Storm, Theodor: Aquis submersus. Berlin, 1877.über meinen Kopf hin dies und jenes noch zu Bei diesem Wort jedennoch sah ich aus seinen -- -- Wir hatten nun weitere Störniß nicht über meinen Kopf hin dies und jenes noch zu Bei dieſem Wort jedennoch ſah ich aus ſeinen — — Wir hatten nun weitere Störniß nicht <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0072" n="58"/> über meinen Kopf hin dies und jenes noch zu<lb/> reden; da aber Katharina nicht mehr Antwort<lb/> gab, ſo nahm er alsbald ſeinen Urlaub, der<lb/> Dame angenehme Kurzweil wünſchend.</p><lb/> <p>Bei dieſem Wort jedennoch ſah ich aus ſeinen<lb/> Augen einen raſchen Blick gleich einer Meſſer¬<lb/> ſpitzen nach mir zücken.</p><lb/> <p>— — Wir hatten nun weitere Störniß nicht<lb/> zu leiden, und mit der Jahreszeit rückte auch die<lb/> Arbeit vor. Schon ſtand auf den Waldkoppeln<lb/> draußen der Roggen in ſilbergrauem Bluhſt und<lb/> unten im Garten brachen ſchon die Roſen auf;<lb/> wir beide aber — ich mag es heut wol nieder¬<lb/> ſchreiben — wir hätten itzund die Zeit gern ſtille<lb/> ſtehen laſſen; an meine Botenreiſe wagten, auch<lb/> nur mit einem Wörtlein, weder ſie noch ich zu<lb/> rühren. Was wir geſprochen, wüßte ich kaum<lb/> zu ſagen, nur daß ich von meinem Leben in der<lb/> Fremde ihr erzählte und wie ich immer heim¬<lb/> gedacht; auch daß ihr güldener Pfennig mich in<lb/> Krankheit einſt vor Noth bewahrt, wie ſie in<lb/> ihrem Kinderherzen es damals fürgeſorget, und<lb/></p> </body> </text> </TEI> [58/0072]
über meinen Kopf hin dies und jenes noch zu
reden; da aber Katharina nicht mehr Antwort
gab, ſo nahm er alsbald ſeinen Urlaub, der
Dame angenehme Kurzweil wünſchend.
Bei dieſem Wort jedennoch ſah ich aus ſeinen
Augen einen raſchen Blick gleich einer Meſſer¬
ſpitzen nach mir zücken.
— — Wir hatten nun weitere Störniß nicht
zu leiden, und mit der Jahreszeit rückte auch die
Arbeit vor. Schon ſtand auf den Waldkoppeln
draußen der Roggen in ſilbergrauem Bluhſt und
unten im Garten brachen ſchon die Roſen auf;
wir beide aber — ich mag es heut wol nieder¬
ſchreiben — wir hätten itzund die Zeit gern ſtille
ſtehen laſſen; an meine Botenreiſe wagten, auch
nur mit einem Wörtlein, weder ſie noch ich zu
rühren. Was wir geſprochen, wüßte ich kaum
zu ſagen, nur daß ich von meinem Leben in der
Fremde ihr erzählte und wie ich immer heim¬
gedacht; auch daß ihr güldener Pfennig mich in
Krankheit einſt vor Noth bewahrt, wie ſie in
ihrem Kinderherzen es damals fürgeſorget, und
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