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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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er war, von ihr heftig zurückgestoßen, zitterte sein ganzer Körper vor Begierde und vor Wut. Er schrie mit heiserer Stimme, er weinte und zeigte dabei die Zähne, als ob er sie beißen wollte!

"Sie sind grausam, Sie sind widerwärtig! Ich hasse Sie! Was wollen Sie denn? Warum haben Sie mich diesen Abend gerufen, diese Nacht, allein, zu Ihnen? Warum haben Sie mich mit Ihren Armen umschlungen?"

Beleidigt, verwundet, aber auch erschreckt stammelte sie; während sie sich an die Wand lehnte:

"Also Sie haben geglaubt?!! ... O! Fred ... Sie haben glauben können?"

"Ja, ich weiß, ich hätte es wissen sollen, daß Sie eine von jenen Frauen sind, die von der Liebe alles wollen ... ausgenommen die Liebe selbst! ... Ich habe genug daran gelitten während dieser langen Jahre! Verrückt, dumm war ich, mein Leben, mein Herz zu verlieren, um zu Ihren Füßen hinzukriechen wie ein Hund, dem man schmeichelt und den man mit dem Fuß zurückstößt, wenn er es wagt Ihnen die Hände zu lecken. Aber noch einmal, da Sie doch wußten, daß ich Sie liebe, warum haben Sie mich heute Abend kommen lassen?"

er war, von ihr heftig zurückgestoßen, zitterte sein ganzer Körper vor Begierde und vor Wut. Er schrie mit heiserer Stimme, er weinte und zeigte dabei die Zähne, als ob er sie beißen wollte!

„Sie sind grausam, Sie sind widerwärtig! Ich hasse Sie! Was wollen Sie denn? Warum haben Sie mich diesen Abend gerufen, diese Nacht, allein, zu Ihnen? Warum haben Sie mich mit Ihren Armen umschlungen?“

Beleidigt, verwundet, aber auch erschreckt stammelte sie; während sie sich an die Wand lehnte:

„Also Sie haben geglaubt?!! … O! Fred … Sie haben glauben können?“

„Ja, ich weiß, ich hätte es wissen sollen, daß Sie eine von jenen Frauen sind, die von der Liebe alles wollen … ausgenommen die Liebe selbst! … Ich habe genug daran gelitten während dieser langen Jahre! Verrückt, dumm war ich, mein Leben, mein Herz zu verlieren, um zu Ihren Füßen hinzukriechen wie ein Hund, dem man schmeichelt und den man mit dem Fuß zurückstößt, wenn er es wagt Ihnen die Hände zu lecken. Aber noch einmal, da Sie doch wußten, daß ich Sie liebe, warum haben Sie mich heute Abend kommen lassen?“

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[198/0199] er war, von ihr heftig zurückgestoßen, zitterte sein ganzer Körper vor Begierde und vor Wut. Er schrie mit heiserer Stimme, er weinte und zeigte dabei die Zähne, als ob er sie beißen wollte! „Sie sind grausam, Sie sind widerwärtig! Ich hasse Sie! Was wollen Sie denn? Warum haben Sie mich diesen Abend gerufen, diese Nacht, allein, zu Ihnen? Warum haben Sie mich mit Ihren Armen umschlungen?“ Beleidigt, verwundet, aber auch erschreckt stammelte sie; während sie sich an die Wand lehnte: „Also Sie haben geglaubt?!! … O! Fred … Sie haben glauben können?“ „Ja, ich weiß, ich hätte es wissen sollen, daß Sie eine von jenen Frauen sind, die von der Liebe alles wollen … ausgenommen die Liebe selbst! … Ich habe genug daran gelitten während dieser langen Jahre! Verrückt, dumm war ich, mein Leben, mein Herz zu verlieren, um zu Ihren Füßen hinzukriechen wie ein Hund, dem man schmeichelt und den man mit dem Fuß zurückstößt, wenn er es wagt Ihnen die Hände zu lecken. Aber noch einmal, da Sie doch wußten, daß ich Sie liebe, warum haben Sie mich heute Abend kommen lassen?“

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/199>, abgerufen am 04.11.2024.