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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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Tagebuch von einer nach Nizza
er die bekannten zum Elektrisiren gehörigen Jnstru-
mente in einer Vollkommenheit, die ich sonst nirgend
gesehen habe. Er selbst hat in den englischen Trans-
actionen eine Beschreibung von den Verbesserungen ge-
geben, die er an dem elektrischen Apparatu gemacht
hat. Viele andre in dieses Fach einschlagende Jn-
strumente sind von seiner Erfindung, und von ihm selbst
auf das vollkommenste ausgearbeitet.

Unter vielen zur Bewunderung gut gearbeiteten
Jnstrumenten, schien mir ein kleines Mikrometer von
Glas, das Hr. Espinasse von dem Duc de Chaul-
nes
bekommen hatte, auf dessen Theilungsmaschine
es verfertigt worden ist, von besonderer Merkwürdig-
keit. Eine Quadratlinie des Pariser Zolles ist auf
demselben mit der Diamantspitze in 400 Quadrate ein-
getheilt. Jch betrachtete die Theilungen unter einem
Vergrößerungsglas, und bewunderte nicht nur die
vollkommene Gleichheit derselben, sondern auch die
Feinheit der mit dem Diamant eingerissenen Striche.
Der geübteste Zeichner könnte mit der Reißfeder und
Tusch ein großes Quadrat auf dem Papier nicht mit
größerer Nettigkeit in kleinere Quadrate theilen, als
hier auf dem Glase geschehen ist. Ungern verließ ich
ein Cabinet, wo ich noch nicht die Hälfte der merk-
würdigen Jnstrumente, aus denen es besteht, gesehen
hatte.

Den 11 Octob. Von Nyon nach Genthod.

Herr Bonnet, der berühmte Naturforscher und
Philosoph, hatte mir einen sehr verbindlichen Brief
nach Lausanne geschrieben, um mich einzuladen, ei-
nige Tage bey ihm in Genthod zuzubringen, wo er

sich

Tagebuch von einer nach Nizza
er die bekannten zum Elektriſiren gehoͤrigen Jnſtru-
mente in einer Vollkommenheit, die ich ſonſt nirgend
geſehen habe. Er ſelbſt hat in den engliſchen Trans-
actionen eine Beſchreibung von den Verbeſſerungen ge-
geben, die er an dem elektriſchen Apparatu gemacht
hat. Viele andre in dieſes Fach einſchlagende Jn-
ſtrumente ſind von ſeiner Erfindung, und von ihm ſelbſt
auf das vollkommenſte ausgearbeitet.

Unter vielen zur Bewunderung gut gearbeiteten
Jnſtrumenten, ſchien mir ein kleines Mikrometer von
Glas, das Hr. Eſpinaſſe von dem Duc de Chaul-
nes
bekommen hatte, auf deſſen Theilungsmaſchine
es verfertigt worden iſt, von beſonderer Merkwuͤrdig-
keit. Eine Quadratlinie des Pariſer Zolles iſt auf
demſelben mit der Diamantſpitze in 400 Quadrate ein-
getheilt. Jch betrachtete die Theilungen unter einem
Vergroͤßerungsglas, und bewunderte nicht nur die
vollkommene Gleichheit derſelben, ſondern auch die
Feinheit der mit dem Diamant eingeriſſenen Striche.
Der geuͤbteſte Zeichner koͤnnte mit der Reißfeder und
Tuſch ein großes Quadrat auf dem Papier nicht mit
groͤßerer Nettigkeit in kleinere Quadrate theilen, als
hier auf dem Glaſe geſchehen iſt. Ungern verließ ich
ein Cabinet, wo ich noch nicht die Haͤlfte der merk-
wuͤrdigen Jnſtrumente, aus denen es beſteht, geſehen
hatte.

Den 11 Octob. Von Nyon nach Genthod.

Herr Bonnet, der beruͤhmte Naturforſcher und
Philoſoph, hatte mir einen ſehr verbindlichen Brief
nach Lauſanne geſchrieben, um mich einzuladen, ei-
nige Tage bey ihm in Genthod zuzubringen, wo er

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[60/0078] Tagebuch von einer nach Nizza er die bekannten zum Elektriſiren gehoͤrigen Jnſtru- mente in einer Vollkommenheit, die ich ſonſt nirgend geſehen habe. Er ſelbſt hat in den engliſchen Trans- actionen eine Beſchreibung von den Verbeſſerungen ge- geben, die er an dem elektriſchen Apparatu gemacht hat. Viele andre in dieſes Fach einſchlagende Jn- ſtrumente ſind von ſeiner Erfindung, und von ihm ſelbſt auf das vollkommenſte ausgearbeitet. Unter vielen zur Bewunderung gut gearbeiteten Jnſtrumenten, ſchien mir ein kleines Mikrometer von Glas, das Hr. Eſpinaſſe von dem Duc de Chaul- nes bekommen hatte, auf deſſen Theilungsmaſchine es verfertigt worden iſt, von beſonderer Merkwuͤrdig- keit. Eine Quadratlinie des Pariſer Zolles iſt auf demſelben mit der Diamantſpitze in 400 Quadrate ein- getheilt. Jch betrachtete die Theilungen unter einem Vergroͤßerungsglas, und bewunderte nicht nur die vollkommene Gleichheit derſelben, ſondern auch die Feinheit der mit dem Diamant eingeriſſenen Striche. Der geuͤbteſte Zeichner koͤnnte mit der Reißfeder und Tuſch ein großes Quadrat auf dem Papier nicht mit groͤßerer Nettigkeit in kleinere Quadrate theilen, als hier auf dem Glaſe geſchehen iſt. Ungern verließ ich ein Cabinet, wo ich noch nicht die Haͤlfte der merk- wuͤrdigen Jnſtrumente, aus denen es beſteht, geſehen hatte. Den 11 Octob. Von Nyon nach Genthod. Herr Bonnet, der beruͤhmte Naturforſcher und Philoſoph, hatte mir einen ſehr verbindlichen Brief nach Lauſanne geſchrieben, um mich einzuladen, ei- nige Tage bey ihm in Genthod zuzubringen, wo er ſich

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/78>, abgerufen am 23.11.2024.