Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596.Aber da müssen wir gleichwol jhr alle das zeugnis geben / das sie keine mutwillige Sünderin gewesen sey. Wie man der leider viel findet / die wieder das gewissen in sünden verharren vnd fortfahren / vnd lassen sich keine trewe warnung der Prediger sagen oder abschrecken. das hat diese Junckfraw nicht gethan / sondern sie ist Bußfertig gewesen / vnd hat offtmals durch den gebrauch des heiligen Hochwirdigen Sacramentes mit vnserm HERRn Gott pflegen abzurechen. Wie sie denn auch Gottes Wort gehöret / vnd ein fein stilles vnd züchtiges leben bey vns alhie gefürt / vnd jhr hohes Alter in jhren Junckfrawen stand / nemblich Achtzig Jahr / mit allen ehren erreicht hat. Sonderlich hat sie den glauben durch die milde Handt / welche sie den armen alhie auffgethan leuchten lassen. Wie es denn auch lobens wert ist / das sie sich jhrer trewen dienstboten mit ernst angenommen / vnd derselben etlich von jhrem hoff zun Ehren befodert hat. Ihren abschied aus dieser Welt belangend / so ist sie nun (wie E. L. weis) eine geraume zeit schwach gewesen. Vnd ob sie wol der besserung gehoffet / jedoch als sie gespüret / wo es hinaus wolte / hat sie sich zur sache geschicket / jhre sünde erkand / vnd sich darauff mit dem Leib vnd Blut des HERRN zu vergebung jhrer Sünd speisen vnd Aber da müssen wir gleichwol jhr alle das zeugnis geben / das sie keine mutwillige Sünderin gewesen sey. Wie man der leider viel findet / die wieder das gewissen in sünden verharren vnd fortfahren / vñ lassen sich keine trewe warnung der Prediger sagen oder abschrecken. das hat diese Junckfraw nicht gethan / sondern sie ist Bußfertig gewesen / vnd hat offtmals durch den gebrauch des heiligen Hochwirdigen Sacramentes mit vnserm HERRn Gott pflegen abzurechen. Wie sie deñ auch Gottes Wort gehöret / vnd ein fein stilles vnd züchtiges lebẽ bey vns alhie gefürt / vnd jhr hohes Alter in jhren Junckfrawen stand / nemblich Achtzig Jahr / mit allen ehren erreicht hat. Sonderlich hat sie den glauben durch die milde Handt / welche sie den armen alhie auffgethan leuchten lassen. Wie es denn auch lobens wert ist / das sie sich jhrer trewen dienstboten mit ernst angenommen / vnd derselben etlich von jhrem hoff zun Ehren befodert hat. Ihren abschied aus dieser Welt belangend / so ist sie nun (wie E. L. weis) eine geraume zeit schwach gewesen. Vnd ob sie wol der besserung gehoffet / jedoch als sie gespüret / wo es hinaus wolte / hat sie sich zur sache geschicket / jhre sünde erkand / vnd sich darauff mit dem Leib vnd Blut des HERRN zu vergebung jhrer Sünd speisen vnd <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0036"/> <p>Aber da müssen wir gleichwol jhr alle das zeugnis geben / das sie keine mutwillige Sünderin gewesen sey. Wie man der leider viel findet / die wieder das gewissen in sünden verharren vnd fortfahren / vñ lassen sich keine trewe warnung der Prediger sagen oder abschrecken. das hat diese Junckfraw nicht gethan / sondern sie ist Bußfertig gewesen / vnd hat offtmals durch den gebrauch des heiligen Hochwirdigen Sacramentes mit vnserm HERRn Gott pflegen abzurechen. Wie sie deñ auch Gottes Wort gehöret / vnd ein fein stilles vnd züchtiges lebẽ bey vns alhie gefürt / vnd jhr hohes Alter in jhren Junckfrawen stand / nemblich Achtzig Jahr / mit allen ehren erreicht hat. Sonderlich hat sie den glauben durch die milde Handt / welche sie den armen alhie auffgethan leuchten lassen. Wie es denn auch lobens wert ist / das sie sich jhrer trewen dienstboten mit ernst angenommen / vnd derselben etlich von jhrem hoff zun Ehren befodert hat. Ihren abschied aus dieser Welt belangend / so ist sie nun (wie E. L. weis) eine geraume zeit schwach gewesen. Vnd ob sie wol der besserung gehoffet / jedoch als sie gespüret / wo es hinaus wolte / hat sie sich zur sache geschicket / jhre sünde erkand / vnd sich darauff mit dem Leib vnd Blut des HERRN zu vergebung jhrer Sünd speisen vnd </p> </div> </body> </text> </TEI> [0036]
Aber da müssen wir gleichwol jhr alle das zeugnis geben / das sie keine mutwillige Sünderin gewesen sey. Wie man der leider viel findet / die wieder das gewissen in sünden verharren vnd fortfahren / vñ lassen sich keine trewe warnung der Prediger sagen oder abschrecken. das hat diese Junckfraw nicht gethan / sondern sie ist Bußfertig gewesen / vnd hat offtmals durch den gebrauch des heiligen Hochwirdigen Sacramentes mit vnserm HERRn Gott pflegen abzurechen. Wie sie deñ auch Gottes Wort gehöret / vnd ein fein stilles vnd züchtiges lebẽ bey vns alhie gefürt / vnd jhr hohes Alter in jhren Junckfrawen stand / nemblich Achtzig Jahr / mit allen ehren erreicht hat. Sonderlich hat sie den glauben durch die milde Handt / welche sie den armen alhie auffgethan leuchten lassen. Wie es denn auch lobens wert ist / das sie sich jhrer trewen dienstboten mit ernst angenommen / vnd derselben etlich von jhrem hoff zun Ehren befodert hat. Ihren abschied aus dieser Welt belangend / so ist sie nun (wie E. L. weis) eine geraume zeit schwach gewesen. Vnd ob sie wol der besserung gehoffet / jedoch als sie gespüret / wo es hinaus wolte / hat sie sich zur sache geschicket / jhre sünde erkand / vnd sich darauff mit dem Leib vnd Blut des HERRN zu vergebung jhrer Sünd speisen vnd
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Zitationshilfe: | Strube, Johannes: Leichpredigt Aus dem 12. Capittel Danielis. GEthan bey der Begrebnis Weiland der Edlen ... Jungfrauwen Appolloniae von Gram. Wolfenbüttel, 1596, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strube_leichpredigt_1596/36>, abgerufen am 27.07.2024. |