biete stammenden apomnemoneumata Justins scheinen ei- ne ähnliche Genealogie wie unser Matthäus gehabt zu ha- ben, da Justin wie Matthäus in Bezug auf Jesum von ei- nem genos tou Dabid kai Abraam, von einem sperma ex Iakob, dia Iouda, kai Phares kai Iessai kai Dabid kater- khomenon -- spricht 12), nur dass zur Zeit und in dem Kreise Justins bereits die Ansicht von einer übernatürlichen Er- zeugung Jesu Veranlassung gegeben hatte, die Genealogie statt auf Joseph, vielmehr auf Maria zu beziehen.
Dass nun die späteren und durch fremdartige Elemente inficirten Ebioniten des Epiphanius das Geschlechtsregister nicht hatten, wird uns um so weniger irre machen kön- nen, wenn wir die in ihrem späteren, veränderten System liegenden Gründe zu entdecken im Stande sind, durch wel- che sie der Genealogie des Matthäus abgeneigt wurden. Ein Sohn Josephs und der Maria war ihnen Jesus, sowohl nach der Angabe des Epiphanius 13), als nach der Andeu- tung der Klementinischen Homilien 14), welche Credner in der angeführten Abhandlung richtig als ein Werk die- ser späteren Ebioniten nachgewiesen hat; ihre Ansicht also von dem Verhältniss Jesu zu Joseph, von welchem die Genealogie ausgeht, würde der Annahme derselben nicht im Wege gestanden haben: wohl aber ihre Ansicht von demjenigen, auf welchen sie zurückgeht, nämlich von David. Die Ebioniten des Epiphanius und der Klementi- nen unterscheiden bekanntlich im A. T. eine doppelte Pro- phetie, eine männliche und eine weibliche, reine und un- reine, von welchen jene nur Himmlisches und Wahres, diese Irdisches und Trügliches verheisse; jene von Adam
12) Dial. c. Tryph. 100. 120. Auch hier kann ich nicht mit Credner übereinstimmen, welcher dem Justin die Genealo- gie abspricht (a. a. O. S. 212. 443.).
13) Haeres. 30, 14. vgl. 2.
14) Homil. 3, 17. und dazu Credner in der angef. Abh. S. 253 f.
11*
Drittes Kapitel. §. 23.
biete stammenden ἀπομνημονεύματα Justins scheinen ei- ne ähnliche Genealogie wie unser Matthäus gehabt zu ha- ben, da Justin wie Matthäus in Bezug auf Jesum von ei- nem γένος τοῦ Δαβὶδ καὶ Ἀβραὰμ, von einem σπέρμα ἐξ Ἰακὼβ, διὰ Ἰούδα, καὶ Φαρὲς καὶ Ἰεσσαἰ καὶ Δαβὶδ κατερ- χόμενον — spricht 12), nur daſs zur Zeit und in dem Kreise Justins bereits die Ansicht von einer übernatürlichen Er- zeugung Jesu Veranlassung gegeben hatte, die Genealogie statt auf Joseph, vielmehr auf Maria zu beziehen.
Daſs nun die späteren und durch fremdartige Elemente inficirten Ebioniten des Epiphanius das Geschlechtsregister nicht hatten, wird uns um so weniger irre machen kön- nen, wenn wir die in ihrem späteren, veränderten System liegenden Gründe zu entdecken im Stande sind, durch wel- che sie der Genealogie des Matthäus abgeneigt wurden. Ein Sohn Josephs und der Maria war ihnen Jesus, sowohl nach der Angabe des Epiphanius 13), als nach der Andeu- tung der Klementinischen Homilien 14), welche Credner in der angeführten Abhandlung richtig als ein Werk die- ser späteren Ebioniten nachgewiesen hat; ihre Ansicht also von dem Verhältniſs Jesu zu Joseph, von welchem die Genealogie ausgeht, würde der Annahme derselben nicht im Wege gestanden haben: wohl aber ihre Ansicht von demjenigen, auf welchen sie zurückgeht, nämlich von David. Die Ebioniten des Epiphanius und der Klementi- nen unterscheiden bekanntlich im A. T. eine doppelte Pro- phetie, eine männliche und eine weibliche, reine und un- reine, von welchen jene nur Himmlisches und Wahres, diese Irdisches und Trügliches verheiſse; jene von Adam
12) Dial. c. Tryph. 100. 120. Auch hier kann ich nicht mit Credner übereinstimmen, welcher dem Justin die Genealo- gie abspricht (a. a. O. S. 212. 443.).
13) Haeres. 30, 14. vgl. 2.
14) Homil. 3, 17. und dazu Credner in der angef. Abh. S. 253 f.
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Drittes Kapitel. §. 23.
biete stammenden ἀπομνημονεύματα Justins scheinen ei-
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ben, da Justin wie Matthäus in Bezug auf Jesum von ei-
nem γένος τοῦ Δαβὶδ καὶ Ἀβραὰμ, von einem σπέρμα ἐξ
Ἰακὼβ, διὰ Ἰούδα, καὶ Φαρὲς καὶ Ἰεσσαἰ καὶ Δαβὶδ κατερ-
χόμενον — spricht 12), nur daſs zur Zeit und in dem Kreise
Justins bereits die Ansicht von einer übernatürlichen Er-
zeugung Jesu Veranlassung gegeben hatte, die Genealogie
statt auf Joseph, vielmehr auf Maria zu beziehen.
Daſs nun die späteren und durch fremdartige Elemente
inficirten Ebioniten des Epiphanius das Geschlechtsregister
nicht hatten, wird uns um so weniger irre machen kön-
nen, wenn wir die in ihrem späteren, veränderten System
liegenden Gründe zu entdecken im Stande sind, durch wel-
che sie der Genealogie des Matthäus abgeneigt wurden.
Ein Sohn Josephs und der Maria war ihnen Jesus, sowohl
nach der Angabe des Epiphanius 13), als nach der Andeu-
tung der Klementinischen Homilien 14), welche Credner
in der angeführten Abhandlung richtig als ein Werk die-
ser späteren Ebioniten nachgewiesen hat; ihre Ansicht
also von dem Verhältniſs Jesu zu Joseph, von welchem
die Genealogie ausgeht, würde der Annahme derselben
nicht im Wege gestanden haben: wohl aber ihre Ansicht
von demjenigen, auf welchen sie zurückgeht, nämlich von
David. Die Ebioniten des Epiphanius und der Klementi-
nen unterscheiden bekanntlich im A. T. eine doppelte Pro-
phetie, eine männliche und eine weibliche, reine und un-
reine, von welchen jene nur Himmlisches und Wahres,
diese Irdisches und Trügliches verheiſse; jene von Adam
12) Dial. c. Tryph. 100. 120. Auch hier kann ich nicht mit
Credner übereinstimmen, welcher dem Justin die Genealo-
gie abspricht (a. a. O. S. 212. 443.).
13) Haeres. 30, 14. vgl. 2.
14) Homil. 3, 17. und dazu Credner in der angef. Abh. S. 253 f.
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Strauß, David Friedrich: Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet. Bd. 1. Tübingen, 1835, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/strauss_jesus01_1835/187>, abgerufen am 25.11.2024.
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