beyden Seiten seiner Bahn, hart am Ufer, sind Pavillons für den Hof angebracht; auf dem Platze paradiren Admiralitätssoldaten; die Ufer sind mit Zuschauern bedeckt; auf dem Flusse schwimmen geputzte Gondeln, Schiffe und kaiserliche Jagden, und die Brücke ist auseinander genommen, um durch die bevor- stehende Revolution des Wassers nicht erschüt- tert und beschädigt zu werden. -- Die Feyer- lichkeit beginnt mit der priesterlichen Weihe, wobey das neue Kriegsschiff seinen Namen er- hält. Die Kaiserinn erscheint, von den Gro- ßen ihres Hofes umgeben; ein Signal be- stimmt den Moment, in welchem sich der künst- liche Widerstand löset, und unter Kanonendon- ner, Kriegsmusik und Jubelgeschrey senkt sich die Riesenmasse langsam und feyerlich in den Fluß. Die Bahn raucht, die Newa schäumt und schlägt Wellen, das trübe Wasser verkün- digt seinen Aufruhr und spielt mit den tanzen- den Gondeln. Alle Schiffe und Jagden feyern diesen Augenblick durch wehende Wimpel und Flaggen. Die neue Wasserveste folgt eine Zeit- lang der Richtung des Stroms, und legt im Angesicht der Brücke vor Anker.
beyden Seiten ſeiner Bahn, hart am Ufer, ſind Pavillons fuͤr den Hof angebracht; auf dem Platze paradiren Admiralitaͤtsſoldaten; die Ufer ſind mit Zuſchauern bedeckt; auf dem Fluſſe ſchwimmen geputzte Gondeln, Schiffe und kaiſerliche Jagden, und die Bruͤcke iſt auseinander genommen, um durch die bevor- ſtehende Revolution des Waſſers nicht erſchuͤt- tert und beſchaͤdigt zu werden. — Die Feyer- lichkeit beginnt mit der prieſterlichen Weihe, wobey das neue Kriegsſchiff ſeinen Namen er- haͤlt. Die Kaiſerinn erſcheint, von den Gro- ßen ihres Hofes umgeben; ein Signal be- ſtimmt den Moment, in welchem ſich der kuͤnſt- liche Widerſtand loͤſet, und unter Kanonendon- ner, Kriegsmuſik und Jubelgeſchrey ſenkt ſich die Rieſenmaſſe langſam und feyerlich in den Fluß. Die Bahn raucht, die Newa ſchaͤumt und ſchlaͤgt Wellen, das truͤbe Waſſer verkuͤn- digt ſeinen Aufruhr und ſpielt mit den tanzen- den Gondeln. Alle Schiffe und Jagden feyern dieſen Augenblick durch wehende Wimpel und Flaggen. Die neue Waſſerveſte folgt eine Zeit- lang der Richtung des Stroms, und legt im Angeſicht der Bruͤcke vor Anker.
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beyden Seiten ſeiner Bahn, hart am Ufer,
ſind Pavillons fuͤr den Hof angebracht; auf
dem Platze paradiren Admiralitaͤtsſoldaten;
die Ufer ſind mit Zuſchauern bedeckt; auf dem
Fluſſe ſchwimmen geputzte Gondeln, Schiffe
und kaiſerliche Jagden, und die Bruͤcke iſt
auseinander genommen, um durch die bevor-
ſtehende Revolution des Waſſers nicht erſchuͤt-
tert und beſchaͤdigt zu werden. — Die Feyer-
lichkeit beginnt mit der prieſterlichen Weihe,
wobey das neue Kriegsſchiff ſeinen Namen er-
haͤlt. Die Kaiſerinn erſcheint, von den Gro-
ßen ihres Hofes umgeben; ein Signal be-
ſtimmt den Moment, in welchem ſich der kuͤnſt-
liche Widerſtand loͤſet, und unter Kanonendon-
ner, Kriegsmuſik und Jubelgeſchrey ſenkt ſich
die Rieſenmaſſe langſam und feyerlich in den
Fluß. Die Bahn raucht, die Newa ſchaͤumt
und ſchlaͤgt Wellen, das truͤbe Waſſer verkuͤn-
digt ſeinen Aufruhr und ſpielt mit den tanzen-
den Gondeln. Alle Schiffe und Jagden feyern
dieſen Augenblick durch wehende Wimpel und
Flaggen. Die neue Waſſerveſte folgt eine Zeit-
lang der Richtung des Stroms, und legt im
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/365>, abgerufen am 22.11.2024.
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