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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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gen Fasten und die Beschaffenheit seiner Spei-
sen machen ihm starke Getränke unentbehrlich.
Die Klasse von Menschen, die ich hier meyne,
besteht gänzlich aus Russen, denn auch der
ärmste hiesige Deutsche oder Franzose genießt
eine bessere Nahrung; aber selbst unter den
gemeinen Russen ist es nur der niedrigste Pö-
bel, der sich an diese Tafel hält, periodisch
hierher kommende Arbeiter, Taglöhner, Fuhr-
leute, u. s. w.

Ihre täglichen Gerichte sind der Schtschi
oder die Kohlsuppe, deren vorhin schon erwähnt
worden ist; Kascha, ein dicker Grützbrey;
Botwinja, eine kalte Schaale von Quas, mit
Fischen oder Fleisch und Gurken; Snetki, klei-
ne an der Luft getrocknete Fische; Piroghi,
Kuchen mit Fleisch oder Eyern und rothen Rü-
ben gefüllt und in Butter oder Lein- und
Hanföl gebacken; Twarock, gekäsete Milch;
gebratene Schwämme, u. s. w. Alle diese Spei-
sen sind russischer Erfindung und seit langer
Zeit bey der Nation gebräuchlich. Sie wer-
den auch in den größten russischen und vielen
ausländischen Häusern, aber freylich mit einer

gen Faſten und die Beſchaffenheit ſeiner Spei-
ſen machen ihm ſtarke Getraͤnke unentbehrlich.
Die Klaſſe von Menſchen, die ich hier meyne,
beſteht gaͤnzlich aus Ruſſen, denn auch der
aͤrmſte hieſige Deutſche oder Franzoſe genießt
eine beſſere Nahrung; aber ſelbſt unter den
gemeinen Ruſſen iſt es nur der niedrigſte Poͤ-
bel, der ſich an dieſe Tafel haͤlt, periodiſch
hierher kommende Arbeiter, Tagloͤhner, Fuhr-
leute, u. ſ. w.

Ihre taͤglichen Gerichte ſind der Schtſchi
oder die Kohlſuppe, deren vorhin ſchon erwaͤhnt
worden iſt; Kaſcha, ein dicker Gruͤtzbrey;
Botwinja, eine kalte Schaale von Quas, mit
Fiſchen oder Fleiſch und Gurken; Snetki, klei-
ne an der Luft getrocknete Fiſche; Piroghi,
Kuchen mit Fleiſch oder Eyern und rothen Ruͤ-
ben gefuͤllt und in Butter oder Lein- und
Hanfoͤl gebacken; Twarock, gekaͤſete Milch;
gebratene Schwaͤmme, u. ſ. w. Alle dieſe Spei-
ſen ſind ruſſiſcher Erfindung und ſeit langer
Zeit bey der Nation gebraͤuchlich. Sie wer-
den auch in den groͤßten ruſſiſchen und vielen
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[152/0186] gen Faſten und die Beſchaffenheit ſeiner Spei- ſen machen ihm ſtarke Getraͤnke unentbehrlich. Die Klaſſe von Menſchen, die ich hier meyne, beſteht gaͤnzlich aus Ruſſen, denn auch der aͤrmſte hieſige Deutſche oder Franzoſe genießt eine beſſere Nahrung; aber ſelbſt unter den gemeinen Ruſſen iſt es nur der niedrigſte Poͤ- bel, der ſich an dieſe Tafel haͤlt, periodiſch hierher kommende Arbeiter, Tagloͤhner, Fuhr- leute, u. ſ. w. Ihre taͤglichen Gerichte ſind der Schtſchi oder die Kohlſuppe, deren vorhin ſchon erwaͤhnt worden iſt; Kaſcha, ein dicker Gruͤtzbrey; Botwinja, eine kalte Schaale von Quas, mit Fiſchen oder Fleiſch und Gurken; Snetki, klei- ne an der Luft getrocknete Fiſche; Piroghi, Kuchen mit Fleiſch oder Eyern und rothen Ruͤ- ben gefuͤllt und in Butter oder Lein- und Hanfoͤl gebacken; Twarock, gekaͤſete Milch; gebratene Schwaͤmme, u. ſ. w. Alle dieſe Spei- ſen ſind ruſſiſcher Erfindung und ſeit langer Zeit bey der Nation gebraͤuchlich. Sie wer- den auch in den groͤßten ruſſiſchen und vielen auslaͤndiſchen Haͤuſern, aber freylich mit einer

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/186>, abgerufen am 24.11.2024.