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Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887.

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und sie dann sorgsam neben einander stellte, "auf einmal kam er nimmer wieder."

Daß der Greis, der in so friedlichem Alter dahin gegangen war, auch zu den Züchtlingen gehört hatte, das hatte weder ihn noch sie beunruhigt.

Dennoch kam Eines und machte allem ein jähes Ende.

- - Es war eine Zeit leidlichen Verdienstes gewesen; aber Hanna's Mutter war nach kurzem Krankenbett gestorben. Hanna hatte die alte Frau leidenschaftlich beweint; John hatte gerechnet und that es noch, denn das verdiente Geld war dabei fortgegangen, und kleine Schulden waren noch dazu aufgelaufen. - Am Häuschen, an der Gartenseite, hatte lange Jahre ein starker Eschenbaum gestanden, in dessen Schatten die jungen Eheleute früher am Sonntagmorgen oft gesessen hatten, aber schon vor Jahr und Tag, in einer Zeit des Nothstandes, hatte John ihn umgehauen; er hatte Geld aus dem schönen Stamm zu lösen gedacht, den, wie die Alte versicherte, ihr Mann einst selbst dorthin gepflanzt hatte; allein der Baum lag noch immer auf dem Hofe, und nur der erquickliche Schattensitz

und sie dann sorgsam neben einander stellte, „auf einmal kam er nimmer wieder.“

Daß der Greis, der in so friedlichem Alter dahin gegangen war, auch zu den Züchtlingen gehört hatte, das hatte weder ihn noch sie beunruhigt.

Dennoch kam Eines und machte allem ein jähes Ende.

– – Es war eine Zeit leidlichen Verdienstes gewesen; aber Hanna’s Mutter war nach kurzem Krankenbett gestorben. Hanna hatte die alte Frau leidenschaftlich beweint; John hatte gerechnet und that es noch, denn das verdiente Geld war dabei fortgegangen, und kleine Schulden waren noch dazu aufgelaufen. – Am Häuschen, an der Gartenseite, hatte lange Jahre ein starker Eschenbaum gestanden, in dessen Schatten die jungen Eheleute früher am Sonntagmorgen oft gesessen hatten, aber schon vor Jahr und Tag, in einer Zeit des Nothstandes, hatte John ihn umgehauen; er hatte Geld aus dem schönen Stamm zu lösen gedacht, den, wie die Alte versicherte, ihr Mann einst selbst dorthin gepflanzt hatte; allein der Baum lag noch immer auf dem Hofe, und nur der erquickliche Schattensitz

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[71/0071] und sie dann sorgsam neben einander stellte, „auf einmal kam er nimmer wieder.“ Daß der Greis, der in so friedlichem Alter dahin gegangen war, auch zu den Züchtlingen gehört hatte, das hatte weder ihn noch sie beunruhigt. Dennoch kam Eines und machte allem ein jähes Ende. – – Es war eine Zeit leidlichen Verdienstes gewesen; aber Hanna’s Mutter war nach kurzem Krankenbett gestorben. Hanna hatte die alte Frau leidenschaftlich beweint; John hatte gerechnet und that es noch, denn das verdiente Geld war dabei fortgegangen, und kleine Schulden waren noch dazu aufgelaufen. – Am Häuschen, an der Gartenseite, hatte lange Jahre ein starker Eschenbaum gestanden, in dessen Schatten die jungen Eheleute früher am Sonntagmorgen oft gesessen hatten, aber schon vor Jahr und Tag, in einer Zeit des Nothstandes, hatte John ihn umgehauen; er hatte Geld aus dem schönen Stamm zu lösen gedacht, den, wie die Alte versicherte, ihr Mann einst selbst dorthin gepflanzt hatte; allein der Baum lag noch immer auf dem Hofe, und nur der erquickliche Schattensitz

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Ein Doppelgänger. Novelle. Berlin, 1887, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_doppelgaenger_1887/71>, abgerufen am 22.11.2024.