tarischen Münzen der Kalifen von Samarkand, Anderabe, Schasch; der bolgarischen, krimmi- schen und asowischen Khane, der goldnen Hor- de, u. s. w. Alle diese Münzen zusammen betragen über 8,000 Stück.
Ein so trocknes Register von Merkwürdig- keiten der verschiedensten Art wird den größern Theil meiner Leser wahrscheinlich mehr ermü- det als unterhalten haben; aber ich war dem kleinern derselben eine kurze Notiz des wichtig- sten wissenschaftlichen Depots in Rußland, selbst auf Kosten des allgemeinern Interesse, schuldig. Einige Bemerkungen über die äußere Einrichtung des Museums mögen diese Rubrik beschließen.
Das Lokale ist geräumig und gut erhellt; eine Reihe prächtiger Säle in dem mittlern akademischen Gebäude ist der Aufbewahrung dieses kostbaren Schatzes gewidmet. In der Anordnung hat man mehr dem Bedürfniß des Raums und dem gefälligen Anblick, als einer systematischen Eintheilung nachgegeben. Für die sorgfältige Erhaltung der vorhandenen Sa- chen bürgt der Bibliothekar der Akademie, wel- cher zugleich die Aufsicht über das Museum
tariſchen Muͤnzen der Kalifen von Samarkand, Anderabe, Schaſch; der bolgariſchen, krimmi- ſchen und aſowiſchen Khane, der goldnen Hor- de, u. ſ. w. Alle dieſe Muͤnzen zuſammen betragen uͤber 8,000 Stuͤck.
Ein ſo trocknes Regiſter von Merkwuͤrdig- keiten der verſchiedenſten Art wird den groͤßern Theil meiner Leſer wahrſcheinlich mehr ermuͤ- det als unterhalten haben; aber ich war dem kleinern derſelben eine kurze Notiz des wichtig- ſten wiſſenſchaftlichen Depots in Rußland, ſelbſt auf Koſten des allgemeinern Intereſſe, ſchuldig. Einige Bemerkungen uͤber die aͤußere Einrichtung des Muſeums moͤgen dieſe Rubrik beſchließen.
Das Lokale iſt geraͤumig und gut erhellt; eine Reihe praͤchtiger Saͤle in dem mittlern akademiſchen Gebaͤude iſt der Aufbewahrung dieſes koſtbaren Schatzes gewidmet. In der Anordnung hat man mehr dem Beduͤrfniß des Raums und dem gefaͤlligen Anblick, als einer ſyſtematiſchen Eintheilung nachgegeben. Fuͤr die ſorgfaͤltige Erhaltung der vorhandenen Sa- chen buͤrgt der Bibliothekar der Akademie, wel- cher zugleich die Aufſicht uͤber das Muſeum
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tariſchen Muͤnzen der Kalifen von Samarkand,
Anderabe, Schaſch; der bolgariſchen, krimmi-
ſchen und aſowiſchen Khane, der goldnen Hor-
de, u. ſ. w. Alle dieſe Muͤnzen zuſammen
betragen uͤber 8,000 Stuͤck.
Ein ſo trocknes Regiſter von Merkwuͤrdig-
keiten der verſchiedenſten Art wird den groͤßern
Theil meiner Leſer wahrſcheinlich mehr ermuͤ-
det als unterhalten haben; aber ich war dem
kleinern derſelben eine kurze Notiz des wichtig-
ſten wiſſenſchaftlichen Depots in Rußland,
ſelbſt auf Koſten des allgemeinern Intereſſe,
ſchuldig. Einige Bemerkungen uͤber die aͤußere
Einrichtung des Muſeums moͤgen dieſe Rubrik
beſchließen.
Das Lokale iſt geraͤumig und gut erhellt;
eine Reihe praͤchtiger Saͤle in dem mittlern
akademiſchen Gebaͤude iſt der Aufbewahrung
dieſes koſtbaren Schatzes gewidmet. In der
Anordnung hat man mehr dem Beduͤrfniß des
Raums und dem gefaͤlligen Anblick, als einer
ſyſtematiſchen Eintheilung nachgegeben. Fuͤr
die ſorgfaͤltige Erhaltung der vorhandenen Sa-
chen buͤrgt der Bibliothekar der Akademie, wel-
cher zugleich die Aufſicht uͤber das Muſeum
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/157>, abgerufen am 28.04.2024.
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