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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Eine Frühlingsnacht.
Im Zimmer drinnen ist's so schwül;
Der Kranke liegt auf dem heißen Pfühl.
Im Fieber hat er die Nacht verbracht;
Sein Herz ist müde, sein Auge verwacht.
Er lauscht auf der Stunden rinnenden Sand;
Er hält die Uhr in der weißen Hand.
Er zählt die Schläge, die sie pickt,
Er forschet, wie der Weiser rückt;
Es fragt ihn, ob er noch leb' vielleicht,
Wenn der Weiser die schwarze Drei erreicht.
Die Wartfrau sitzt geduldig dabei,
Harrend bis Alles vorüber sei. --
Eine Frühlingsnacht.
Im Zimmer drinnen iſt's ſo ſchwül;
Der Kranke liegt auf dem heißen Pfühl.
Im Fieber hat er die Nacht verbracht;
Sein Herz iſt müde, ſein Auge verwacht.
Er lauſcht auf der Stunden rinnenden Sand;
Er hält die Uhr in der weißen Hand.
Er zählt die Schläge, die ſie pickt,
Er forſchet, wie der Weiſer rückt;
Es fragt ihn, ob er noch leb' vielleicht,
Wenn der Weiſer die ſchwarze Drei erreicht.
Die Wartfrau ſitzt geduldig dabei,
Harrend bis Alles vorüber ſei. —
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[69/0079] Eine Frühlingsnacht. Im Zimmer drinnen iſt's ſo ſchwül; Der Kranke liegt auf dem heißen Pfühl. Im Fieber hat er die Nacht verbracht; Sein Herz iſt müde, ſein Auge verwacht. Er lauſcht auf der Stunden rinnenden Sand; Er hält die Uhr in der weißen Hand. Er zählt die Schläge, die ſie pickt, Er forſchet, wie der Weiſer rückt; Es fragt ihn, ob er noch leb' vielleicht, Wenn der Weiſer die ſchwarze Drei erreicht. Die Wartfrau ſitzt geduldig dabei, Harrend bis Alles vorüber ſei. —

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/79>, abgerufen am 21.11.2024.