Verfasserinn einiger Dichtungen dieser Art, in denen sich die Würde des Süjets und der Werth der Behandlung, mit allem Reiz der Kunst und mit aller Pracht der Ausführung verbinden, um den außerordentlichsten Eindruck zu erregen. Unter den neuesten Erscheinungen die man dieser erhabenen Quelle zuschreibt, nenne ich nur den Oleg, eine große ernsthaf- te Oper, deren Gegenstand der Nachfolger Rjurik's ist, der sich Kiew unterwarf und Konstantinopel zittern machte. Die Größe des Helden und die Dunkelheit seines Zeitalters haben hier dem Genie und der Dichtungskraft die Hand geboten, um ein für jeden Patrioten sehr herzerhebendes Gemälde zu bilden, welches durch mancherley Beziehungen auf spätere Begebenheiten noch ein stärkeres Interesse er- hält. Die Pracht der Ausführung läßt alles hinter sich, was ich in dieser Gattung in Pa- ris und andern großen Städten gesehen habe. Die Kostbarkeit der Kleidungen, die sämtlich im alten russischen Kostume, und an denen alle Stickerey ächt ist, der blendende Glanz der Perlen, des Waffenschmucks und der Geräth- schaften, die Kunst in den häufig wechselnden
Verfaſſerinn einiger Dichtungen dieſer Art, in denen ſich die Wuͤrde des Suͤjets und der Werth der Behandlung, mit allem Reiz der Kunſt und mit aller Pracht der Ausfuͤhrung verbinden, um den außerordentlichſten Eindruck zu erregen. Unter den neueſten Erſcheinungen die man dieſer erhabenen Quelle zuſchreibt, nenne ich nur den Oleg, eine große ernſthaf- te Oper, deren Gegenſtand der Nachfolger Rjurik’s iſt, der ſich Kiew unterwarf und Konſtantinopel zittern machte. Die Groͤße des Helden und die Dunkelheit ſeines Zeitalters haben hier dem Genie und der Dichtungskraft die Hand geboten, um ein fuͤr jeden Patrioten ſehr herzerhebendes Gemaͤlde zu bilden, welches durch mancherley Beziehungen auf ſpaͤtere Begebenheiten noch ein ſtaͤrkeres Intereſſe er- haͤlt. Die Pracht der Ausfuͤhrung laͤßt alles hinter ſich, was ich in dieſer Gattung in Pa- ris und andern großen Staͤdten geſehen habe. Die Koſtbarkeit der Kleidungen, die ſaͤmtlich im alten ruſſiſchen Koſtume, und an denen alle Stickerey aͤcht iſt, der blendende Glanz der Perlen, des Waffenſchmucks und der Geraͤth- ſchaften, die Kunſt in den haͤufig wechſelnden
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Verfaſſerinn einiger Dichtungen dieſer Art, in
denen ſich die Wuͤrde des Suͤjets und der
Werth der Behandlung, mit allem Reiz der
Kunſt und mit aller Pracht der Ausfuͤhrung
verbinden, um den außerordentlichſten Eindruck
zu erregen. Unter den neueſten Erſcheinungen
die man dieſer erhabenen Quelle zuſchreibt,
nenne ich nur den Oleg, eine große ernſthaf-
te Oper, deren Gegenſtand der Nachfolger
Rjurik’s iſt, der ſich Kiew unterwarf und
Konſtantinopel zittern machte. Die Groͤße des
Helden und die Dunkelheit ſeines Zeitalters
haben hier dem Genie und der Dichtungskraft
die Hand geboten, um ein fuͤr jeden Patrioten
ſehr herzerhebendes Gemaͤlde zu bilden, welches
durch mancherley Beziehungen auf ſpaͤtere
Begebenheiten noch ein ſtaͤrkeres Intereſſe er-
haͤlt. Die Pracht der Ausfuͤhrung laͤßt alles
hinter ſich, was ich in dieſer Gattung in Pa-
ris und andern großen Staͤdten geſehen habe.
Die Koſtbarkeit der Kleidungen, die ſaͤmtlich
im alten ruſſiſchen Koſtume, und an denen alle
Stickerey aͤcht iſt, der blendende Glanz der
Perlen, des Waffenſchmucks und der Geraͤth-
ſchaften, die Kunſt in den haͤufig wechſelnden
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/351>, abgerufen am 22.11.2024.
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