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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"Sie müssen ihn haben. Sie müssen es wollen. Und vor allem, nur einzig Sie können dieses Projekt zur Durchführung bringen. Die Auseinandersetzung muß zwischen Fred und Ihnen allein stattfinden. An Ihnen ist es, ihn durch eine überzeugte feste Sprache zu diesem Ende zu führen, dem glücklichsten, ich wiederhole es, für Sie alle drei: für ihn, der mit seinem schwachen und weichen Charakter im Zusammensein mit Ihnen den teuren Einfluß, den liebevollen fast mütterlichen Schutz finden wird, den niemand anderes ihm leihen kann, als nur Sie; für Stella, deren Herrschsucht, ihrer selbst unbewußt, unter der Einwirkung Ihres Verzichtes sich mäßigen wird, die sich weniger frei fühlen wird, obgleich sie daran denkt, gegen eueren beiderseitigen würdigen Ernst mit den äußersten Mitteln anzukämpfen; und für Sie endlich, die sich bald daran gewöhnen wird - die dahinfließende Zeit beruhigt manches Verlangen, glauben Sie mir! - gewöhnen wird, nicht mehr unerfüllt vergöttert zu sein, sondern geliebt und zärtlich verehrt von jenem, der Ihnen das ganze Glück seines Lebens verdanken wird."

"Aber wenn Stella ihn nicht liebt!" rief die junge Frau.

„Sie müssen ihn haben. Sie müssen es wollen. Und vor allem, nur einzig Sie können dieses Projekt zur Durchführung bringen. Die Auseinandersetzung muß zwischen Fred und Ihnen allein stattfinden. An Ihnen ist es, ihn durch eine überzeugte feste Sprache zu diesem Ende zu führen, dem glücklichsten, ich wiederhole es, für Sie alle drei: für ihn, der mit seinem schwachen und weichen Charakter im Zusammensein mit Ihnen den teuren Einfluß, den liebevollen fast mütterlichen Schutz finden wird, den niemand anderes ihm leihen kann, als nur Sie; für Stella, deren Herrschsucht, ihrer selbst unbewußt, unter der Einwirkung Ihres Verzichtes sich mäßigen wird, die sich weniger frei fühlen wird, obgleich sie daran denkt, gegen eueren beiderseitigen würdigen Ernst mit den äußersten Mitteln anzukämpfen; und für Sie endlich, die sich bald daran gewöhnen wird – die dahinfließende Zeit beruhigt manches Verlangen, glauben Sie mir! – gewöhnen wird, nicht mehr unerfüllt vergöttert zu sein, sondern geliebt und zärtlich verehrt von jenem, der Ihnen das ganze Glück seines Lebens verdanken wird.“

„Aber wenn Stella ihn nicht liebt!“ rief die junge Frau.

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[143/0144] „Sie müssen ihn haben. Sie müssen es wollen. Und vor allem, nur einzig Sie können dieses Projekt zur Durchführung bringen. Die Auseinandersetzung muß zwischen Fred und Ihnen allein stattfinden. An Ihnen ist es, ihn durch eine überzeugte feste Sprache zu diesem Ende zu führen, dem glücklichsten, ich wiederhole es, für Sie alle drei: für ihn, der mit seinem schwachen und weichen Charakter im Zusammensein mit Ihnen den teuren Einfluß, den liebevollen fast mütterlichen Schutz finden wird, den niemand anderes ihm leihen kann, als nur Sie; für Stella, deren Herrschsucht, ihrer selbst unbewußt, unter der Einwirkung Ihres Verzichtes sich mäßigen wird, die sich weniger frei fühlen wird, obgleich sie daran denkt, gegen eueren beiderseitigen würdigen Ernst mit den äußersten Mitteln anzukämpfen; und für Sie endlich, die sich bald daran gewöhnen wird – die dahinfließende Zeit beruhigt manches Verlangen, glauben Sie mir! – gewöhnen wird, nicht mehr unerfüllt vergöttert zu sein, sondern geliebt und zärtlich verehrt von jenem, der Ihnen das ganze Glück seines Lebens verdanken wird.“ „Aber wenn Stella ihn nicht liebt!“ rief die junge Frau.

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/144>, abgerufen am 27.11.2024.