Stolberg-Stolberg, Christian zu; Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu: Gedichte. Leipzig, 1779.Und oft schwebt er vom Himmel herab! den nahenden fühl' ich, Meine Seel' erhebet sich dann in steigender Wal- lung, Wie das Meer sich erhebt in der Kühle des pur- purnen Abends. Neue Bilder schweben um ihn und junge Gedanken, Wie mit zahllosen Blumen der Lenz die Erde besuchet, Und mit taufend Sängern des Hains in blühen- den Stauden! Hohe Gedanken schweben um ihn, wie rund um den Himmel Flammende Sonnen mit grüngelockten Erden umkränzet, Und mit Silberwangigen Monden! Mondschein- ähnlich Leuchtet er manchmal sanft und entlocket zärtliche Thränen; Und dann eilt er mit Flammen umgürtet, gleich dem Kometen, Wann er von Himmel zu Himmel im feurigen Wagen daherrollt! Und oft ſchwebt er vom Himmel herab! den nahenden fuͤhl’ ich, Meine Seel’ erhebet ſich dann in ſteigender Wal- lung, Wie das Meer ſich erhebt in der Kuͤhle des pur- purnen Abends. Neue Bilder ſchweben um ihn und junge Gedanken, Wie mit zahlloſen Blumen der Lenz die Erde beſuchet, Und mit taufend Saͤngern des Hains in bluͤhen- den Stauden! Hohe Gedanken ſchweben um ihn, wie rund um den Himmel Flammende Sonnen mit gruͤngelockten Erden umkraͤnzet, Und mit Silberwangigen Monden! Mondſchein- aͤhnlich Leuchtet er manchmal ſanft und entlocket zaͤrtliche Thraͤnen; Und dann eilt er mit Flammen umguͤrtet, gleich dem Kometen, Wann er von Himmel zu Himmel im feurigen Wagen daherrollt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0280" n="264"/> <lg type="poem"> <l>Und oft ſchwebt er vom Himmel herab! den</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">nahenden fuͤhl’ ich,</hi> </l><lb/> <l>Meine Seel’ erhebet ſich dann in ſteigender Wal-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">lung,</hi> </l><lb/> <l>Wie das Meer ſich erhebt in der Kuͤhle des pur-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">purnen Abends.</hi> </l><lb/> <l>Neue Bilder ſchweben um ihn und junge Gedanken,</l><lb/> <l>Wie mit zahlloſen Blumen der Lenz die Erde</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">beſuchet,</hi> </l><lb/> <l>Und mit taufend Saͤngern des Hains in bluͤhen-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">den Stauden!</hi> </l><lb/> <l>Hohe Gedanken ſchweben um ihn, wie rund um</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">den Himmel</hi> </l><lb/> <l>Flammende Sonnen mit gruͤngelockten Erden</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">umkraͤnzet,</hi> </l><lb/> <l>Und mit Silberwangigen Monden! Mondſchein-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">aͤhnlich</hi> </l><lb/> <l>Leuchtet er manchmal ſanft und entlocket zaͤrtliche</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Thraͤnen;</hi> </l><lb/> <l>Und dann eilt er mit Flammen umguͤrtet, gleich</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">dem Kometen,</hi> </l><lb/> <l>Wann er von Himmel zu Himmel im feurigen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Wagen daherrollt!</hi> </l> </lg><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [264/0280]
Und oft ſchwebt er vom Himmel herab! den
nahenden fuͤhl’ ich,
Meine Seel’ erhebet ſich dann in ſteigender Wal-
lung,
Wie das Meer ſich erhebt in der Kuͤhle des pur-
purnen Abends.
Neue Bilder ſchweben um ihn und junge Gedanken,
Wie mit zahlloſen Blumen der Lenz die Erde
beſuchet,
Und mit taufend Saͤngern des Hains in bluͤhen-
den Stauden!
Hohe Gedanken ſchweben um ihn, wie rund um
den Himmel
Flammende Sonnen mit gruͤngelockten Erden
umkraͤnzet,
Und mit Silberwangigen Monden! Mondſchein-
aͤhnlich
Leuchtet er manchmal ſanft und entlocket zaͤrtliche
Thraͤnen;
Und dann eilt er mit Flammen umguͤrtet, gleich
dem Kometen,
Wann er von Himmel zu Himmel im feurigen
Wagen daherrollt!
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