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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"Ich! Ach Gott nein! Es gibt keine weiße Raben. Oder vielmehr, der wird der weiße Rabe sein, der mir gefällt."

"Wenn du vielleicht sagtest: der unsgefällt."

"Wirklich? Er soll auch dir gefallen? Alte Mode, liebe Mama. Aber sei getrost, derjenige, den ich dir vorstellen werde, wird dich nachsichtig finden."

"Den du mir vorstellen wirst? Bist du verrückt, Stella?"

"Deshalb, weil ich, ich für mich, denjenigen aussuchen will, mit dem ich die Annehmlichkeit oder Unannehmlichkeit haben werde, vielleicht für mein ganzes Leben zusammen zu hausen? Ich wäre in der Tat verrückt, wenn ich anders dächte!"

"Weißt du, daß sich mir der Kopf dreht, wenn ich dir so ruhig zuhöre!"

"Das glaub ich gerne. Du siehst mich an, als hättest du mich noch nie gesehen. Beruhige dich, ich bitte dich. Ich bin ein ganz vernünftig denkendes Mädchen."

"Stella! - Stella!"

"Ich würde nie etwas Anstößiges tun."

"Nur das fehlte noch!"

"Aber ..."

„Ich! Ach Gott nein! Es gibt keine weiße Raben. Oder vielmehr, der wird der weiße Rabe sein, der mir gefällt.“

„Wenn du vielleicht sagtest: der unsgefällt.“

„Wirklich? Er soll auch dir gefallen? Alte Mode, liebe Mama. Aber sei getrost, derjenige, den ich dir vorstellen werde, wird dich nachsichtig finden.“

„Den du mir vorstellen wirst? Bist du verrückt, Stella?“

„Deshalb, weil ich, ich für mich, denjenigen aussuchen will, mit dem ich die Annehmlichkeit oder Unannehmlichkeit haben werde, vielleicht für mein ganzes Leben zusammen zu hausen? Ich wäre in der Tat verrückt, wenn ich anders dächte!“

„Weißt du, daß sich mir der Kopf dreht, wenn ich dir so ruhig zuhöre!“

„Das glaub ich gerne. Du siehst mich an, als hättest du mich noch nie gesehen. Beruhige dich, ich bitte dich. Ich bin ein ganz vernünftig denkendes Mädchen.“

„Stella! – Stella!“

„Ich würde nie etwas Anstößiges tun.“

„Nur das fehlte noch!“

„Aber …“

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[79/0080] „Ich! Ach Gott nein! Es gibt keine weiße Raben. Oder vielmehr, der wird der weiße Rabe sein, der mir gefällt.“ „Wenn du vielleicht sagtest: der unsgefällt.“ „Wirklich? Er soll auch dir gefallen? Alte Mode, liebe Mama. Aber sei getrost, derjenige, den ich dir vorstellen werde, wird dich nachsichtig finden.“ „Den du mir vorstellen wirst? Bist du verrückt, Stella?“ „Deshalb, weil ich, ich für mich, denjenigen aussuchen will, mit dem ich die Annehmlichkeit oder Unannehmlichkeit haben werde, vielleicht für mein ganzes Leben zusammen zu hausen? Ich wäre in der Tat verrückt, wenn ich anders dächte!“ „Weißt du, daß sich mir der Kopf dreht, wenn ich dir so ruhig zuhöre!“ „Das glaub ich gerne. Du siehst mich an, als hättest du mich noch nie gesehen. Beruhige dich, ich bitte dich. Ich bin ein ganz vernünftig denkendes Mädchen.“ „Stella! – Stella!“ „Ich würde nie etwas Anstößiges tun.“ „Nur das fehlte noch!“ „Aber …“

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/80>, abgerufen am 24.11.2024.