Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887.
blickte durch die offene Thür in den dunkelblauen Herbsthimmel; er war doch etwas müde. Plötzlich, unter dem Zwitschern der durch den Garten ziehenden Meisen, hörte er einen leichten Schritt von unten den Steig am Zaun heraufkommen. Er blieb horchend stehen; die Schritte wurden zögernder, je mehr sie sich dem Hause näherten. Er hatte schon neugierig auf den Hof hinaustreten wollen, da stand ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit sanften blauen Augen vor der offenen Thür; sie trug einen eckigen Gegenstand in der Hand, der mit einem blauen Seidentuch verhangen war; aber sie sah ihn schüchtern, fast erschrocken an. "Tritt näher, little Mistress," sagte er lächelnd. "Sind Sie Herr Fritz Basch?" frug sie leise, indem sie zögernd einen Fuß auf die Schwelle setzte. Er nickte: "Bin's nun seit zwanzig Jahren schon gewesen!" Sie blickte ihn wieder zweifelnd an. blickte durch die offene Thür in den dunkelblauen Herbsthimmel; er war doch etwas müde. Plötzlich, unter dem Zwitschern der durch den Garten ziehenden Meisen, hörte er einen leichten Schritt von unten den Steig am Zaun heraufkommen. Er blieb horchend stehen; die Schritte wurden zögernder, je mehr sie sich dem Hause näherten. Er hatte schon neugierig auf den Hof hinaustreten wollen, da stand ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit sanften blauen Augen vor der offenen Thür; sie trug einen eckigen Gegenstand in der Hand, der mit einem blauen Seidentuch verhangen war; aber sie sah ihn schüchtern, fast erschrocken an. „Tritt näher, little Mistress,“ sagte er lächelnd. „Sind Sie Herr Fritz Basch?“ frug sie leise, indem sie zögernd einen Fuß auf die Schwelle setzte. Er nickte: „Bin’s nun seit zwanzig Jahren schon gewesen!“ Sie blickte ihn wieder zweifelnd an. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0100" n="100"/> blickte durch die offene Thür in den dunkelblauen Herbsthimmel; er war doch etwas müde. Plötzlich, unter dem Zwitschern der durch den Garten ziehenden Meisen, hörte er einen leichten Schritt von unten den Steig am Zaun heraufkommen. Er blieb horchend stehen; die Schritte wurden zögernder, je mehr sie sich dem Hause näherten. Er hatte schon neugierig auf den Hof hinaustreten wollen, da stand ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit sanften blauen Augen vor der offenen Thür; sie trug einen eckigen Gegenstand in der Hand, der mit einem blauen Seidentuch verhangen war; aber sie sah ihn schüchtern, fast erschrocken an.</p> <p>„Tritt näher, <hi rendition="#aq">little Mistress,</hi>“ sagte er lächelnd.</p> <p>„Sind Sie Herr Fritz Basch?“ frug sie leise, indem sie zögernd einen Fuß auf die Schwelle setzte.</p> <p>Er nickte: „Bin’s nun seit zwanzig Jahren schon gewesen!“</p> <p>Sie blickte ihn wieder zweifelnd an.</p> </div> </body> </text> </TEI> [100/0100]
blickte durch die offene Thür in den dunkelblauen Herbsthimmel; er war doch etwas müde. Plötzlich, unter dem Zwitschern der durch den Garten ziehenden Meisen, hörte er einen leichten Schritt von unten den Steig am Zaun heraufkommen. Er blieb horchend stehen; die Schritte wurden zögernder, je mehr sie sich dem Hause näherten. Er hatte schon neugierig auf den Hof hinaustreten wollen, da stand ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit sanften blauen Augen vor der offenen Thür; sie trug einen eckigen Gegenstand in der Hand, der mit einem blauen Seidentuch verhangen war; aber sie sah ihn schüchtern, fast erschrocken an.
„Tritt näher, little Mistress,“ sagte er lächelnd.
„Sind Sie Herr Fritz Basch?“ frug sie leise, indem sie zögernd einen Fuß auf die Schwelle setzte.
Er nickte: „Bin’s nun seit zwanzig Jahren schon gewesen!“
Sie blickte ihn wieder zweifelnd an.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/100 |
| Zitationshilfe: | Storm, Theodor: Bötjer Basch. Berlin, 1887, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_basch_1887/100>, abgerufen am 21.11.2024. |
