Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Anakreons vier und dreissigste Ode. Meme Phuges, orosa. An mein Mädchen. Ach flieh mich nicht, erblickend Des Scheitels weisse Locken! Und ach, weil dir die Blume Der frischen Jugend blühet, Verschmäh nicht meine Liebe! Du siehst ja, wie in Kränzen, Geflochten unter Rosen, Die weissen Liljen prangen! Anakreons vier und dreiſſigſte Ode. Μημε Φύγης, ὁρῶσα. An mein Maͤdchen. Ach flieh mich nicht, erblickend Des Scheitels weiſſe Locken! Und ach, weil dir die Blume Der friſchen Jugend bluͤhet, Verſchmaͤh nicht meine Liebe! Du ſiehſt ja, wie in Kraͤnzen, Geflochten unter Roſen, Die weiſſen Liljen prangen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="59"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Anakreons vier und dreiſſigſte Ode.</hi><lb/> Μημε Φύγης, ὁρῶσα.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">An mein Maͤdchen.</hi></hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ch flieh mich nicht, erblickend</l><lb/> <l>Des Scheitels weiſſe Locken!</l><lb/> <l>Und ach, weil dir die Blume</l><lb/> <l>Der friſchen Jugend bluͤhet,</l><lb/> <l>Verſchmaͤh nicht meine Liebe!</l><lb/> <l>Du ſiehſt ja, wie in Kraͤnzen,</l><lb/> <l>Geflochten unter Roſen,</l><lb/> <l>Die weiſſen Liljen prangen!</l> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0069]
Anakreons vier und dreiſſigſte Ode.
Μημε Φύγης, ὁρῶσα.
An mein Maͤdchen.
Ach flieh mich nicht, erblickend
Des Scheitels weiſſe Locken!
Und ach, weil dir die Blume
Der friſchen Jugend bluͤhet,
Verſchmaͤh nicht meine Liebe!
Du ſiehſt ja, wie in Kraͤnzen,
Geflochten unter Roſen,
Die weiſſen Liljen prangen!
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