Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Verhältniß der Sterbenden
kauffet, um sich denen weisen und gütigen Absichten
seines GOttes gemäß zu verhalten.

§. 88.

Herr Struyck hat das, was vorher von der
wahrscheinlichen Dauer des Lebens einzelner Per-
sonen angeführet, auf den Ehestand appliciret. [h]
Man kan aus seinen Tabellen erkennen, wenn ei-
ne gewisse Anzahl Personen von einem bekanntem
Alter heyrathet, wie viele Ehen nach einer gewissen
Zeit noch gantz und unzertrennet seyn werden. Z.
E. hundert Männer von 30 bis 34 Jahren heyra-
then so viel Frauens von eben dem Alter, man
frägt, wie viele Paare nach 20 Jahren noch unzer-
trennet werden übrig seyn? Wenn man zuerst se-
tzet, daß nur allein die Männer sterben, so schließt
man nach der obigen Tafel der Männer (§. 81. Tab.
Jupiter) Von 444 Männer von 30 bis 34 Jahren sind
zu Ende von 20 Jahren noch 262 im Leben, wie
viel von hundert? Facit, 59. So viele Paar wür-
den noch übrig seyn, wenn nicht eine von denen
Frauen gestorben wäre. Demnach so schließt man
weiter: Von 471 Frauen von 30 bis 34 Jahren
(§. 81. Tab. ) sind nach 20 Jahren noch 308,
wie viel von 59? Facit 39. So viel Paare wer-
den also von hundert nach 20 Jahren wahrschein-
licher Weise noch übrig seyn. Nur ist zu mercken,
daß diese heyrathende alle als gesunde Leute betrach-
tet werden, deren Gesundheit deren ihrer gleich ist,
auf die man Leib-Renten nimmt.

Herr Struyck hat auf die Weise gerechnet,
daß von 100 Paaren, die sich zwischen dem 20 und

24tem
[h] Inleid. P. 2. p. 375.

Von Verhaͤltniß der Sterbenden
kauffet, um ſich denen weiſen und guͤtigen Abſichten
ſeines GOttes gemaͤß zu verhalten.

§. 88.

Herr Struyck hat das, was vorher von der
wahrſcheinlichen Dauer des Lebens einzelner Per-
ſonen angefuͤhret, auf den Eheſtand appliciret. [h]
Man kan aus ſeinen Tabellen erkennen, wenn ei-
ne gewiſſe Anzahl Perſonen von einem bekanntem
Alter heyrathet, wie viele Ehen nach einer gewiſſen
Zeit noch gantz und unzertrennet ſeyn werden. Z.
E. hundert Maͤnner von 30 bis 34 Jahren heyra-
then ſo viel Frauens von eben dem Alter, man
fraͤgt, wie viele Paare nach 20 Jahren noch unzer-
trennet werden uͤbrig ſeyn? Wenn man zuerſt ſe-
tzet, daß nur allein die Maͤnner ſterben, ſo ſchließt
man nach der obigen Tafel der Maͤnner (§. 81. Tab.
♃) Von 444 Maͤnner von 30 bis 34 Jahren ſind
zu Ende von 20 Jahren noch 262 im Leben, wie
viel von hundert? Facit, 59. So viele Paar wuͤr-
den noch uͤbrig ſeyn, wenn nicht eine von denen
Frauen geſtorben waͤre. Demnach ſo ſchließt man
weiter: Von 471 Frauen von 30 bis 34 Jahren
(§. 81. Tab. ♂) ſind nach 20 Jahren noch 308,
wie viel von 59? Facit 39. So viel Paare wer-
den alſo von hundert nach 20 Jahren wahrſchein-
licher Weiſe noch uͤbrig ſeyn. Nur iſt zu mercken,
daß dieſe heyrathende alle als geſunde Leute betrach-
tet werden, deren Geſundheit deren ihrer gleich iſt,
auf die man Leib-Renten nimmt.

Herr Struyck hat auf die Weiſe gerechnet,
daß von 100 Paaren, die ſich zwiſchen dem 20 und

24tem
[h] Inleid. P. 2. p. 375.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0292" n="244"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von Verha&#x0364;ltniß der Sterbenden</hi></fw><lb/>
kauffet, um &#x017F;ich denen wei&#x017F;en und gu&#x0364;tigen Ab&#x017F;ichten<lb/>
&#x017F;eines GOttes gema&#x0364;ß zu verhalten.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 88.</head><lb/>
          <p>Herr Struyck hat das, was vorher von der<lb/>
wahr&#x017F;cheinlichen Dauer des Lebens einzelner Per-<lb/>
&#x017F;onen angefu&#x0364;hret, auf den Ehe&#x017F;tand appliciret. <note place="foot" n="[h]"><hi rendition="#aq">Inleid. P. 2. p.</hi> 375.</note><lb/>
Man kan aus &#x017F;einen Tabellen erkennen, wenn ei-<lb/>
ne gewi&#x017F;&#x017F;e Anzahl Per&#x017F;onen von einem bekanntem<lb/>
Alter heyrathet, wie viele Ehen nach einer gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Zeit noch gantz und unzertrennet &#x017F;eyn werden. Z.<lb/>
E. hundert Ma&#x0364;nner von 30 bis 34 Jahren heyra-<lb/>
then &#x017F;o viel Frauens von eben dem Alter, man<lb/>
fra&#x0364;gt, wie viele Paare nach 20 Jahren noch unzer-<lb/>
trennet werden u&#x0364;brig &#x017F;eyn? Wenn man zuer&#x017F;t &#x017F;e-<lb/>
tzet, daß nur allein die Ma&#x0364;nner &#x017F;terben, &#x017F;o &#x017F;chließt<lb/>
man nach der obigen Tafel der Ma&#x0364;nner (§. 81. Tab.<lb/>
&#x2643;) Von 444 Ma&#x0364;nner von 30 bis 34 Jahren &#x017F;ind<lb/>
zu Ende von 20 Jahren noch 262 im Leben, wie<lb/>
viel von hundert? Facit, 59. So viele Paar wu&#x0364;r-<lb/>
den noch u&#x0364;brig &#x017F;eyn, wenn nicht eine von denen<lb/>
Frauen ge&#x017F;torben wa&#x0364;re. Demnach &#x017F;o &#x017F;chließt man<lb/>
weiter: Von 471 Frauen von 30 bis 34 Jahren<lb/>
(§. 81. Tab. &#x2642;) &#x017F;ind nach 20 Jahren noch 308,<lb/>
wie viel von 59? Facit 39. So viel Paare wer-<lb/>
den al&#x017F;o von hundert nach 20 Jahren wahr&#x017F;chein-<lb/>
licher Wei&#x017F;e noch u&#x0364;brig &#x017F;eyn. Nur i&#x017F;t zu mercken,<lb/>
daß die&#x017F;e heyrathende alle als ge&#x017F;unde Leute betrach-<lb/>
tet werden, deren Ge&#x017F;undheit deren ihrer gleich i&#x017F;t,<lb/>
auf die man Leib-Renten nimmt.</p><lb/>
          <p>Herr Struyck hat auf die Wei&#x017F;e gerechnet,<lb/>
daß von 100 Paaren, die &#x017F;ich zwi&#x017F;chen dem 20 und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">24tem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0292] Von Verhaͤltniß der Sterbenden kauffet, um ſich denen weiſen und guͤtigen Abſichten ſeines GOttes gemaͤß zu verhalten. §. 88. Herr Struyck hat das, was vorher von der wahrſcheinlichen Dauer des Lebens einzelner Per- ſonen angefuͤhret, auf den Eheſtand appliciret. [h] Man kan aus ſeinen Tabellen erkennen, wenn ei- ne gewiſſe Anzahl Perſonen von einem bekanntem Alter heyrathet, wie viele Ehen nach einer gewiſſen Zeit noch gantz und unzertrennet ſeyn werden. Z. E. hundert Maͤnner von 30 bis 34 Jahren heyra- then ſo viel Frauens von eben dem Alter, man fraͤgt, wie viele Paare nach 20 Jahren noch unzer- trennet werden uͤbrig ſeyn? Wenn man zuerſt ſe- tzet, daß nur allein die Maͤnner ſterben, ſo ſchließt man nach der obigen Tafel der Maͤnner (§. 81. Tab. ♃) Von 444 Maͤnner von 30 bis 34 Jahren ſind zu Ende von 20 Jahren noch 262 im Leben, wie viel von hundert? Facit, 59. So viele Paar wuͤr- den noch uͤbrig ſeyn, wenn nicht eine von denen Frauen geſtorben waͤre. Demnach ſo ſchließt man weiter: Von 471 Frauen von 30 bis 34 Jahren (§. 81. Tab. ♂) ſind nach 20 Jahren noch 308, wie viel von 59? Facit 39. So viel Paare wer- den alſo von hundert nach 20 Jahren wahrſchein- licher Weiſe noch uͤbrig ſeyn. Nur iſt zu mercken, daß dieſe heyrathende alle als geſunde Leute betrach- tet werden, deren Geſundheit deren ihrer gleich iſt, auf die man Leib-Renten nimmt. Herr Struyck hat auf die Weiſe gerechnet, daß von 100 Paaren, die ſich zwiſchen dem 20 und 24tem [h] Inleid. P. 2. p. 375.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/292
Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/292>, abgerufen am 20.05.2024.