Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601.erstatet werden. Erstlich / so wird da alles vbel vnd Vnglück / dem wir in diesem Leben vnter worffen sind / auffhören. Das fürnembst / vnd daher alles ander rüret / ist die Sünde / darin wir empfangen vnd geboren / vnd die vns zu allem bösen reitzet. Auff die Sünde folget Gottes Zorn / welcher ein verzehrendes Fewer ist so nicht auffhöret zu brennen. Gottes Zorn bringet den Fluch mit sich / welcher vns als eine vntregliche Last drücket. Der Fluch begreifft vnd verursacht alle strafen / die vns in dieser Welt auff dem Halse ligen / als da ist: ein böses gewissen / die gewalt des Teufels / allerley schmertzen vnd hertzleid / deren einem jeden in seinem Leben / in seinem beruff / so viel fürkommen / das es nicht alles zuerzehlen. Endlich so folget darauff der Tod / der Leib vnd Seel scheidet / welches ohn grosse schmertzen nicht zugehet. Vnd gienge das noch etlicher massen hin / Aber das ist das ergest / das der Sünden sold auch nach diesem Leben anhelt / vnd wir mit Leib vnd Seele im hellischen Fewer büssen müssen / wie am reichen Man vnd andern verdambten zusehen ist. Das mag wol ein recht elend Leben / vnd betrübter zustand aller Menschen sein / das etliche Heiden (dieses fals) noch wol nicht vnrecht ge - erstatet werden. Erstlich / so wird da alles vbel vnd Vnglück / dem wir in diesem Leben vnter worffen sind / auffhören. Das fürnembst / vnd daher alles ander rüret / ist die Sünde / darin wir empfangen vnd geboren / vnd die vns zu allem bösen reitzet. Auff die Sünde folget Gottes Zorn / welcher ein verzehrendes Fewer ist so nicht auffhöret zu brennen. Gottes Zorn bringet den Fluch mit sich / welcher vns als eine vntregliche Last drücket. Der Fluch begreifft vnd verursacht alle strafen / die vns in dieser Welt auff dem Halse ligen / als da ist: ein böses gewissen / die gewalt des Teufels / allerley schmertzen vnd hertzleid / deren einem jeden in seinem Leben / in seinem beruff / so viel fürkommen / das es nicht alles zuerzehlen. Endlich so folget darauff der Tod / der Leib vnd Seel scheidet / welches ohn grosse schmertzen nicht zugehet. Vnd gienge das noch etlicher massen hin / Aber das ist das ergest / das der Sünden sold auch nach diesem Leben anhelt / vnd wir mit Leib vnd Seele im hellischen Fewer büssen müssen / wie am reichen Man vnd andern verdambten zusehen ist. Das mag wol ein recht elend Leben / vnd betrübter zustand aller Menschen sein / das etliche Heiden (dieses fals) noch wol nicht vnrecht ge - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038"/> erstatet werden. Erstlich / so wird da alles vbel vnd Vnglück / dem wir in diesem Leben vnter worffen sind / auffhören. Das fürnembst / vnd daher alles ander rüret / ist die Sünde / darin wir empfangen vnd geboren / vnd die vns zu allem bösen reitzet.</p> <p>Auff die Sünde folget Gottes Zorn / welcher ein verzehrendes Fewer ist so nicht auffhöret zu brennen. Gottes Zorn bringet den Fluch mit sich / welcher vns als eine vntregliche Last drücket.</p> <p>Der Fluch begreifft vnd verursacht alle strafen / die vns in dieser Welt auff dem Halse ligen / als da ist: ein böses gewissen / die gewalt des Teufels / allerley schmertzen vnd hertzleid / deren einem jeden in seinem Leben / in seinem beruff / so viel fürkommen / das es nicht alles zuerzehlen.</p> <p>Endlich so folget darauff der Tod / der Leib vnd Seel scheidet / welches ohn grosse schmertzen nicht zugehet. Vnd gienge das noch etlicher massen hin / Aber das ist das ergest / das der Sünden sold auch nach diesem Leben anhelt / vnd wir mit Leib vnd Seele im hellischen Fewer büssen müssen / wie am reichen Man vnd andern verdambten zusehen ist.</p> <p>Das mag wol ein recht elend Leben / vnd betrübter zustand aller Menschen sein / das etliche Heiden (dieses fals) noch wol nicht vnrecht ge - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0038]
erstatet werden. Erstlich / so wird da alles vbel vnd Vnglück / dem wir in diesem Leben vnter worffen sind / auffhören. Das fürnembst / vnd daher alles ander rüret / ist die Sünde / darin wir empfangen vnd geboren / vnd die vns zu allem bösen reitzet.
Auff die Sünde folget Gottes Zorn / welcher ein verzehrendes Fewer ist so nicht auffhöret zu brennen. Gottes Zorn bringet den Fluch mit sich / welcher vns als eine vntregliche Last drücket.
Der Fluch begreifft vnd verursacht alle strafen / die vns in dieser Welt auff dem Halse ligen / als da ist: ein böses gewissen / die gewalt des Teufels / allerley schmertzen vnd hertzleid / deren einem jeden in seinem Leben / in seinem beruff / so viel fürkommen / das es nicht alles zuerzehlen.
Endlich so folget darauff der Tod / der Leib vnd Seel scheidet / welches ohn grosse schmertzen nicht zugehet. Vnd gienge das noch etlicher massen hin / Aber das ist das ergest / das der Sünden sold auch nach diesem Leben anhelt / vnd wir mit Leib vnd Seele im hellischen Fewer büssen müssen / wie am reichen Man vnd andern verdambten zusehen ist.
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Zitationshilfe: | Strube, Johannes: Ein Christliche Leichpredigt Aus dem 116. Psalm Davids. Wolfenbüttel, 1601, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1601/38>, abgerufen am 16.02.2025. |