Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Strouhal, Vincenz: Ueber eine besondere Art der Tonerregung. In: Annalen der Physik und Chemie. Leipzig, 1878. NF. Bd. V, H. 10, S. 216-251.

Bild:
<< vorherige Seite
V. Strouhal.

[Formel 1] war vor und nach den Beobachtungen 4,097
und 4,096.

Die Resultate stimmen also nicht vollkommen überein,
indem für denselben beobachteten Ton die Geschwindig-
keit der Bewegung bei grösserer Drahtlänge sich ein wenig
kleiner herausstellt. Wenn auch das Gewicht der Resul-
tate der I. und II. Reihe ein grösseres ist als jenes der
III. und IV. Reihe, was dadurch erklärt wird, dass bei
den beiden ersteren Reihen der Reibungston intensiver
und daher genauer zu beobachten war, so ist doch jene
Nichtübereinstimmung weniger auf Beobachtungsfehler als
vielmehr auf den Umstand zurückzuführen, dass bei grösserer
Drahtlänge und also auch bei grösserem Abstande der beiden
Holzarme voneinander die Luft weniger in Mitbewegung
versetzt wird als bei kleinerer Drahtlänge.

Bei allen weiter unten beschriebenen Versuchen wurde,
wo nicht anders angegeben, die Länge der Drähte ungefähr
gleich 0,7 m als die passendste gewählt.

§. 6. Abhängigkeit der Tonhöhe von der Bewegungs-
geschwindigkeit des Drahtes
.

Abgesehen von den Veränderungen, welche in der
Luftbeschaffenheit durch Schwankungen der Temperatur,
des Luftdruckes u. a. eintreten und von denen man an-
nehmen durfte, dass sie, innerhalb der engen Grenzen, in
denen sie sich unter gewöhnlichen Umständen bei den
Beobachtungen bewegten, auf diese letzteren einen nur
secundären Einfluss ausübten, blieben also nur noch zwei
Grössen zu berücksichtigen, von welchen die Höhe des
durch Bewegung verschiedener Drähte, oder allgemein,
verschiedener cylindrischer Körper in der Luft mittlerer
Beschaffenheit entstehenden Reibungstones als abhängig
betrachtet werden musste: die Bewegungsgeschwindigkeit V
und der Durchmesser D jenes cylindrischen Körpers.

Die Ermittelung des Abhängigkeitsgesetzes, insofern
dies auf experimentellem Wege möglich, war also das
nächste Ziel weiterer Versuche.


V. Strouhal.

[Formel 1] war vor und nach den Beobachtungen 4,097
und 4,096.

Die Resultate stimmen also nicht vollkommen überein,
indem für denselben beobachteten Ton die Geschwindig-
keit der Bewegung bei grösserer Drahtlänge sich ein wenig
kleiner herausstellt. Wenn auch das Gewicht der Resul-
tate der I. und II. Reihe ein grösseres ist als jenes der
III. und IV. Reihe, was dadurch erklärt wird, dass bei
den beiden ersteren Reihen der Reibungston intensiver
und daher genauer zu beobachten war, so ist doch jene
Nichtübereinstimmung weniger auf Beobachtungsfehler als
vielmehr auf den Umstand zurückzuführen, dass bei grösserer
Drahtlänge und also auch bei grösserem Abstande der beiden
Holzarme voneinander die Luft weniger in Mitbewegung
versetzt wird als bei kleinerer Drahtlänge.

Bei allen weiter unten beschriebenen Versuchen wurde,
wo nicht anders angegeben, die Länge der Drähte ungefähr
gleich 0,7 m als die passendste gewählt.

§. 6. Abhängigkeit der Tonhöhe von der Bewegungs-
geschwindigkeit des Drahtes
.

Abgesehen von den Veränderungen, welche in der
Luftbeschaffenheit durch Schwankungen der Temperatur,
des Luftdruckes u. a. eintreten und von denen man an-
nehmen durfte, dass sie, innerhalb der engen Grenzen, in
denen sie sich unter gewöhnlichen Umständen bei den
Beobachtungen bewegten, auf diese letzteren einen nur
secundären Einfluss ausübten, blieben also nur noch zwei
Grössen zu berücksichtigen, von welchen die Höhe des
durch Bewegung verschiedener Drähte, oder allgemein,
verschiedener cylindrischer Körper in der Luft mittlerer
Beschaffenheit entstehenden Reibungstones als abhängig
betrachtet werden musste: die Bewegungsgeschwindigkeit V
und der Durchmesser D jenes cylindrischen Körpers.

Die Ermittelung des Abhängigkeitsgesetzes, insofern
dies auf experimentellem Wege möglich, war also das
nächste Ziel weiterer Versuche.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0022" n="224"/>
          <fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">V. Strouhal</hi>.</fw><lb/>
          <p><formula/> war vor und nach den Beobachtungen 4,097<lb/>
und 4,096.</p><lb/>
          <p>Die Resultate stimmen also nicht vollkommen überein,<lb/>
indem für denselben beobachteten Ton die Geschwindig-<lb/>
keit der Bewegung bei grösserer Drahtlänge sich ein wenig<lb/>
kleiner herausstellt. Wenn auch das Gewicht der Resul-<lb/>
tate der I. und II. Reihe ein grösseres ist als jenes der<lb/>
III. und IV. Reihe, was dadurch erklärt wird, dass bei<lb/>
den beiden ersteren Reihen der Reibungston intensiver<lb/>
und daher genauer zu beobachten war, so ist doch jene<lb/>
Nichtübereinstimmung weniger auf Beobachtungsfehler als<lb/>
vielmehr auf den Umstand zurückzuführen, dass bei grösserer<lb/>
Drahtlänge und also auch bei grösserem Abstande der beiden<lb/>
Holzarme voneinander die Luft weniger in Mitbewegung<lb/>
versetzt wird als bei kleinerer Drahtlänge.</p><lb/>
          <p>Bei allen weiter unten beschriebenen Versuchen wurde,<lb/>
wo nicht anders angegeben, die Länge der Drähte ungefähr<lb/>
gleich 0,7 m als die passendste gewählt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 6. <hi rendition="#g">Abhängigkeit der Tonhöhe von der Bewegungs-<lb/>
geschwindigkeit des Drahtes</hi>.</head><lb/>
          <p>Abgesehen von den Veränderungen, welche in der<lb/>
Luftbeschaffenheit durch Schwankungen der Temperatur,<lb/>
des Luftdruckes u. a. eintreten und von denen man an-<lb/>
nehmen durfte, dass sie, innerhalb der engen Grenzen, in<lb/>
denen sie sich unter gewöhnlichen Umständen bei den<lb/>
Beobachtungen bewegten, auf diese letzteren einen nur<lb/>
secundären Einfluss ausübten, blieben also nur noch zwei<lb/>
Grössen zu berücksichtigen, von welchen die Höhe des<lb/>
durch Bewegung verschiedener Drähte, oder allgemein,<lb/>
verschiedener cylindrischer Körper in der Luft mittlerer<lb/>
Beschaffenheit entstehenden Reibungstones als abhängig<lb/>
betrachtet werden musste: die Bewegungsgeschwindigkeit <hi rendition="#i">V</hi><lb/>
und der Durchmesser <hi rendition="#i">D</hi> jenes cylindrischen Körpers.</p><lb/>
          <p>Die Ermittelung des Abhängigkeitsgesetzes, insofern<lb/>
dies auf experimentellem Wege möglich, war also das<lb/>
nächste Ziel weiterer Versuche.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0022] V. Strouhal. [FORMEL] war vor und nach den Beobachtungen 4,097 und 4,096. Die Resultate stimmen also nicht vollkommen überein, indem für denselben beobachteten Ton die Geschwindig- keit der Bewegung bei grösserer Drahtlänge sich ein wenig kleiner herausstellt. Wenn auch das Gewicht der Resul- tate der I. und II. Reihe ein grösseres ist als jenes der III. und IV. Reihe, was dadurch erklärt wird, dass bei den beiden ersteren Reihen der Reibungston intensiver und daher genauer zu beobachten war, so ist doch jene Nichtübereinstimmung weniger auf Beobachtungsfehler als vielmehr auf den Umstand zurückzuführen, dass bei grösserer Drahtlänge und also auch bei grösserem Abstande der beiden Holzarme voneinander die Luft weniger in Mitbewegung versetzt wird als bei kleinerer Drahtlänge. Bei allen weiter unten beschriebenen Versuchen wurde, wo nicht anders angegeben, die Länge der Drähte ungefähr gleich 0,7 m als die passendste gewählt. §. 6. Abhängigkeit der Tonhöhe von der Bewegungs- geschwindigkeit des Drahtes. Abgesehen von den Veränderungen, welche in der Luftbeschaffenheit durch Schwankungen der Temperatur, des Luftdruckes u. a. eintreten und von denen man an- nehmen durfte, dass sie, innerhalb der engen Grenzen, in denen sie sich unter gewöhnlichen Umständen bei den Beobachtungen bewegten, auf diese letzteren einen nur secundären Einfluss ausübten, blieben also nur noch zwei Grössen zu berücksichtigen, von welchen die Höhe des durch Bewegung verschiedener Drähte, oder allgemein, verschiedener cylindrischer Körper in der Luft mittlerer Beschaffenheit entstehenden Reibungstones als abhängig betrachtet werden musste: die Bewegungsgeschwindigkeit V und der Durchmesser D jenes cylindrischen Körpers. Die Ermittelung des Abhängigkeitsgesetzes, insofern dies auf experimentellem Wege möglich, war also das nächste Ziel weiterer Versuche.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/strouhal_tonerregung_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/strouhal_tonerregung_1878/22
Zitationshilfe: Strouhal, Vincenz: Ueber eine besondere Art der Tonerregung. In: Annalen der Physik und Chemie. Leipzig, 1878. NF. Bd. V, H. 10, S. 216-251, hier S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strouhal_tonerregung_1878/22>, abgerufen am 27.11.2024.