoff<lb/> nothwendig, und da waͤr es ungereimt, einen frem-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Scha</hi></fw><lb/> den Jnhalt zu waͤhlen. Man ſtelle, ſagt Rouſſeau <note place="foot" n="(*)">S.<lb/> Neue He-<lb/> loiſe <hi rendition="#aq">II</hi><lb/> Th. 17 Br.</note>,<lb/> in <hi rendition="#fr">Bern, Zuͤrich,</hi> oder im <hi rendition="#fr">Haag</hi> die ehemalige<lb/> Tyranney des oͤſterreichiſchen Hauſes vor. — Aber<lb/> des <hi rendition="#fr">Corneilles</hi> Trauerſpiehle ſchiken ſich zu Rational-<lb/> feſten nicht, und Pompejus oder Sertorius, gehen<lb/> einen pariſiſchen oder berliniſchen Buͤrger nichts an.<lb/> Selbſt der Nationalſtoff muͤßte fuͤr jede Feyerlichkeit<lb/> beſonders gewaͤhlt werden, und eine genaue Bezie-<lb/> hung auf den beſondern Zwek derſelben haben. Als-<lb/> denn wuͤrde dieſe Gattung des Schauſpiehles das<lb/> vornehmſte und ſicherſte Mittel ſeyn, auf oͤffentliche<lb/> Tugend abziehlende Geſinnungen und Empfindun-<lb/> gen einzupflanzen und auf das lebhafteſte fuͤhlbar zu<lb/> machen. Dieſer hoͤchſt ſchaͤzbare Vortheil, den man<lb/> aus dem Schauſpiehl ziehen koͤnnte, wird durchge-<lb/> hends verſaͤumet. Selbſt an den Orten, wo wuͤrk-<lb/> lich bey gewiſſen großen Feyerlichkeiten Schauſpiehle<lb/> aufgefuͤhrt werden, laͤßt man ſich ſelten einfallen,<lb/> ſie mit dem Feſt uͤbereinſtimmend zu machen. Man<lb/> hat bisweilen geſehen, daß ein oͤffentliches Feſt, das<lb/> bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Erben eines<lb/> großen Reiches gegeben wird, durch die Vorſtellung<lb/> des Tartuͤffe von Moliere, oder eines Schauſpieh-<lb/> les dieſer Art beſchloſſen worden. Wie abgeſchmakt<lb/> eine ſolche Verbindung von unbedeutenden Luſtbar-<lb/> keiten ſey, daͤrf nicht erinnert werden.</p><lb/> <p>Es ſcheinet uͤberhaupt daß die Geſezgeber der aͤl-<lb/> tern Welt, weit beſſer, als es in neuern Zeiten ge-<lb/> ſchieht, eingeſehen haben, was fuͤr einen Einfluß<lb/> oͤffentliche Feſte auf die Gemuͤther haben. Denn<lb/> wir finden, daß ihre Feſte beynahe in jedem einze-<lb/> len Umſtande bedeutend und im Ganzen ſehr genau<lb/> darauf eingerichtet geweſen, die Buͤrger des Staa-<lb/> tes in den Geſinnungen der oͤffentlichen Tugenden<lb/> zu unterhalten.</p><lb/> <p>Schauſpiehle dieſer Gattung wuͤrden allerdings<lb/> auch in ihrer Erfindung und Ausfuͤhrung mehr er-<lb/> fodern, als die vorhergehenden, und vielleicht waͤ-<lb/> ren nur wenige große Koͤpfe faͤhig, ſolche zu ent-<lb/> werfen und auszufuͤhren. Da ſie aber auch nur<lb/> ſelten vorkommen, und da ein gluͤklich erfundenes<lb/> Schauſpiehl auch bey der Wiederkehr des großen<lb/> Feſtes wofuͤr es gemacht worden, auch wieder ge-<lb/> braucht werden koͤnnte, ſo duͤrfte man um ſo weni-<lb/> ger beſorgen, daß es daran mangeln wuͤrde, wenn<lb/> die, die etwas darin zu leiſten im Stande ſind, nur<lb/> hinlaͤngliche Aufmunterung dazu haͤtten.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">So</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1026[1008]/0455]
Scha
Scha
abziehlet. Seiner Natur nach iſt alſo dieſe Gat-
tung des Schauſpiehles ſchon ſeltener, als die vor-
hergehende. Es waͤr aber auch nicht rathſam, daß
dergleichen Schauſpiehle taͤglich aufgefuͤhret wuͤrden.
Ein wichtiges Drama von dieſer Gattung muß den,
der es geſehen hat, lange beſchaͤftigen und mancher-
ley Vorſtellungen in ihm erweken, zu deren voͤlliger
Entwiklung und Feſtſezung in dem Gemuͤthe, Zeit
erfodert wird. Darum iſt es beſſer, daß es nur
ſelten, als daß alle Tage ein neues vorgeſtellt werde.
Da ſie indeſſen nur auf allgemeinen Unterricht
und auf Erwekung allgemein menſchlicher Empfin-
dungen abziehlen, ſo iſt nicht nothwendig daß der
Jnhalt blos national ſey. Es giebt Stuͤke die in
England und Frankreich eben ſo gute Wuͤrkung thun,
als in Deutſchland, und wo es uͤberhaupt gleichguͤl-
tig iſt, aus welchem Land und aus welcher Zeit der
Stoff genommen ſey, wenn er nur die Menſchlich-
keit uͤberhaupt intereßirt. Hingegen koͤnnen auch
ganz beſtimmte nationale Stuͤke aus fremden Laͤn-
dern hier nichts helfen. Ganz franzoͤſiſche, oder
ganz engliſche Sitten wuͤrden unter uns fuͤr dieſe
Gattung nichts taugen. Ein Stuͤk von dieſer Art
koͤnnte in Deutſchland nur unter die Schauſpiehle
der erſten Gattung gerechnet werden.
Von der dritten Gattung haben wir wenige Bey-
ſpiehle. Jnhalt und Ausfuͤhrung muͤßten die Ab-
ſicht der Feyerlichkeit des Tages unterſtuͤzen und be-
foͤrdern helfen. Jeder Staat hat ſeine oͤffentliche
politiſche Feſte, zu deren Feyer die Gemuͤther ſich
von ſelbſt etwas erwaͤrmen, und wobey die Men-
ſchen insgemein in mehr, als gewoͤhnliche Empfind-
ſamkeit gerathen. Wann nun bey ſolchen Gelegen-
heiten noch ein oͤffentliches Schauſpiehl hinzu kaͤme,
das beſonders eingerichtet waͤre den beſondern Ein-
druk, den die Feyerlichkeit auf die Gemuͤther zu
machen hat, zu unterſtuͤzen; ſo koͤnnte man ohne
Zweifel ungemein viel damit ausrichten. Man ſtelle
ſich z. B. nur vor, daß in einem freyen Staat
jaͤhrlich ein Feſt zur Feyer der Epoche ſeiner Frey-
heit gefeyert, und mit einem Schauſpiehl beſchloſ-
ſen wuͤrde, das beſonders dazu eingerichtet waͤre,
die Empfindungen der Freyheit lebhaft zu verſtaͤrken;
ſo wird man leichte begreifen, was fuͤr große Wuͤr-
kung ein ſolches Schauſpiehl auf die Gemuͤther ha-
ben muͤßte.
Hiezu iſt nun ſchlechterdings ein Nationalſtoff
nothwendig, und da waͤr es ungereimt, einen frem-
den Jnhalt zu waͤhlen. Man ſtelle, ſagt Rouſſeau (*),
in Bern, Zuͤrich, oder im Haag die ehemalige
Tyranney des oͤſterreichiſchen Hauſes vor. — Aber
des Corneilles Trauerſpiehle ſchiken ſich zu Rational-
feſten nicht, und Pompejus oder Sertorius, gehen
einen pariſiſchen oder berliniſchen Buͤrger nichts an.
Selbſt der Nationalſtoff muͤßte fuͤr jede Feyerlichkeit
beſonders gewaͤhlt werden, und eine genaue Bezie-
hung auf den beſondern Zwek derſelben haben. Als-
denn wuͤrde dieſe Gattung des Schauſpiehles das
vornehmſte und ſicherſte Mittel ſeyn, auf oͤffentliche
Tugend abziehlende Geſinnungen und Empfindun-
gen einzupflanzen und auf das lebhafteſte fuͤhlbar zu
machen. Dieſer hoͤchſt ſchaͤzbare Vortheil, den man
aus dem Schauſpiehl ziehen koͤnnte, wird durchge-
hends verſaͤumet. Selbſt an den Orten, wo wuͤrk-
lich bey gewiſſen großen Feyerlichkeiten Schauſpiehle
aufgefuͤhrt werden, laͤßt man ſich ſelten einfallen,
ſie mit dem Feſt uͤbereinſtimmend zu machen. Man
hat bisweilen geſehen, daß ein oͤffentliches Feſt, das
bey Gelegenheit der Vermaͤhlung des Erben eines
großen Reiches gegeben wird, durch die Vorſtellung
des Tartuͤffe von Moliere, oder eines Schauſpieh-
les dieſer Art beſchloſſen worden. Wie abgeſchmakt
eine ſolche Verbindung von unbedeutenden Luſtbar-
keiten ſey, daͤrf nicht erinnert werden.
Es ſcheinet uͤberhaupt daß die Geſezgeber der aͤl-
tern Welt, weit beſſer, als es in neuern Zeiten ge-
ſchieht, eingeſehen haben, was fuͤr einen Einfluß
oͤffentliche Feſte auf die Gemuͤther haben. Denn
wir finden, daß ihre Feſte beynahe in jedem einze-
len Umſtande bedeutend und im Ganzen ſehr genau
darauf eingerichtet geweſen, die Buͤrger des Staa-
tes in den Geſinnungen der oͤffentlichen Tugenden
zu unterhalten.
Schauſpiehle dieſer Gattung wuͤrden allerdings
auch in ihrer Erfindung und Ausfuͤhrung mehr er-
fodern, als die vorhergehenden, und vielleicht waͤ-
ren nur wenige große Koͤpfe faͤhig, ſolche zu ent-
werfen und auszufuͤhren. Da ſie aber auch nur
ſelten vorkommen, und da ein gluͤklich erfundenes
Schauſpiehl auch bey der Wiederkehr des großen
Feſtes wofuͤr es gemacht worden, auch wieder ge-
braucht werden koͤnnte, ſo duͤrfte man um ſo weni-
ger beſorgen, daß es daran mangeln wuͤrde, wenn
die, die etwas darin zu leiſten im Stande ſind, nur
hinlaͤngliche Aufmunterung dazu haͤtten.
So
(*) S.
Neue He-
loiſe II
Th. 17 Br.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |