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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"Das wäre noch schöner, wenn das nicht der Fall wäre."

"Nun, das kommt auf den Geschmack an."

"Mein Geschmack ist dem deinen gerade entgegengesetzt."

"Bis zu den Antipoden, meine Kleine."

"Du Duckmäuserin."

"Nein wirklich! Du bildest dir ein, daß ich in deinen Fernand verliebt bin?"

"Nun ... es schien so."

"Du bist ein Dummchen! Also du hast nichts verstanden?"

"Was verstanden?"

"Du bist nicht so schlau, wie ich gedacht habe. Ich habe an dem Abend deinen Fernand genommen, weil ich einen anderen ärgern mußte."

"Welchen anderen?"

"Meinen Bräutigam, meine Liebe!"

"Nein ... du ... du auch! Oh! welches Glück." Alice stürzte sich ganz entzückt auf Stella um sie zu umarmen.

"Du darfst nichts davon wissen, ... es ist noch nicht offiziell. Ich sage es dir nur im Geheimen, denn wir verraten einander doch nicht, nicht wahr?"

„Das wäre noch schöner, wenn das nicht der Fall wäre.“

„Nun, das kommt auf den Geschmack an.“

„Mein Geschmack ist dem deinen gerade entgegengesetzt.“

„Bis zu den Antipoden, meine Kleine.“

„Du Duckmäuserin.“

„Nein wirklich! Du bildest dir ein, daß ich in deinen Fernand verliebt bin?“

„Nun … es schien so.“

„Du bist ein Dummchen! Also du hast nichts verstanden?“

„Was verstanden?“

„Du bist nicht so schlau, wie ich gedacht habe. Ich habe an dem Abend deinen Fernand genommen, weil ich einen anderen ärgern mußte.“

„Welchen anderen?“

„Meinen Bräutigam, meine Liebe!“

„Nein … du … du auch! Oh! welches Glück.“ Alice stürzte sich ganz entzückt auf Stella um sie zu umarmen.

„Du darfst nichts davon wissen, … es ist noch nicht offiziell. Ich sage es dir nur im Geheimen, denn wir verraten einander doch nicht, nicht wahr?“

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[169/0170] „Das wäre noch schöner, wenn das nicht der Fall wäre.“ „Nun, das kommt auf den Geschmack an.“ „Mein Geschmack ist dem deinen gerade entgegengesetzt.“ „Bis zu den Antipoden, meine Kleine.“ „Du Duckmäuserin.“ „Nein wirklich! Du bildest dir ein, daß ich in deinen Fernand verliebt bin?“ „Nun … es schien so.“ „Du bist ein Dummchen! Also du hast nichts verstanden?“ „Was verstanden?“ „Du bist nicht so schlau, wie ich gedacht habe. Ich habe an dem Abend deinen Fernand genommen, weil ich einen anderen ärgern mußte.“ „Welchen anderen?“ „Meinen Bräutigam, meine Liebe!“ „Nein … du … du auch! Oh! welches Glück.“ Alice stürzte sich ganz entzückt auf Stella um sie zu umarmen. „Du darfst nichts davon wissen, … es ist noch nicht offiziell. Ich sage es dir nur im Geheimen, denn wir verraten einander doch nicht, nicht wahr?“

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/170>, abgerufen am 25.11.2024.