pelt. Dieses muß vornehmlich in Mittelstimmen, die deutlich gehört werden, bey Leittönen, die darin vor- kommen, beobachtet werden. Darum ist in folgen- den Beyspielen
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das erste und zweyte, da das Subsemitonium in der Mittelstimme seinen natürlichen Gang über sich nihmt, den beyden andern, da die Töne mannig- faltiger sind, vorzuziehen.
Es ist eine Hauptregel, daß die Mittelstimmen sich in den Schranken ihrer Ausdähnung halten, und nicht über die Hauptstimme in der Höhe her- austreten; weil diese dadurch würde verdunkelt wer- den. Auch muß man sich nicht einfallen lassen, ei- nen Gedanken in der Hauptstimme abzubrechen, und seine Fortsezung einer Mittelstimme zu über- lassen.
Ueberhaupt gehöret mehr, als bloße Kenntnis der Harmonie zu Verfertigung guter Mittelstimmen. Ohne feinen Geschmak und scharfe Beurtheilung werden sie entweder zu einem die Melodie verdun- kelnden Geräusch, oder zu einem gar nichts beden- tenden Geklapper.
Die beste Würkung thun die Mittelstimmen, in denen die zur Vollständigkeit der Harmonte nöthi- gen Töne auch zugleich eine singbare Melodie aus- machen. Am reinesten klinget die Harmonie, wenn die Töne in den Mittelstimmen so vertheilt sind, daß alle gegen einander barmoniren. So klinget z. B.
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Mod
weil hier wegen der an einander liegenden Töne f und g eine Secunde gehört wird. Unangenehm werden die Mittelstimmen, wenn die Harmonie, wie bisweilen in den Werken großer Harmonisten, die gerne ihre Kunst zeigen wollen, geschieht, zu sehr mit Tönen überhäuft ist. Daher lassen bisweilen gute Melodisten in Arien, die vorzüglich einen ge- fälligen Gesang haben sollen, die Bratsche mit dem Baß im Unisonus gehen. Wie die Mittelstimmen zu Arien zu behandeln seyen, kann man am besten aus den Graunischen Opern sehen.
Keinen geringen Vortheil zieht man aus den Mittelstimmen in gewissen Stüken daher, daß eine derselben die Bewegung richtig bezeichnet, wenn sie durch die Melodie, wie ofte geschieht, nicht deutlich angezeiget wird. Davon giebt die Graunische Arie aus der Oper Cleopatra: Ombra amata &c. ein schö- nes Beyspiel. Die Hauptmelodie hat einfache aus- haltende Töne, die den Gesang höchst pathetisch machen, die Mittelstimmen aber geben die Bewe- gung an.
Model. (Baukunst.)
Die Einheit, nach welcher in der Baukunst die ver- hältnißmäßige Größe, jedes zur Verziehrung die- nenden Theiles, bestimmt wird. Jndem der Bau- meister den Aufriß gewisser Gebäude zeichnet, mißt er die Theile nicht nach der absoluten Größe in Fuß- maaß, sondern blos nach der verhältnißmäßigen, in Modeln und dessen kleinern Theilen. Der Model ist nämlich keine bestimmte Größe, wie ein Fuß, oder eine Elle, sondern unbestimmt, die ganze oder halbe Dike einer Säule. Jst die Säule sehr hoch, und folglich auch sehr dik, so ist der Model groß, ist die Säule klein, so wird auch der Model klein.
Virruvius, und seinem Beyspiel zufolge Palladio, Serlio und Skammozzi nehmen überall die ganze Dike der Säule, nur in der dorischen Ordnung nehmen die drey ersten die halbe Säulendike zum Model an. Wir haben, nach dem Beyspiel vieler andrer, die halbe Säulendike durchaus zum Model angenommen.
Da in jedem Gebäude Theile vorkemmen, deren Größe weit unter dem Model ist, so muß dieser in kleinere Theile eingetheilt werden. Die meisten Bau- meister theilen ihn in 30 Theile ein, die sie Minu-
ten
Zweyter Theil. C c c c c
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Mit
pelt. Dieſes muß vornehmlich in Mittelſtimmen, die deutlich gehoͤrt werden, bey Leittoͤnen, die darin vor- kommen, beobachtet werden. Darum iſt in folgen- den Beyſpielen
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das erſte und zweyte, da das Subſemitonium in der Mittelſtimme ſeinen natuͤrlichen Gang uͤber ſich nihmt, den beyden andern, da die Toͤne mannig- faltiger ſind, vorzuziehen.
Es iſt eine Hauptregel, daß die Mittelſtimmen ſich in den Schranken ihrer Ausdaͤhnung halten, und nicht uͤber die Hauptſtimme in der Hoͤhe her- austreten; weil dieſe dadurch wuͤrde verdunkelt wer- den. Auch muß man ſich nicht einfallen laſſen, ei- nen Gedanken in der Hauptſtimme abzubrechen, und ſeine Fortſezung einer Mittelſtimme zu uͤber- laſſen.
Ueberhaupt gehoͤret mehr, als bloße Kenntnis der Harmonie zu Verfertigung guter Mittelſtimmen. Ohne feinen Geſchmak und ſcharfe Beurtheilung werden ſie entweder zu einem die Melodie verdun- kelnden Geraͤuſch, oder zu einem gar nichts beden- tenden Geklapper.
Die beſte Wuͤrkung thun die Mittelſtimmen, in denen die zur Vollſtaͤndigkeit der Harmonte noͤthi- gen Toͤne auch zugleich eine ſingbare Melodie aus- machen. Am reineſten klinget die Harmonie, wenn die Toͤne in den Mittelſtimmen ſo vertheilt ſind, daß alle gegen einander barmoniren. So klinget z. B.
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Mod
weil hier wegen der an einander liegenden Toͤne f und g eine Secunde gehoͤrt wird. Unangenehm werden die Mittelſtimmen, wenn die Harmonie, wie bisweilen in den Werken großer Harmoniſten, die gerne ihre Kunſt zeigen wollen, geſchieht, zu ſehr mit Toͤnen uͤberhaͤuft iſt. Daher laſſen bisweilen gute Melodiſten in Arien, die vorzuͤglich einen ge- faͤlligen Geſang haben ſollen, die Bratſche mit dem Baß im Uniſonus gehen. Wie die Mittelſtimmen zu Arien zu behandeln ſeyen, kann man am beſten aus den Grauniſchen Opern ſehen.
Keinen geringen Vortheil zieht man aus den Mittelſtimmen in gewiſſen Stuͤken daher, daß eine derſelben die Bewegung richtig bezeichnet, wenn ſie durch die Melodie, wie ofte geſchieht, nicht deutlich angezeiget wird. Davon giebt die Grauniſche Arie aus der Oper Cleopatra: Ombra amata &c. ein ſchoͤ- nes Beyſpiel. Die Hauptmelodie hat einfache aus- haltende Toͤne, die den Geſang hoͤchſt pathetiſch machen, die Mittelſtimmen aber geben die Bewe- gung an.
Model. (Baukunſt.)
Die Einheit, nach welcher in der Baukunſt die ver- haͤltnißmaͤßige Groͤße, jedes zur Verziehrung die- nenden Theiles, beſtimmt wird. Jndem der Bau- meiſter den Aufriß gewiſſer Gebaͤude zeichnet, mißt er die Theile nicht nach der abſoluten Groͤße in Fuß- maaß, ſondern blos nach der verhaͤltnißmaͤßigen, in Modeln und deſſen kleinern Theilen. Der Model iſt naͤmlich keine beſtimmte Groͤße, wie ein Fuß, oder eine Elle, ſondern unbeſtimmt, die ganze oder halbe Dike einer Saͤule. Jſt die Saͤule ſehr hoch, und folglich auch ſehr dik, ſo iſt der Model groß, iſt die Saͤule klein, ſo wird auch der Model klein.
Virruvius, und ſeinem Beyſpiel zufolge Palladio, Serlio und Skammozzi nehmen uͤberall die ganze Dike der Saͤule, nur in der doriſchen Ordnung nehmen die drey erſten die halbe Saͤulendike zum Model an. Wir haben, nach dem Beyſpiel vieler andrer, die halbe Saͤulendike durchaus zum Model angenommen.
Da in jedem Gebaͤude Theile vorkemmen, deren Groͤße weit unter dem Model iſt, ſo muß dieſer in kleinere Theile eingetheilt werden. Die meiſten Bau- meiſter theilen ihn in 30 Theile ein, die ſie Minu-
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Zweyter Theil. C c c c c
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[771[753]/0188]
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pelt. Dieſes muß vornehmlich in Mittelſtimmen, die
deutlich gehoͤrt werden, bey Leittoͤnen, die darin vor-
kommen, beobachtet werden. Darum iſt in folgen-
den Beyſpielen
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das erſte und zweyte, da das Subſemitonium in
der Mittelſtimme ſeinen natuͤrlichen Gang uͤber ſich
nihmt, den beyden andern, da die Toͤne mannig-
faltiger ſind, vorzuziehen.
Es iſt eine Hauptregel, daß die Mittelſtimmen
ſich in den Schranken ihrer Ausdaͤhnung halten,
und nicht uͤber die Hauptſtimme in der Hoͤhe her-
austreten; weil dieſe dadurch wuͤrde verdunkelt wer-
den. Auch muß man ſich nicht einfallen laſſen, ei-
nen Gedanken in der Hauptſtimme abzubrechen,
und ſeine Fortſezung einer Mittelſtimme zu uͤber-
laſſen.
Ueberhaupt gehoͤret mehr, als bloße Kenntnis
der Harmonie zu Verfertigung guter Mittelſtimmen.
Ohne feinen Geſchmak und ſcharfe Beurtheilung
werden ſie entweder zu einem die Melodie verdun-
kelnden Geraͤuſch, oder zu einem gar nichts beden-
tenden Geklapper.
Die beſte Wuͤrkung thun die Mittelſtimmen, in
denen die zur Vollſtaͤndigkeit der Harmonte noͤthi-
gen Toͤne auch zugleich eine ſingbare Melodie aus-
machen. Am reineſten klinget die Harmonie, wenn
die Toͤne in den Mittelſtimmen ſo vertheilt ſind, daß
alle gegen einander barmoniren. So klinget z. B.
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weil hier wegen der an einander liegenden Toͤne f
und g eine Secunde gehoͤrt wird. Unangenehm
werden die Mittelſtimmen, wenn die Harmonie,
wie bisweilen in den Werken großer Harmoniſten,
die gerne ihre Kunſt zeigen wollen, geſchieht, zu ſehr
mit Toͤnen uͤberhaͤuft iſt. Daher laſſen bisweilen
gute Melodiſten in Arien, die vorzuͤglich einen ge-
faͤlligen Geſang haben ſollen, die Bratſche mit dem
Baß im Uniſonus gehen. Wie die Mittelſtimmen
zu Arien zu behandeln ſeyen, kann man am beſten
aus den Grauniſchen Opern ſehen.
Keinen geringen Vortheil zieht man aus den
Mittelſtimmen in gewiſſen Stuͤken daher, daß eine
derſelben die Bewegung richtig bezeichnet, wenn ſie
durch die Melodie, wie ofte geſchieht, nicht deutlich
angezeiget wird. Davon giebt die Grauniſche Arie
aus der Oper Cleopatra: Ombra amata &c. ein ſchoͤ-
nes Beyſpiel. Die Hauptmelodie hat einfache aus-
haltende Toͤne, die den Geſang hoͤchſt pathetiſch
machen, die Mittelſtimmen aber geben die Bewe-
gung an.
Model.
(Baukunſt.)
Die Einheit, nach welcher in der Baukunſt die ver-
haͤltnißmaͤßige Groͤße, jedes zur Verziehrung die-
nenden Theiles, beſtimmt wird. Jndem der Bau-
meiſter den Aufriß gewiſſer Gebaͤude zeichnet, mißt
er die Theile nicht nach der abſoluten Groͤße in Fuß-
maaß, ſondern blos nach der verhaͤltnißmaͤßigen, in
Modeln und deſſen kleinern Theilen. Der Model
iſt naͤmlich keine beſtimmte Groͤße, wie ein Fuß,
oder eine Elle, ſondern unbeſtimmt, die ganze oder
halbe Dike einer Saͤule. Jſt die Saͤule ſehr hoch,
und folglich auch ſehr dik, ſo iſt der Model groß, iſt
die Saͤule klein, ſo wird auch der Model klein.
Virruvius, und ſeinem Beyſpiel zufolge Palladio,
Serlio und Skammozzi nehmen uͤberall die ganze
Dike der Saͤule, nur in der doriſchen Ordnung
nehmen die drey erſten die halbe Saͤulendike zum
Model an. Wir haben, nach dem Beyſpiel vieler
andrer, die halbe Saͤulendike durchaus zum Model
angenommen.
Da in jedem Gebaͤude Theile vorkemmen, deren
Groͤße weit unter dem Model iſt, ſo muß dieſer in
kleinere Theile eingetheilt werden. Die meiſten Bau-
meiſter theilen ihn in 30 Theile ein, die ſie Minu-
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Zweyter Theil. C c c c c
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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774, S. 771[753]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie02_1774/188>, abgerufen am 22.11.2024.
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