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Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794.

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länderinnen 15. -- Von tausend neugeborneu
Knaben werden 9, von eben so vielen Mäd-
chen 5 todt zur Welt gebracht.

In dem ersten Lebensjahr sterben von tau-
send Kindern 279. Dieses Verhältniß ist zwar
stärker, als es nach dem gewöhnlichen unge-
störten Gange der Natur seyn sollte, aber doch
immer noch schwächer, als in andern großen
Städten und selbst unter den fremden Einwoh-
nern von St. Petersburg, unter welchen 309
Kinder von tausend im ersten Jahre sterben.
In diesem Zeitraum des Lebens gehen mehr
Knaben als Mädchen verloren. Von den er-
stern sterben 370 und von den letztern nur
227 von tausend.

Vom ersten bis zum funfzehnten Jahre
sterben von tausend Kindern 215. Die Sterb-
lichkeit in diesem Zeitraum von vierzehn Jah-
ren ist also geringer als die in dem einzigen
ersten Jahre. Auch dieses Verhältniß zeigt,
wie mütterlich die Natur für die Bewohner
Rußlands gesorgt hat. Von tausend Kindern
sterben bis zum funfzehnten Jahr in Schwe-
den 279, in Stockholm 258, in London 435,
und unter den hiesigen Ausländern 346. --

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laͤnderinnen 15. — Von tauſend neugeborneu
Knaben werden 9, von eben ſo vielen Maͤd-
chen 5 todt zur Welt gebracht.

In dem erſten Lebensjahr ſterben von tau-
ſend Kindern 279. Dieſes Verhaͤltniß iſt zwar
ſtaͤrker, als es nach dem gewoͤhnlichen unge-
ſtoͤrten Gange der Natur ſeyn ſollte, aber doch
immer noch ſchwaͤcher, als in andern großen
Staͤdten und ſelbſt unter den fremden Einwoh-
nern von St. Petersburg, unter welchen 309
Kinder von tauſend im erſten Jahre ſterben.
In dieſem Zeitraum des Lebens gehen mehr
Knaben als Maͤdchen verloren. Von den er-
ſtern ſterben 370 und von den letztern nur
227 von tauſend.

Vom erſten bis zum funfzehnten Jahre
ſterben von tauſend Kindern 215. Die Sterb-
lichkeit in dieſem Zeitraum von vierzehn Jah-
ren iſt alſo geringer als die in dem einzigen
erſten Jahre. Auch dieſes Verhaͤltniß zeigt,
wie muͤtterlich die Natur fuͤr die Bewohner
Rußlands geſorgt hat. Von tauſend Kindern
ſterben bis zum funfzehnten Jahr in Schwe-
den 279, in Stockholm 258, in London 435,
und unter den hieſigen Auslaͤndern 346. —

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[117/0151] laͤnderinnen 15. — Von tauſend neugeborneu Knaben werden 9, von eben ſo vielen Maͤd- chen 5 todt zur Welt gebracht. In dem erſten Lebensjahr ſterben von tau- ſend Kindern 279. Dieſes Verhaͤltniß iſt zwar ſtaͤrker, als es nach dem gewoͤhnlichen unge- ſtoͤrten Gange der Natur ſeyn ſollte, aber doch immer noch ſchwaͤcher, als in andern großen Staͤdten und ſelbſt unter den fremden Einwoh- nern von St. Petersburg, unter welchen 309 Kinder von tauſend im erſten Jahre ſterben. In dieſem Zeitraum des Lebens gehen mehr Knaben als Maͤdchen verloren. Von den er- ſtern ſterben 370 und von den letztern nur 227 von tauſend. Vom erſten bis zum funfzehnten Jahre ſterben von tauſend Kindern 215. Die Sterb- lichkeit in dieſem Zeitraum von vierzehn Jah- ren iſt alſo geringer als die in dem einzigen erſten Jahre. Auch dieſes Verhaͤltniß zeigt, wie muͤtterlich die Natur fuͤr die Bewohner Rußlands geſorgt hat. Von tauſend Kindern ſterben bis zum funfzehnten Jahr in Schwe- den 279, in Stockholm 258, in London 435, und unter den hieſigen Auslaͤndern 346. — H 3

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Zitationshilfe: Storch, Heinrich Friedrich von: Gemählde von St. Petersburg. Bd. 1. Riga, 1794, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storch_petersburg01_1794/151>, abgerufen am 07.05.2024.