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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"O ja. Warum auch nicht? Mich ließen die Mitgiftjäger in Ruhe."

"Ja, aber die andern," sagte lächelnd die junge Frau.

Diesmal gab Stella keine Antwort.

"Sag, mein Liebstes, meine herzige Mira," sprach Stella zärtlich, "wäre es sehr neugierig, wenn ich dich nach der Höhe meiner Mitgift fragte?"

"Ich ... ich weiß es nicht," sagte Frau von Ellissen nachlässig, "wieviel dir dein Vater zugedacht hat. Wir werden sehen - Herr Palm wird es schon ausrechnen, wenn es Zeit sein wird."

"Wenn es Zeit sein wird? Ich glaube, es wäre Zeit, daß du es wissen solltest. Papa ließ doch dir das Recht, sie zu bestimmen, und wenn du dich dafür interessiertest..."

"Ich werde deine ernsten Bewerber zu Herrn Palm senden," antwortete etwas ärgerlich die junge Frau.

"Und ich, muß ich auch zu Herrn Palm gehen, um es zu erfahren?"

"Wozu brauchst du es zu erfahren?"

"Um meine Ansprüche feststellen zu können, ganz einfach aus diesem Grund; daß ich meine Wahl nicht

„O ja. Warum auch nicht? Mich ließen die Mitgiftjäger in Ruhe.“

„Ja, aber die andern,“ sagte lächelnd die junge Frau.

Diesmal gab Stella keine Antwort.

„Sag, mein Liebstes, meine herzige Mira,“ sprach Stella zärtlich, „wäre es sehr neugierig, wenn ich dich nach der Höhe meiner Mitgift fragte?“

„Ich … ich weiß es nicht,“ sagte Frau von Ellissen nachlässig, „wieviel dir dein Vater zugedacht hat. Wir werden sehen – Herr Palm wird es schon ausrechnen, wenn es Zeit sein wird.“

„Wenn es Zeit sein wird? Ich glaube, es wäre Zeit, daß du es wissen solltest. Papa ließ doch dir das Recht, sie zu bestimmen, und wenn du dich dafür interessiertest…“

„Ich werde deine ernsten Bewerber zu Herrn Palm senden,“ antwortete etwas ärgerlich die junge Frau.

„Und ich, muß ich auch zu Herrn Palm gehen, um es zu erfahren?“

„Wozu brauchst du es zu erfahren?“

„Um meine Ansprüche feststellen zu können, ganz einfach aus diesem Grund; daß ich meine Wahl nicht

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[102/0103] „O ja. Warum auch nicht? Mich ließen die Mitgiftjäger in Ruhe.“ „Ja, aber die andern,“ sagte lächelnd die junge Frau. Diesmal gab Stella keine Antwort. „Sag, mein Liebstes, meine herzige Mira,“ sprach Stella zärtlich, „wäre es sehr neugierig, wenn ich dich nach der Höhe meiner Mitgift fragte?“ „Ich … ich weiß es nicht,“ sagte Frau von Ellissen nachlässig, „wieviel dir dein Vater zugedacht hat. Wir werden sehen – Herr Palm wird es schon ausrechnen, wenn es Zeit sein wird.“ „Wenn es Zeit sein wird? Ich glaube, es wäre Zeit, daß du es wissen solltest. Papa ließ doch dir das Recht, sie zu bestimmen, und wenn du dich dafür interessiertest…“ „Ich werde deine ernsten Bewerber zu Herrn Palm senden,“ antwortete etwas ärgerlich die junge Frau. „Und ich, muß ich auch zu Herrn Palm gehen, um es zu erfahren?“ „Wozu brauchst du es zu erfahren?“ „Um meine Ansprüche feststellen zu können, ganz einfach aus diesem Grund; daß ich meine Wahl nicht

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/103>, abgerufen am 23.11.2024.