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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Vierzeilen.
Du weißt doch, was ein Kuß bekennt?
Sonst hör' du auf zu küssen!
Ich dacht', er sei ein Sakrament,
Das alle Völker wissen.

Und weißt du, warum so trübe,
So schwer mir das Herz muß sein?
Du hast mich geküßt ohne Liebe,
Das wolle dir Gott verzeihn!

Die Lieb' ist wie ein Wiegenlied:
Es lullt dich lieblich ein;
Doch schläfst du kaum, so schweigt das Lied,
Und du erwachst allein.

9*
Vierzeilen.
Du weißt doch, was ein Kuß bekennt?
Sonſt hör' du auf zu küſſen!
Ich dacht', er ſei ein Sakrament,
Das alle Völker wiſſen.

Und weißt du, warum ſo trübe,
So ſchwer mir das Herz muß ſein?
Du haſt mich geküßt ohne Liebe,
Das wolle dir Gott verzeihn!

Die Lieb' iſt wie ein Wiegenlied:
Es lullt dich lieblich ein;
Doch ſchläfſt du kaum, ſo ſchweigt das Lied,
Und du erwachſt allein.

9*
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[131/0141] Vierzeilen. Du weißt doch, was ein Kuß bekennt? Sonſt hör' du auf zu küſſen! Ich dacht', er ſei ein Sakrament, Das alle Völker wiſſen. Und weißt du, warum ſo trübe, So ſchwer mir das Herz muß ſein? Du haſt mich geküßt ohne Liebe, Das wolle dir Gott verzeihn! Die Lieb' iſt wie ein Wiegenlied: Es lullt dich lieblich ein; Doch ſchläfſt du kaum, ſo ſchweigt das Lied, Und du erwachſt allein. 9*

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/141>, abgerufen am 18.12.2024.