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Storm, Theodor: John Riew', Ein Fest auf Haderslevhuus. Zwei Novellen. Berlin, 1885.

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nicht; aber er seufzte tief, als ob er sie verloren hätte.

"Du fährst noch immer die Fortuna?" frug ich wieder.

"Ja, John, ich fahre sie noch; wir sind erst gestern angekommen."

"So lebe wohl, Rick! Ich habe leider keine Stunde mehr für Dich; lebe wohl!"

Ich ging, ganz vernichtet durch dies Wiedersehen. "Er schämte sich," sprach ich zu mir selber; "Rick Geyers, der beste aller Jungen, ist verloren."

Da fühlte ich mich plötzlich zurückgehalten: er war mir nachgelaufen; er lag in meinen Armen: "John, John, Freund! Noch einen Augenblick, wir sehen uns zum letzten Mal!"

Und als er mich in seiner alten Liebe ansah, da waren seine Augen wieder jung und schön. "Das nicht, das wolle Gott nicht, Rick!" rief ich; "aber auf ein baldig Wiedersehen in der Heimath, in Deinem Hause und bei Deiner kleinen Anna!"

Er wiegte langsam seinen Kopf. "Leb' wohl, John Riew," sagte er, und leise, als ob auch hier es niemand hören dürfte, setzte er hinzu: "Und wenn Du einmal heimkommst, dann frage nicht mehr nach Rick Geyers!"

nicht; aber er seufzte tief, als ob er sie verloren hätte.

„Du fährst noch immer die Fortuna?“ frug ich wieder.

„Ja, John, ich fahre sie noch; wir sind erst gestern angekommen.“

„So lebe wohl, Rick! Ich habe leider keine Stunde mehr für Dich; lebe wohl!“

Ich ging, ganz vernichtet durch dies Wiedersehen. „Er schämte sich,“ sprach ich zu mir selber; „Rick Geyers, der beste aller Jungen, ist verloren.“

Da fühlte ich mich plötzlich zurückgehalten: er war mir nachgelaufen; er lag in meinen Armen: „John, John, Freund! Noch einen Augenblick, wir sehen uns zum letzten Mal!“

Und als er mich in seiner alten Liebe ansah, da waren seine Augen wieder jung und schön. „Das nicht, das wolle Gott nicht, Rick!“ rief ich; „aber auf ein baldig Wiedersehen in der Heimath, in Deinem Hause und bei Deiner kleinen Anna!“

Er wiegte langsam seinen Kopf. „Leb’ wohl, John Riew,“ sagte er, und leise, als ob auch hier es niemand hören dürfte, setzte er hinzu: „Und wenn Du einmal heimkommst, dann frage nicht mehr nach Rick Geyers!“

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[36/0040] nicht; aber er seufzte tief, als ob er sie verloren hätte. „Du fährst noch immer die Fortuna?“ frug ich wieder. „Ja, John, ich fahre sie noch; wir sind erst gestern angekommen.“ „So lebe wohl, Rick! Ich habe leider keine Stunde mehr für Dich; lebe wohl!“ Ich ging, ganz vernichtet durch dies Wiedersehen. „Er schämte sich,“ sprach ich zu mir selber; „Rick Geyers, der beste aller Jungen, ist verloren.“ Da fühlte ich mich plötzlich zurückgehalten: er war mir nachgelaufen; er lag in meinen Armen: „John, John, Freund! Noch einen Augenblick, wir sehen uns zum letzten Mal!“ Und als er mich in seiner alten Liebe ansah, da waren seine Augen wieder jung und schön. „Das nicht, das wolle Gott nicht, Rick!“ rief ich; „aber auf ein baldig Wiedersehen in der Heimath, in Deinem Hause und bei Deiner kleinen Anna!“ Er wiegte langsam seinen Kopf. „Leb’ wohl, John Riew,“ sagte er, und leise, als ob auch hier es niemand hören dürfte, setzte er hinzu: „Und wenn Du einmal heimkommst, dann frage nicht mehr nach Rick Geyers!“

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Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt von Wikisource (John_Riew’, Ein Fest auf Haderslevhuus).

Quelle der Scans: Wikimedia Commons (John Riew’, Ein Fest auf Haderslevhuss).

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: John Riew', Ein Fest auf Haderslevhuus. Zwei Novellen. Berlin, 1885, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_riew_1885/40>, abgerufen am 21.11.2024.