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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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des Menschlichen Geschlechts.
ger von Rom nach Neapolis gereiset, und die
Schönheit des Landes mit der äussersten Armuth
der Einwohner zusammen gehalten, schreibt er hie-
von also: "Es ist in Warheit erstaunens wür-"
dig, wenn man die gegenwärtige Verwüstung Ita-"
liens ansiehet, und dabey an die fast unglaubliche"
Menge Menschen gedencket, die sich ehedem unter"
denen Römischen Käysern darinn befunden."
Wann man sich auch gleich die Veränderungen"
in der Regierung, die Uberschwemmungen fremder"
Völcker, die einheimischen Kriege dieses Landes,"
und die harten und Tyrannischen Regierungen"
vorstellet: so fält es einem dennoch schwer zu be-"
greifen, wie es möglich, daß ein so fruchtbares"
Land hat können so elend werden, und wie es in"
Betrachtung dessen, was es ehedem gewesen, der-"
gestalt von Einwohnern hat können entblösset wer-"
den. Wir können versichern, ohne zu viel zu sa-"
gen, daß ehedem, in der Gegend um Rom, mehr"
Volck gewesen, als jetzt in gantz Italien. Und"
wenn man könte die Haufen derer Völcker zehlen,"
die sich nach und nach in diesem herrlichen Lande"
niedergelassen, so ist kein Zweifel, daß sie nicht hät-"
ten sollen eines der zahlreichsten von denen sechs"
Haupt-Völckern in Europa ausmachen. Diese"
Verwüstung zeiget sich nirgends so sehr als im"
Kirchen-Staat, ob man schon aus verschiedenen"
Gründen glauben solte, daß die Päbstlichen Län-"
der die allerbesten, in der Güte, Einrichtung und"
Aufnahme wären." Nachdem Addison hievon ei-
nige Gründe beygebracht, fährt er pag. 115. also
fort: "Im Kirchen-Staat sind wenig Einwoh-"
ner, und ein groß Theil dieses Landes liegt unge-"

baut.

des Menſchlichen Geſchlechts.
ger von Rom nach Neapolis gereiſet, und die
Schoͤnheit des Landes mit der aͤuſſerſten Armuth
der Einwohner zuſammen gehalten, ſchreibt er hie-
von alſo: „Es iſt in Warheit erſtaunens wuͤr-„
dig, wenn man die gegenwaͤrtige Verwuͤſtung Ita-„
liens anſiehet, und dabey an die faſt unglaubliche„
Menge Menſchen gedencket, die ſich ehedem unter„
denen Roͤmiſchen Kaͤyſern darinn befunden.„
Wann man ſich auch gleich die Veraͤnderungen„
in der Regierung, die Uberſchwemmungen fremder„
Voͤlcker, die einheimiſchen Kriege dieſes Landes,„
und die harten und Tyranniſchen Regierungen„
vorſtellet: ſo faͤlt es einem dennoch ſchwer zu be-„
greifen, wie es moͤglich, daß ein ſo fruchtbares„
Land hat koͤnnen ſo elend werden, und wie es in„
Betrachtung deſſen, was es ehedem geweſen, der-„
geſtalt von Einwohnern hat koͤnnen entbloͤſſet wer-„
den. Wir koͤnnen verſichern, ohne zu viel zu ſa-„
gen, daß ehedem, in der Gegend um Rom, mehr„
Volck geweſen, als jetzt in gantz Italien. Und„
wenn man koͤnte die Haufen derer Voͤlcker zehlen,„
die ſich nach und nach in dieſem herrlichen Lande„
niedergelaſſen, ſo iſt kein Zweifel, daß ſie nicht haͤt-„
ten ſollen eines der zahlreichſten von denen ſechs„
Haupt-Voͤlckern in Europa ausmachen. Dieſe„
Verwuͤſtung zeiget ſich nirgends ſo ſehr als im„
Kirchen-Staat, ob man ſchon aus verſchiedenen„
Gruͤnden glauben ſolte, daß die Paͤbſtlichen Laͤn-„
der die allerbeſten, in der Guͤte, Einrichtung und„
Aufnahme waͤren.„ Nachdem Addiſon hievon ei-
nige Gruͤnde beygebracht, faͤhrt er pag. 115. alſo
fort: „Im Kirchen-Staat ſind wenig Einwoh-„
ner, und ein groß Theil dieſes Landes liegt unge-„

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[45/0091] des Menſchlichen Geſchlechts. ger von Rom nach Neapolis gereiſet, und die Schoͤnheit des Landes mit der aͤuſſerſten Armuth der Einwohner zuſammen gehalten, ſchreibt er hie- von alſo: „Es iſt in Warheit erſtaunens wuͤr-„ dig, wenn man die gegenwaͤrtige Verwuͤſtung Ita-„ liens anſiehet, und dabey an die faſt unglaubliche„ Menge Menſchen gedencket, die ſich ehedem unter„ denen Roͤmiſchen Kaͤyſern darinn befunden.„ Wann man ſich auch gleich die Veraͤnderungen„ in der Regierung, die Uberſchwemmungen fremder„ Voͤlcker, die einheimiſchen Kriege dieſes Landes,„ und die harten und Tyranniſchen Regierungen„ vorſtellet: ſo faͤlt es einem dennoch ſchwer zu be-„ greifen, wie es moͤglich, daß ein ſo fruchtbares„ Land hat koͤnnen ſo elend werden, und wie es in„ Betrachtung deſſen, was es ehedem geweſen, der-„ geſtalt von Einwohnern hat koͤnnen entbloͤſſet wer-„ den. Wir koͤnnen verſichern, ohne zu viel zu ſa-„ gen, daß ehedem, in der Gegend um Rom, mehr„ Volck geweſen, als jetzt in gantz Italien. Und„ wenn man koͤnte die Haufen derer Voͤlcker zehlen,„ die ſich nach und nach in dieſem herrlichen Lande„ niedergelaſſen, ſo iſt kein Zweifel, daß ſie nicht haͤt-„ ten ſollen eines der zahlreichſten von denen ſechs„ Haupt-Voͤlckern in Europa ausmachen. Dieſe„ Verwuͤſtung zeiget ſich nirgends ſo ſehr als im„ Kirchen-Staat, ob man ſchon aus verſchiedenen„ Gruͤnden glauben ſolte, daß die Paͤbſtlichen Laͤn-„ der die allerbeſten, in der Guͤte, Einrichtung und„ Aufnahme waͤren.„ Nachdem Addiſon hievon ei- nige Gruͤnde beygebracht, faͤhrt er pag. 115. alſo fort: „Im Kirchen-Staat ſind wenig Einwoh-„ ner, und ein groß Theil dieſes Landes liegt unge-„ baut.

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/91>, abgerufen am 23.11.2024.