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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794.

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sonders in der Geschichte vortreflich versehen.
Die Zahl der Bände beläuft sich auf 28,000. --
Die Handbibliothek des Großfürsten
verdankt ihr Daseyn der Wahl und dem Ge-
schmack ihres Besitzers, und enthält, vorzüg-
lich im Fach der neuern ausländischen -- auch
deutschen -- Litteratur, einen schätzbaren Vor-
rath, der mit jedem Jahre gewinnt.

Unter den Privatbibliotheken der
Großen und der Liebhaber sind viele von
solchem Umfange und Werth, daß sie die Auf-
merksamkeit des Litteratoren in hohem Grade
verdienen. Es wäre sehr zu wünschen, daß
die Besitzer dieser kostbaren Sammlungen, der
edlen Liberalität mit welcher sie solche gemein-
nützig zu machen suchen, dadurch ein Verdienst
mehr gäben, daß sie wohl geordnete Verzeich-
nisse derselben drucken ließen. Wie manches
seltne und wichtige Buch, das der Kenner
vergebens sucht, enthalten diese Depots, un-
gekannt und ungenützt. -- Zu den nennens-
würdigsten Schätzen dieser Art gehören die
Bibliotheken der Grafen Tschernischew,
Stroganow, Schuwalow
, der Fürstinn
Daschkaw, des Geheimenraths Bezkoi,

ſonders in der Geſchichte vortreflich verſehen.
Die Zahl der Baͤnde belaͤuft ſich auf 28,000. —
Die Handbibliothek des Großfuͤrſten
verdankt ihr Daſeyn der Wahl und dem Ge-
ſchmack ihres Beſitzers, und enthaͤlt, vorzuͤg-
lich im Fach der neuern auslaͤndiſchen — auch
deutſchen — Litteratur, einen ſchaͤtzbaren Vor-
rath, der mit jedem Jahre gewinnt.

Unter den Privatbibliotheken der
Großen und der Liebhaber ſind viele von
ſolchem Umfange und Werth, daß ſie die Auf-
merkſamkeit des Litteratoren in hohem Grade
verdienen. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß
die Beſitzer dieſer koſtbaren Sammlungen, der
edlen Liberalitaͤt mit welcher ſie ſolche gemein-
nuͤtzig zu machen ſuchen, dadurch ein Verdienſt
mehr gaͤben, daß ſie wohl geordnete Verzeich-
niſſe derſelben drucken ließen. Wie manches
ſeltne und wichtige Buch, das der Kenner
vergebens ſucht, enthalten dieſe Depots, un-
gekannt und ungenuͤtzt. — Zu den nennens-
wuͤrdigſten Schaͤtzen dieſer Art gehoͤren die
Bibliotheken der Grafen Tſcherniſchew,
Stroganow, Schuwalow
, der Fuͤrſtinn
Daſchkaw, des Geheimenraths Bezkoi,

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[111/0127] ſonders in der Geſchichte vortreflich verſehen. Die Zahl der Baͤnde belaͤuft ſich auf 28,000. — Die Handbibliothek des Großfuͤrſten verdankt ihr Daſeyn der Wahl und dem Ge- ſchmack ihres Beſitzers, und enthaͤlt, vorzuͤg- lich im Fach der neuern auslaͤndiſchen — auch deutſchen — Litteratur, einen ſchaͤtzbaren Vor- rath, der mit jedem Jahre gewinnt. Unter den Privatbibliotheken der Großen und der Liebhaber ſind viele von ſolchem Umfange und Werth, daß ſie die Auf- merkſamkeit des Litteratoren in hohem Grade verdienen. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß die Beſitzer dieſer koſtbaren Sammlungen, der edlen Liberalitaͤt mit welcher ſie ſolche gemein- nuͤtzig zu machen ſuchen, dadurch ein Verdienſt mehr gaͤben, daß ſie wohl geordnete Verzeich- niſſe derſelben drucken ließen. Wie manches ſeltne und wichtige Buch, das der Kenner vergebens ſucht, enthalten dieſe Depots, un- gekannt und ungenuͤtzt. — Zu den nennens- wuͤrdigſten Schaͤtzen dieſer Art gehoͤren die Bibliotheken der Grafen Tſcherniſchew, Stroganow, Schuwalow, der Fuͤrſtinn Daſchkaw, des Geheimenraths Bezkoi,

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 2. Riga, 1794, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg02_1794/127>, abgerufen am 02.05.2024.