3. Je länger ich sündige, desto weiter eutferne ich mich von Jesu, und desto näher komme ich meinem Verderben. Wie ge- fährlich ist es daher, wenn ich den ersten Regungen der Sünde nicht widerstehe!
4. Stolz und Verwegenheit sind gemeiniglich die Vorboten schwerer Sündenfälle.
20. Dritte Verläugnung Petri.
Nach der zweyten Verläugnung verstrich etwa eine Stunde, da einige von den Umstehenden aufs neue sich an Petrum wandten, und ihm ins Angesicht sagten: Du bist gewiß einer von seinen Jüngern. Er läugnete es aber und sprach: ich bins nicht. Sie setzten ihm noch mehr zu: du bist wahrhaftig einer davon. Die Spra- che verräth dich. Du bist ein Galiläer; denn dei- ne Aussprache klingt gerade so. Ein anderer bekräf- tigte es abermal und sagte: Er ist wahrhaftig von sei- nem Anhange; denn er ist ein Galiläer. Mensch, versetzte Petrus, ich verstehe nicht, was du sagen willst. Bey dieser Versuchung blieb es noch nicht. Ei- ner von den Bedienten des Hohenpriesters, der mit dem Malchus verwandt war, den Petrus verwundet hatte, sprach hierauf zu ihm: Habe ich dich nicht im Gar- ten bey ihm gesehen? Dieser neue Anfall setzte ihn ganz ausser sich; er fieng nun an die schrecklichsten Ver- wünschungen auszustossen und verschwur sich, wenn es sich also verhielte, keinen Antheil an der Gemeinschaft der Juden zu haben. Dabey versicherte er: ich kenne diesen Menschen gar nicht, von dem ihr redet.
Praktische Anmerkungen.
1. So geringe oft der Anfang der Sünde ist, zu einer so schrecklichen Grösse kann sie gelangen, wenn man ihr nicht Wi- derstand thut.
2. Zur
Q 3
Von dem Leiden Jeſu ſelbſt.
3. Je länger ich ſündige, deſto weiter eutferne ich mich von Jeſu, und deſto näher komme ich meinem Verderben. Wie ge- fährlich iſt es daher, wenn ich den erſten Regungen der Sünde nicht widerſtehe!
4. Stolz und Verwegenheit ſind gemeiniglich die Vorboten ſchwerer Sündenfälle.
20. Dritte Verläugnung Petri.
Nach der zweyten Verläugnung verſtrich etwa eine Stunde, da einige von den Umſtehenden aufs neue ſich an Petrum wandten, und ihm ins Angeſicht ſagten: Du biſt gewiß einer von ſeinen Jüngern. Er läugnete es aber und ſprach: ich bins nicht. Sie ſetzten ihm noch mehr zu: du biſt wahrhaftig einer davon. Die Spra- che verräth dich. Du biſt ein Galiläer; denn dei- ne Ausſprache klingt gerade ſo. Ein anderer bekräf- tigte es abermal und ſagte: Er iſt wahrhaftig von ſei- nem Anhange; denn er iſt ein Galiläer. Menſch, verſetzte Petrus, ich verſtehe nicht, was du ſagen willſt. Bey dieſer Verſuchung blieb es noch nicht. Ei- ner von den Bedienten des Hohenprieſters, der mit dem Malchus verwandt war, den Petrus verwundet hatte, ſprach hierauf zu ihm: Habe ich dich nicht im Gar- ten bey ihm geſehen? Dieſer neue Anfall ſetzte ihn ganz auſſer ſich; er fieng nun an die ſchrecklichſten Ver- wünſchungen auszuſtoſſen und verſchwur ſich, wenn es ſich alſo verhielte, keinen Antheil an der Gemeinſchaft der Juden zu haben. Dabey verſicherte er: ich kenne dieſen Menſchen gar nicht, von dem ihr redet.
Praktiſche Anmerkungen.
1. So geringe oft der Anfang der Sünde iſt, zu einer ſo ſchrecklichen Gröſſe kann ſie gelangen, wenn man ihr nicht Wi- derſtand thut.
2. Zur
Q 3
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Von dem Leiden Jeſu ſelbſt.
3. Je länger ich ſündige, deſto weiter eutferne ich mich von
Jeſu, und deſto näher komme ich meinem Verderben. Wie ge-
fährlich iſt es daher, wenn ich den erſten Regungen der Sünde
nicht widerſtehe!
4. Stolz und Verwegenheit ſind gemeiniglich die Vorboten
ſchwerer Sündenfälle.
20. Dritte Verläugnung Petri.
Nach der zweyten Verläugnung verſtrich etwa eine
Stunde, da einige von den Umſtehenden aufs neue ſich an
Petrum wandten, und ihm ins Angeſicht ſagten: Du
biſt gewiß einer von ſeinen Jüngern. Er läugnete
es aber und ſprach: ich bins nicht. Sie ſetzten ihm noch
mehr zu: du biſt wahrhaftig einer davon. Die Spra-
che verräth dich. Du biſt ein Galiläer; denn dei-
ne Ausſprache klingt gerade ſo. Ein anderer bekräf-
tigte es abermal und ſagte: Er iſt wahrhaftig von ſei-
nem Anhange; denn er iſt ein Galiläer. Menſch,
verſetzte Petrus, ich verſtehe nicht, was du ſagen
willſt. Bey dieſer Verſuchung blieb es noch nicht. Ei-
ner von den Bedienten des Hohenprieſters, der mit dem
Malchus verwandt war, den Petrus verwundet hatte,
ſprach hierauf zu ihm: Habe ich dich nicht im Gar-
ten bey ihm geſehen? Dieſer neue Anfall ſetzte ihn ganz
auſſer ſich; er fieng nun an die ſchrecklichſten Ver-
wünſchungen auszuſtoſſen und verſchwur ſich, wenn es
ſich alſo verhielte, keinen Antheil an der Gemeinſchaft der
Juden zu haben. Dabey verſicherte er: ich kenne dieſen
Menſchen gar nicht, von dem ihr redet.
Praktiſche Anmerkungen.
1. So geringe oft der Anfang der Sünde iſt, zu einer ſo
ſchrecklichen Gröſſe kann ſie gelangen, wenn man ihr nicht Wi-
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Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturm_unterhaltung_1781/267>, abgerufen am 03.07.2024.
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