Dächer, ist nach den Regeln der schönen Bau- kunst, platt; daß hier nirgend ein Giebel zu se- hen ist, versteht sich bey einer Stadt von so neu- er Anlage von selbst.
In der innern Bauart und Einrichtung der Häuser (ich spreche nicht von Pallästen) ist für die Bequemlichkeit und den Luxus so sehr gesorgt als in irgend einer Stadt in Europa; eine Sorg- falt, die das unfreundliche Klima hier freylich nothwendiger macht als anderswo. Fast alle gute Privathäuser haben gewölbte Thorwege, unter welchen man, für jede Witterung geschützt, aus und in den Wagen steigen kann; geräumige Hofplätze, die viele hundert Klafter Holz fassen, und dennoch Raum genug für wartende Equipa- gen enthalten; breite steinerne Treppen, Vor- zimmer für die Bedienten der besuchenden Herr- schaften, abgesonderte Speisesäle, Balkons, u. s. w.. Eine nähere Beschreibung der innern Be- schaffenheit der Häuser werden wir in einem der folgenden Abschnitte finden.
Die Anzahl der Gassen geht sicherlich über hundert und funfzig hinaus, wenn man alle Ver-
Daͤcher, iſt nach den Regeln der ſchoͤnen Bau- kunſt, platt; daß hier nirgend ein Giebel zu ſe- hen iſt, verſteht ſich bey einer Stadt von ſo neu- er Anlage von ſelbſt.
In der innern Bauart und Einrichtung der Haͤuſer (ich ſpreche nicht von Pallaͤſten) iſt fuͤr die Bequemlichkeit und den Luxus ſo ſehr geſorgt als in irgend einer Stadt in Europa; eine Sorg- falt, die das unfreundliche Klima hier freylich nothwendiger macht als anderswo. Faſt alle gute Privathaͤuſer haben gewoͤlbte Thorwege, unter welchen man, fuͤr jede Witterung geſchuͤtzt, aus und in den Wagen ſteigen kann; geraͤumige Hofplaͤtze, die viele hundert Klafter Holz faſſen, und dennoch Raum genug fuͤr wartende Equipa- gen enthalten; breite ſteinerne Treppen, Vor- zimmer fuͤr die Bedienten der beſuchenden Herr- ſchaften, abgeſonderte Speiſeſaͤle, Balkons, u. ſ. w.. Eine naͤhere Beſchreibung der innern Be- ſchaffenheit der Haͤuſer werden wir in einem der folgenden Abſchnitte finden.
Die Anzahl der Gaſſen geht ſicherlich uͤber hundert und funfzig hinaus, wenn man alle Ver-
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Daͤcher, iſt nach den Regeln der ſchoͤnen Bau-
kunſt, platt; daß hier nirgend ein Giebel zu ſe-
hen iſt, verſteht ſich bey einer Stadt von ſo neu-
er Anlage von ſelbſt.
In der innern Bauart und Einrichtung der
Haͤuſer (ich ſpreche nicht von Pallaͤſten) iſt fuͤr
die Bequemlichkeit und den Luxus ſo ſehr geſorgt
als in irgend einer Stadt in Europa; eine Sorg-
falt, die das unfreundliche Klima hier freylich
nothwendiger macht als anderswo. Faſt alle
gute Privathaͤuſer haben gewoͤlbte Thorwege,
unter welchen man, fuͤr jede Witterung geſchuͤtzt,
aus und in den Wagen ſteigen kann; geraͤumige
Hofplaͤtze, die viele hundert Klafter Holz faſſen,
und dennoch Raum genug fuͤr wartende Equipa-
gen enthalten; breite ſteinerne Treppen, Vor-
zimmer fuͤr die Bedienten der beſuchenden Herr-
ſchaften, abgeſonderte Speiſeſaͤle, Balkons, u.
ſ. w.. Eine naͤhere Beſchreibung der innern Be-
ſchaffenheit der Haͤuſer werden wir in einem der
folgenden Abſchnitte finden.
Die Anzahl der Gaſſen geht ſicherlich uͤber
hundert und funfzig hinaus, wenn man alle Ver-
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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/70>, abgerufen am 26.11.2024.
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