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Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.

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Bang' von leiser Ahndung spornet
Horst sein schaumbedecktes Pferd;
Höret nun des Hauses Jammer,
Eilet in des Fräuleins Kammer,
Starrt und stürzt sich in sein Schwert.
Rudolf nahm die kalte Tochter
Jn den väterlichen Arm,
Hielt sie so zwei lange Tage,
Thränenlos und ohne Klage,
Und verschied im stummen Harm.


Bang’ von leiſer Ahndung ſpornet
Horſt ſein ſchaumbedecktes Pferd;
Hoͤret nun des Hauſes Jammer,
Eilet in des Fraͤuleins Kammer,
Starrt und ſtuͤrzt ſich in ſein Schwert.
Rudolf nahm die kalte Tochter
Jn den vaͤterlichen Arm,
Hielt ſie ſo zwei lange Tage,
Thraͤnenlos und ohne Klage,
Und verſchied im ſtummen Harm.


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[68/0078] Bang’ von leiſer Ahndung ſpornet Horſt ſein ſchaumbedecktes Pferd; Hoͤret nun des Hauſes Jammer, Eilet in des Fraͤuleins Kammer, Starrt und ſtuͤrzt ſich in ſein Schwert. Rudolf nahm die kalte Tochter Jn den vaͤterlichen Arm, Hielt ſie ſo zwei lange Tage, Thraͤnenlos und ohne Klage, Und verſchied im ſtummen Harm.

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Zitationshilfe: Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stolbergstolberg_gedichte_1779/78>, abgerufen am 18.05.2024.