Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
zur Bestimmung der Lebendigen.
London " 696
Paris " " 488
Amsterdam " 187
Venedig " " 134
Rom " " " 125
Dublin " " 69
Bristol " " 48
Rouen " " 66
Lyon " " " 100
Toulouse " " 90
tausend.

Nach dem Graunt und Petty hat anjetzo Herr
Maitland in seiner angeführten Geschichte der Stadt
London nicht nur bewiesen, daß London volckreicher
als Paris, welches man auch nicht wird leugnen
können, sondern er hat auch eine Vergleichung
zwischen London und denen ehemahls berühmtesten
grossen Städten in der Welt angestellet, und er hat
zeigen wollen, daß London den Vorzug vor ihnen
habe. Allein ich hoffe oben (§. 54.) aus unum-
stößigen Gründen dargethan zu haben, daß das al-
te Ninive gewiß den Vorzug behalte. Ich sorge,
es werde mit andern alten Städten eben so gehen.
Ich kan zwar dem alten Rom nicht eine solche un-
glaubliche Menge geben als Voßius, Lipsius, Nar-
di und andere Seribenten gethan haben, die von 10,
12 und mehr Millionen sprechen: allein ich wolte
doch gar leicht darthun, daß es in seiner größten
Blüthe volckreicher gewesen als London. Von ei-
nem solchen Orte ist es auch wahrscheinlich, der der
Mittel-Punct eines so ungeheuren Welt-Reiches,
der der Sitz der Wissenschaften und galanten Kün-
ste, ja der das Augenmerck und der Sammel-Platz
aller Fremden und aller Vornehmen in Europa,

Asia
zur Beſtimmung der Lebendigen.
London 〃 696
Paris 〃 〃 488
Amſterdam 〃 187
Venedig 〃 〃 134
Rom 〃 〃 〃 125
Dublin 〃 〃 69
Briſtol 〃 〃 48
Rouen 〃 〃 66
Lyon 〃 〃 〃 100
Toulouſe 〃 〃 90
tauſend.

Nach dem Graunt und Petty hat anjetzo Herr
Maitland in ſeiner angefuͤhrten Geſchichte der Stadt
London nicht nur bewieſen, daß London volckreicher
als Paris, welches man auch nicht wird leugnen
koͤnnen, ſondern er hat auch eine Vergleichung
zwiſchen London und denen ehemahls beruͤhmteſten
groſſen Staͤdten in der Welt angeſtellet, und er hat
zeigen wollen, daß London den Vorzug vor ihnen
habe. Allein ich hoffe oben (§. 54.) aus unum-
ſtoͤßigen Gruͤnden dargethan zu haben, daß das al-
te Ninive gewiß den Vorzug behalte. Ich ſorge,
es werde mit andern alten Staͤdten eben ſo gehen.
Ich kan zwar dem alten Rom nicht eine ſolche un-
glaubliche Menge geben als Voßius, Lipſius, Nar-
di und andere Seribenten gethan haben, die von 10,
12 und mehr Millionen ſprechen: allein ich wolte
doch gar leicht darthun, daß es in ſeiner groͤßten
Bluͤthe volckreicher geweſen als London. Von ei-
nem ſolchen Orte iſt es auch wahrſcheinlich, der der
Mittel-Punct eines ſo ungeheuren Welt-Reiches,
der der Sitz der Wiſſenſchaften und galanten Kuͤn-
ſte, ja der das Augenmerck und der Sammel-Platz
aller Fremden und aller Vornehmen in Europa,

Aſia
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0381" n="333"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">zur Be&#x017F;timmung der Lebendigen.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item><list rendition="#rightBraced"><item>London &#x3003; 696</item><lb/><item>Paris &#x3003; &#x3003; 488</item><lb/><item>Am&#x017F;terdam &#x3003; 187</item><lb/><item>Venedig &#x3003; &#x3003; 134</item><lb/><item>Rom &#x3003; &#x3003; &#x3003; 125</item><lb/><item>Dublin &#x3003; &#x3003; 69</item><lb/><item>Bri&#x017F;tol &#x3003; &#x3003; 48</item><lb/><item>Rouen &#x3003; &#x3003; 66</item><lb/><item>Lyon &#x3003; &#x3003; &#x3003; 100</item><lb/><item>Toulou&#x017F;e &#x3003; &#x3003; 90</item></list>tau&#x017F;end.</item>
          </list><lb/>
          <p>Nach dem Graunt und Petty hat anjetzo Herr<lb/>
Maitland in &#x017F;einer angefu&#x0364;hrten Ge&#x017F;chichte der Stadt<lb/>
London nicht nur bewie&#x017F;en, daß London volckreicher<lb/>
als Paris, welches man auch nicht wird leugnen<lb/>
ko&#x0364;nnen, &#x017F;ondern er hat auch eine Vergleichung<lb/>
zwi&#x017F;chen London und denen ehemahls beru&#x0364;hmte&#x017F;ten<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Sta&#x0364;dten in der Welt ange&#x017F;tellet, und er hat<lb/>
zeigen wollen, daß London den Vorzug vor ihnen<lb/>
habe. Allein ich hoffe oben (§. 54.) aus unum-<lb/>
&#x017F;to&#x0364;ßigen Gru&#x0364;nden dargethan zu haben, daß das al-<lb/>
te Ninive gewiß den Vorzug behalte. Ich &#x017F;orge,<lb/>
es werde mit andern alten Sta&#x0364;dten eben &#x017F;o gehen.<lb/>
Ich kan zwar dem alten Rom nicht eine &#x017F;olche un-<lb/>
glaubliche Menge geben als Voßius, Lip&#x017F;ius, Nar-<lb/>
di und andere Seribenten gethan haben, die von 10,<lb/>
12 und mehr Millionen &#x017F;prechen: allein ich wolte<lb/>
doch gar leicht darthun, daß es in &#x017F;einer gro&#x0364;ßten<lb/>
Blu&#x0364;the volckreicher gewe&#x017F;en als London. Von ei-<lb/>
nem &#x017F;olchen Orte i&#x017F;t es auch wahr&#x017F;cheinlich, der der<lb/>
Mittel-Punct eines &#x017F;o ungeheuren Welt-Reiches,<lb/>
der der Sitz der Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften und galanten Ku&#x0364;n-<lb/>
&#x017F;te, ja der das Augenmerck und der Sammel-Platz<lb/>
aller Fremden und aller Vornehmen in Europa,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">A&#x017F;ia</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0381] zur Beſtimmung der Lebendigen. London 〃 696 Paris 〃 〃 488 Amſterdam 〃 187 Venedig 〃 〃 134 Rom 〃 〃 〃 125 Dublin 〃 〃 69 Briſtol 〃 〃 48 Rouen 〃 〃 66 Lyon 〃 〃 〃 100 Toulouſe 〃 〃 90 tauſend. Nach dem Graunt und Petty hat anjetzo Herr Maitland in ſeiner angefuͤhrten Geſchichte der Stadt London nicht nur bewieſen, daß London volckreicher als Paris, welches man auch nicht wird leugnen koͤnnen, ſondern er hat auch eine Vergleichung zwiſchen London und denen ehemahls beruͤhmteſten groſſen Staͤdten in der Welt angeſtellet, und er hat zeigen wollen, daß London den Vorzug vor ihnen habe. Allein ich hoffe oben (§. 54.) aus unum- ſtoͤßigen Gruͤnden dargethan zu haben, daß das al- te Ninive gewiß den Vorzug behalte. Ich ſorge, es werde mit andern alten Staͤdten eben ſo gehen. Ich kan zwar dem alten Rom nicht eine ſolche un- glaubliche Menge geben als Voßius, Lipſius, Nar- di und andere Seribenten gethan haben, die von 10, 12 und mehr Millionen ſprechen: allein ich wolte doch gar leicht darthun, daß es in ſeiner groͤßten Bluͤthe volckreicher geweſen als London. Von ei- nem ſolchen Orte iſt es auch wahrſcheinlich, der der Mittel-Punct eines ſo ungeheuren Welt-Reiches, der der Sitz der Wiſſenſchaften und galanten Kuͤn- ſte, ja der das Augenmerck und der Sammel-Platz aller Fremden und aller Vornehmen in Europa, Aſia

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/381
Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/381>, abgerufen am 25.11.2024.