schwingt er sich verwirrt von da herab, und preiset den weisen Schöpfer.
Dort ist eine Menge von brennenden Lichtern, die ihren Weltkugeln leuchten, und Myriaden von großen Körpermassen. Du waltest, Herr, ewiglich, und die ganze unendliche Weite ist die Grenze deines Reichs.
Wie wenn der erzürnte Wirbelwind kommt und die Luft in Unordnung bringt, den Sand aufrührt, den Staub empört; so unordentlich sind jetzt meine Gedanken; die vor mir aufgedeckte Schöpfung zeuget, daß sie kein Ende hat.
Ich häufe Welt auf Welt und stelle Millionen derselben vor meinem verwirrten Sinne auf. Eben so viele derselben setze ich auf jene, und wieder, wieder Millionen: ein Sandkorn ist das gegen die ganze Schöp- fung.
Das letzte Beyspiel mag eine Stelle aus dem Lehrgedichte über die Dichtkunst seyn, in welcher die Schilderung der Ode so lautet:
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ſchwingt er ſich verwirrt von da herab, und preiſet den weiſen Schoͤpfer.
Dort iſt eine Menge von brennenden Lichtern, die ihren Weltkugeln leuchten, und Myriaden von großen Koͤrpermaſſen. Du walteſt, Herr, ewiglich, und die ganze unendliche Weite iſt die Grenze deines Reichs.
Wie wenn der erzuͤrnte Wirbelwind kommt und die Luft in Unordnung bringt, den Sand aufruͤhrt, den Staub empoͤrt; ſo unordentlich ſind jetzt meine Gedanken; die vor mir aufgedeckte Schoͤpfung zeuget, daß ſie kein Ende hat.
Ich haͤufe Welt auf Welt und ſtelle Millionen derſelben vor meinem verwirrten Sinne auf. Eben ſo viele derſelben ſetze ich auf jene, und wieder, wieder Millionen: ein Sandkorn iſt das gegen die ganze Schoͤp- fung.
Das letzte Beyſpiel mag eine Stelle aus dem Lehrgedichte uͤber die Dichtkunſt ſeyn, in welcher die Schilderung der Ode ſo lautet:
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ſchwingt er ſich verwirrt von da herab,
und preiſet den weiſen Schoͤpfer.
Dort iſt eine Menge von brennenden Lichtern,
die ihren Weltkugeln leuchten,
und Myriaden von großen Koͤrpermaſſen.
Du walteſt, Herr, ewiglich,
und die ganze unendliche Weite
iſt die Grenze deines Reichs.
Wie wenn der erzuͤrnte Wirbelwind kommt
und die Luft in Unordnung bringt,
den Sand aufruͤhrt, den Staub empoͤrt;
ſo unordentlich ſind jetzt meine Gedanken;
die vor mir aufgedeckte Schoͤpfung
zeuget, daß ſie kein Ende hat.
Ich haͤufe Welt auf Welt
und ſtelle Millionen
derſelben vor meinem verwirrten Sinne auf.
Eben ſo viele derſelben ſetze ich auf jene,
und wieder, wieder Millionen:
ein Sandkorn iſt das gegen die ganze Schoͤp-
fung.
Das letzte Beyſpiel mag eine Stelle aus
dem Lehrgedichte uͤber die Dichtkunſt ſeyn, in
welcher die Schilderung der Ode ſo lautet:
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/245>, abgerufen am 16.02.2025.
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