laste des Prinzen von Piemont, von dem andern der Opernsaal und die königliche Reitbahn, eines der vorzüglich guten Gebäude dieser Stadt.
Ueberhaupt sieht man an allen königlichen Gebäu- den, in und um Turin, eher einen Ueberfluß, als Mangel von Aufwand. Das Gebäude der Universi- tät, die Hospitäler, das Zeughaus und das Gieß- haus, die Tabaks- und Papiermanufactur und die Superga sind. Beweise davon. Alle diese Gebäu- de verdienen sowohl wegen ihrer großen Anlagen, als wegen der guten Bauart und der fürtrefflichen dazu gehörigen Anstalten, von einem Reisenden besucht zu werden.
Hospital.
Das große Hospital vom heil. Johannes ist ein prächtiges Gebäude. Ohne mich in andere Dinge, die dazu gehören, einzulassen, will ich nur der beyden großen Säle, darin die Kranken liegen, und der daran stoßenden schönen Capelle gedenken. Diese beyden Säle liegen mitten in diesem großen Gebäude übereinander; ihre ins Kreuz gehende Form, und die Lage und Form der Capelle ist aus nachstehender Fi- gur zu sehen.
Das
Tagebuch von der Ruͤckreiſe
laſte des Prinzen von Piemont, von dem andern der Opernſaal und die koͤnigliche Reitbahn, eines der vorzuͤglich guten Gebaͤude dieſer Stadt.
Ueberhaupt ſieht man an allen koͤniglichen Gebaͤu- den, in und um Turin, eher einen Ueberfluß, als Mangel von Aufwand. Das Gebaͤude der Univerſi- taͤt, die Hoſpitaͤler, das Zeughaus und das Gieß- haus, die Tabaks- und Papiermanufactur und die Superga ſind. Beweiſe davon. Alle dieſe Gebaͤu- de verdienen ſowohl wegen ihrer großen Anlagen, als wegen der guten Bauart und der fuͤrtrefflichen dazu gehoͤrigen Anſtalten, von einem Reiſenden beſucht zu werden.
Hoſpital.
Das große Hoſpital vom heil. Johannes iſt ein praͤchtiges Gebaͤude. Ohne mich in andere Dinge, die dazu gehoͤren, einzulaſſen, will ich nur der beyden großen Saͤle, darin die Kranken liegen, und der daran ſtoßenden ſchoͤnen Capelle gedenken. Dieſe beyden Saͤle liegen mitten in dieſem großen Gebaͤude uͤbereinander; ihre ins Kreuz gehende Form, und die Lage und Form der Capelle iſt aus nachſtehender Fi- gur zu ſehen.
Das
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Tagebuch von der Ruͤckreiſe
laſte des Prinzen von Piemont, von dem andern der
Opernſaal und die koͤnigliche Reitbahn, eines der
vorzuͤglich guten Gebaͤude dieſer Stadt.
Ueberhaupt ſieht man an allen koͤniglichen Gebaͤu-
den, in und um Turin, eher einen Ueberfluß, als
Mangel von Aufwand. Das Gebaͤude der Univerſi-
taͤt, die Hoſpitaͤler, das Zeughaus und das Gieß-
haus, die Tabaks- und Papiermanufactur und die
Superga ſind. Beweiſe davon. Alle dieſe Gebaͤu-
de verdienen ſowohl wegen ihrer großen Anlagen, als
wegen der guten Bauart und der fuͤrtrefflichen dazu
gehoͤrigen Anſtalten, von einem Reiſenden beſucht zu
werden.
Das große Hoſpital vom heil. Johannes iſt ein
praͤchtiges Gebaͤude. Ohne mich in andere Dinge,
die dazu gehoͤren, einzulaſſen, will ich nur der beyden
großen Saͤle, darin die Kranken liegen, und der
daran ſtoßenden ſchoͤnen Capelle gedenken. Dieſe
beyden Saͤle liegen mitten in dieſem großen Gebaͤude
uͤbereinander; ihre ins Kreuz gehende Form, und die
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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/322>, abgerufen am 24.11.2024.
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