Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Doch schnell ergreift sie wieder Herz Und öfnet es behend, Und wagt's und springt dem Ritter zu, Der ihr entgegenrent. Sein Mädchen drückt' er sprachlos jezt Fest an sein klopfend Herz, Für ungefühlter reiner Lust Vergaß sie allen Schmerz. Dann hob er freudig sie auf's Roß, Und vor ihr sezt' er sich, Sie schlang die weissen Arm um ihn; Fort ging's nun ritterlich. Vom Roß und freudigem Gebell Des treuen Greifs erweckt, Lief schnell die Zof' ans Fenster hin, Jhr Fräulein sie erblickt. Doch ſchnell ergreift ſie wieder Herz Und oͤfnet es behend, Und wagt’s und ſpringt dem Ritter zu, Der ihr entgegenrent. Sein Maͤdchen druͤckt’ er ſprachlos jezt Feſt an ſein klopfend Herz, Fuͤr ungefuͤhlter reiner Luſt Vergaß ſie allen Schmerz. Dann hob er freudig ſie auf’s Roß, Und vor ihr ſezt’ er ſich, Sie ſchlang die weiſſen Arm um ihn; Fort ging’s nun ritterlich. Vom Roß und freudigem Gebell Des treuen Greifs erweckt, Lief ſchnell die Zof’ ans Fenſter hin, Jhr Fraͤulein ſie erblickt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0090" n="80"/> <lg n="67"> <l>Doch ſchnell ergreift ſie wieder Herz</l><lb/> <l>Und oͤfnet es behend,</l><lb/> <l>Und wagt’s und ſpringt dem Ritter zu,</l><lb/> <l>Der ihr entgegenrent.</l> </lg><lb/> <lg n="68"> <l>Sein Maͤdchen druͤckt’ er ſprachlos jezt</l><lb/> <l>Feſt an ſein klopfend Herz,</l><lb/> <l>Fuͤr ungefuͤhlter reiner Luſt</l><lb/> <l>Vergaß ſie allen Schmerz.</l> </lg><lb/> <lg n="69"> <l>Dann hob er freudig ſie auf’s Roß,</l><lb/> <l>Und vor ihr ſezt’ er ſich,</l><lb/> <l>Sie ſchlang die weiſſen Arm um ihn;</l><lb/> <l>Fort ging’s nun ritterlich.</l> </lg><lb/> <lg n="70"> <l>Vom Roß und freudigem Gebell</l><lb/> <l>Des treuen Greifs erweckt,</l><lb/> <l>Lief ſchnell die Zof’ ans Fenſter hin,</l><lb/> <l>Jhr Fraͤulein ſie erblickt.</l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0090]
Doch ſchnell ergreift ſie wieder Herz
Und oͤfnet es behend,
Und wagt’s und ſpringt dem Ritter zu,
Der ihr entgegenrent.
Sein Maͤdchen druͤckt’ er ſprachlos jezt
Feſt an ſein klopfend Herz,
Fuͤr ungefuͤhlter reiner Luſt
Vergaß ſie allen Schmerz.
Dann hob er freudig ſie auf’s Roß,
Und vor ihr ſezt’ er ſich,
Sie ſchlang die weiſſen Arm um ihn;
Fort ging’s nun ritterlich.
Vom Roß und freudigem Gebell
Des treuen Greifs erweckt,
Lief ſchnell die Zof’ ans Fenſter hin,
Jhr Fraͤulein ſie erblickt.
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